2006 cum laude

da denkt man, die causa guttenberg hat nun hinreichend viele verlierer offenbart, da setzen beteiligte der geschichte eine weitere krone auf. dieses mal der doktorvater und der zweitgutachter.
2006 – also vor kaum mehr als 50 monaten – soll demnach die suchtechnologie, soll also google noch nicht zu solchen spitzfindigkeiten in der lage gewesen sein. 2006 – also vor kaum mehr als 50 monaten – war die wikipedia übrigens auch noch zu nichts zu gebrauchen, weil da ja jeder was reinschreiben konnte.

vivat academia in neu und lippensynchron

257 wochen. das sind knapp fünf jahre und entsprechen ungefähr der dauer eines magisterstudiums (oder einmal bachelor- und masterstudium… ohne gap year)
das ist, gemessen an dem bis dahin gelebten leben, eine ganz schön lange zeit. eine kostbare zeit und nach einführung der studiengebühren eine noch eine kostspieligere zeit. eigentlich zu schade um sie sinnlos zu vergeuden und doch – da schließe ich mal ganz unverschämt von mir auf andere – beschäftigt man sich ab und an mit der frage ob der eingeschlagene weg denn eigentlich der richtige war.
gerade wenn man den blick zwischendurch schweifen lässt und erlebt, wie freunde die uni wechseln, ins ausland gehen, praktikum an praktikum reihen oder irgendwann ihre abschlussarbeit abgeben, dann gibt es überall plötzlich verlockende möglichkeiten während einen die enge des eigenen studiums erdrückt. solche momente waren und sind mir wichtig und sie tun auch nicht weh, so lange ich mich wieder an das warum und weshalb meines studiums erinnere.1
trotzdem darf man zwischendurch auch mal vor neid erblassen. sogar, wenn man dafür den blick gen langeweile furtwangen richten muss.
selbst in diesem verlassenen schwarzwaldkaff sind sich ein paar studenten nicht zu schade, sich am studium zu erfreuen und das auch mit einer arbeit auf den punkt zu bringen:

zu „257 weeks“ von nine days spendieren sie der uni und dem studium ein verspieltes, wie sympathisches image-video und starten gleichzeitig das university lipdub-projekt, dass andere studenten und universitäten animieren soll es den furtwänglern nachzumachen und gleichzutun. ich bin gespannt ob das projekt gelingt.

  1. und im idealfall dann auch das procrastinieren aufgibt und weiter an der eigenen abschlussarbeit schreibt

über die freundschaft… oder so

ende april erhielt ich offiziell grünes licht vom prüfungsamt, dass ich mit meiner abschlussarbeit und prüfern meiner wahl den letzten schritt in richtung master-abschluss gehen darf. und da steh ich nun.
es gab nachfragen, andere per mail über das thema („sanktionen im rahmen von freundschaften“) auf dem laufenden zu halten, die werde ich gerne erfüllen. zwischendurch zog ich es auch in erwägungen, das thema insgesamt mehr ins blog zu ziehen, aber mangels klarheit über die umsetzung, bleibt es wohl nur bei dem gedankenspiel.

der plan ist erstellt, das abgabedatum steht ebenso wie mein wunsch-abgabedatum, ich kann jetzt anfangen. so richtig. links und rechts von mir stapeln sich bücher und greift man in meinen rucksack, kommen mehrere aufsätze zum vorschein. ich bin gerüstet. auf gehts. auf die freundschaft. fürs erste.

vielleicht hätte ich aber auch über procrastination schreiben sollen. aber wo bleibt da die philosophie?! zwar verbinden außenstehende des öfteren philosophie mit dem lustwandeln durch grünanlagen (no pun intended) oder schlecht beleuchtete rauchgeschwängerten eckkneipen, aber zumindest der universitäre betrieb weicht radikal von diesen vorstellungen ab. (anschauungsunterricht gibt es garantiert bei kohephis, einer von der hiesigen philosophie-fachschaft organisierten philo-tagung vom 30.5. bis 1.6. in konstanz.)
mir bleibt wohl ein großteil der naheliegenden eindrucksmöglichkeiten verwehrt, denn ich hatte mich schon vor monaten auf die teilnehmerliste des barcamp bodensee (organisiert von oliver gassner) gesetzt. barcamp? barcamp!
freundschaft und web2.0 liegen – zumindest in meiner schwammigen wahrnehmung – nicht so weit auseinander und irgendwie wäre es sicherlich interessant diesen aspekt näher zu beleuchten, aber zum jetzigen zeitpunkt geht meine arbeit in eine völlig andere richtung.
studierte ich soziologie/informatik, wäre die hürde und die hemmung sicher etwas kleiner. ich könnte zum beispiel auf eine faszinierende idee von johnny häußler oder auf die probleme hinsichtlich der freundschaft, die danah boyd in einem ihrer aufsätze zur sprache bringt, eingehen. aber realistisch betrachtet fehlt es dazu an der nötigen zeit. auch wenn die philosophie wiederum hand in hand mit der zeitlosigkeit geht.

entschuldigung für manche gedankensprünge. ich arbeite dran.

karl marx

kurz vor dem 125. jahrestag seines ablebens in london machte ich unwissend ob des nahenden datums das folgende foto:

die philosophen haben die welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber drauf an, sie zu verändern.

… denn neuerdings treibt mich die eigenart derlei beweise, dass es philosophie gibt und davon auch die rede ist, festzuhalten und zu sammeln. und anstatt eines weiteren zitats, verweise ich anlässlich des jubilaren lieber auf den kompletten artikel alan poseners in der welt: der sozialdarwinist: was von marx übrig bleibt