thoughtmarked

„ich mag den gedanken an etwas zu glauben. nur: ich bin nicht gläubig“
(kettcar)

ich bin nicht weit davon entfernt mit einem meiner prinzipien zu brechen. das prinzip besagt: rezensiere nicht auf diesem blog, so lange andere ein erstzugriffsrecht auf mein urteil haben, bzw. so lange ich diesen dieses recht einräume.

kein teaser, aber mitunter subtiler gegenstand der kommenden zeilen:
wenn ich nur den dreh mit dem hass auf neoliberale verstehen könnte. dieses feindbild derer, die sich – wie ich dachte – eigentlich so weltoffen geben. bei derlei abfälligen „die da“-sätzen wie sie zur zeit im zusammenhang mit dem neuen kettcar-album vermehrt auftauchen, fühle ich mich vor engstirnigkeit erdrückt. feindbild hin oder her.

karl marx

kurz vor dem 125. jahrestag seines ablebens in london machte ich unwissend ob des nahenden datums das folgende foto:

die philosophen haben die welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber drauf an, sie zu verändern.

… denn neuerdings treibt mich die eigenart derlei beweise, dass es philosophie gibt und davon auch die rede ist, festzuhalten und zu sammeln. und anstatt eines weiteren zitats, verweise ich anlässlich des jubilaren lieber auf den kompletten artikel alan poseners in der welt: der sozialdarwinist: was von marx übrig bleibt

ideolomat

wo komme ich hier? wo gehe ich hin? und was ist das ueberhaupt für eine ideologische einstellung?

your scored -2.5 on moral order and -1.5 on moral rules.

the following categories best match your score (multiple responses are possible):

1. system: liberalism
2. ideology: capital democratism
3. party: democratic party
4. presidents: john f kennedy
5. 04′ election: john kerry
6. 08′ election: john edwards

of the 426,261 respondents (2,519 on facebook):

1. 8% are close to you.
2. 37% are more conservative.
3. 7% are more liberal.
4. 24% are more socialist.
5. 32% are more authoritarian.

(via freunde der offenen gesellschaft)

can they?

ein feiner us-wahl-artikel bei laut.de wies mir den weg zu einem von mir sehr geschätzten politischen sänger, der vor kurzem – anders als noch in strasbourg, münchen oder stockholmin jeans und t-shirt und nicht im anzug die bühne betrat.
ja, so etwas ist eine erwähnung wert.

morrissey pro barack obama:

morrissey pro obama
(foto via musicslut von epbabe)

„america, the land of the free, they said
and of opportunity, in a just and a truthful way
but where the president
is never black, female or gay
and until that day
you’ve got nothing to believe“
(morrissey – america is not the world)

bass bass bass

wer wird den rumstehen, wir wolln euch tanzen sehen, die arme in die höhe und die hüfte kreisen!
(egotronic)


(egotronic – lustprinzip)

egotronic und saalschutz in der kantine kn, denn es gab ein winterspezial. (winter, die älteren werden sich vielleicht daran erinnern, das ist die zeit, in der es kälter war und regen noch schnee hieß. heute steht schnee für was anderes und spielt rollen im lebenstil anderer oder videos wie dem oben verlinkten. ich stehe da ja eher auf koketterie denn konsum, aber das nur am rande.)
den winter erkennen konstanzer nachtschwärmer vor allen daran, dass zu wochenbeginn der neuwerk-innenhof nicht von einer brennenden mülltonne beheizt wird. aber egal zu welcher jahreszeit geht es in den vier wänden der kantine rund. gut zu wissen, eigentlich.

den auftakt machten saalschutz an ihrer werkbank. ich will nicht wissen, wie viel zeit sie abend für abend in die installation ihrer instrumente stecken, aber so lange die bässe dermaßen zielsicher in die magengegend knallen soll es mir recht sein. mir steckte zwar etwas schlafmangel in den knochen, zur ein oder anderen spastischen bewegung lies ich mich dennoch hinreißen. zu fotos übrigens auch:

saalschutz

wesentlich politischer gestalteten egotronic, respektive torsun (aber auch nicht zu vergessen: endi & kt&f) den auftritt im anschluss. mit „raven gegen deutschland“ ging es zur freude der meisten interessierten los und auf seitenhiebe gegen verschwörungstheoretiker (der tausch) wurde ebenfalls nicht mit feinen rap-parts von daniel kulla verzichtet (jedenfalls sofern mich mein gehör – direkt neben einer der boxen – nicht täuschte). von anfang bis zum schluss regierte das lustprinzip und das bedeutete einen exzessiv vertanzten abend mehr für das stammpublikum und gäste von weiter außerhalb. fotos auch hier:

egotronic

rund herum beschallte pfeffer den tanzflur mit ausgesuchter musik, aber das erwähnte ich bereits an anderer stelle.

„das ist der gehirnschlag des wählers“

es ist immer wieder süß wenn sich manche echauffieren, dass andere unterlassen ihren mantel des schweigens über bestimmte angelegenheiten zu platzieren. unter diese bestimmte angelegenheiten fallen nazis eigentlich gründsätzlich. horst mahler, anyone?
in einen vergleichbaren singsang reiht sich nun auch die taz mit ihrem artikel „brauner zwergenretter im tv“ ein. es geht um die wahlwerbung der npd in hessen. zunächst verweigerte der hessische rundfunk die ausstrahlung des werbespots, bekam von der 10. kammer des frankfurter verwaltungsgerichts zunächst recht, muss sich nun aber dem urteil der nächsthöheren instanz beugen (rechtsbeugung sozusagen). seitdem flimmert manchmal das produkt der geballten blödheit und bester beleg für den stumpfsinn aus dieser stumpfen ecke über den bildschirm und in zeiten von youtube eben rund um die uhr im netz. nach betrachtung des nicht nur in finanzieller hinsicht low budget filmchen bleibt eigentlich nur die frage: warum die ganze aufregung?

kalkofe übernehmen sie:

(via nyblog)