mit einer nachrichtlichen überschrift bist du eigentlich immer auf der sicheren seite [interview]

in letzter zeit war es entweder so, dass mir die zeit fehlte oder dass ich sie mir nicht nehmen konnte, um ein buch zu lesen. das ist schade und ärgert mich auch gerade im bezug auf ein buch, das ein kollege von mir geschrieben hat. die gelegenheit ein rezensionsexemplar zur erhalten, musste ich leider auslassen. aber aus reiner neugier wollte ich dann doch etwas mehr wissen. so habe ich heiko gefragt ob er mir in einem interview ein paar fragen beantworten würde. wie es sich für einen pälzer bu gehört, hat er diese frage natürlich bejaht. mit einer nachrichtlichen überschrift bist du eigentlich immer auf der sicheren seite [interview] weiterlesen

feindesland

„Die Frauen suchen nach Wegen, uns zu ernähren, und wir Männer hocken im Kellerloch und diskutieren mit Theoretikern von der Gästeliste über die fehlende sozialkritische Ebene in Hartmuts „Manifest für die Unvollkommenheit“. Das läuft ganz falsch, denke ich mir, das läuft alles vollkommen falsch.“
(feindesland, oliver uschmann s.15)

und das war erst der anfang von „feindesland“ was sonst noch so alles falsch laufen kann, zeigt der weitere verlauf. was autor oliver uschmann mit seiner spitzen feder seinen nicht nur von mir1 liebgewonnenen protagonisten hartmut und ich antut, überschreitet manch eine schmerzgrenze.
das erste in schwarz gehaltene buch der „hartmut und ich“-welt hat seine farbe und den titel feindesland: hartmut und ich in berlin absolut verdient, denn die geschichte spielt in berlin.
in dieser stadt ist zwar vieles möglich, aber sie ist nicht für alle gemacht. manch einem gelingt es intuitiv einen großen bogen um die hauptstadt zu machen, andere werden nicht weniger intuitiv in sie hineingezogen. von hartmut und ich hätte ich ersteres erwartet. aber dass die beiden mitsamt anhang einmal im wedding aufschlagen würden, war nach „hartmut und ich“, „voll beschäftigt“, „wandelgermanen“ und „murp“ keine überraschung.
in berlin tun sich dann erstaunliche parallelen auf. episoden aus der werbe-agentur sind mir über eine ecke nicht unbekannt, andere ecken habe ich zuvor ganz eigenfüßig erlaufen. dadurch wirken manche geschilderten eindrücke auf mich natürlich etwas mehr (nach). aber es ist eh eine der stärken von oliver uschmann, den lesern orte und atmosphären unmittelbarer zu vermitteln, als es die eigene erfahrung vielleicht ermöglichen würde.
die geschichten wiederum sind insgesamt etwas direkter und kompakter als zuvor bei murp. dadurch ließt sich das buch etwas schneller. wobei bei der menge an genialen augenblicken, die durch die zeilen blitzen, man am ende selbiges lieber hinauszögern möchte… aber es gibt ja eine fortsetzung. vielleicht. mal sehen. hoffentlich.

titel: feindesland hartmut und ich in berlin
autor: oliver uschmann
seiten: 400
verlag: scherz
neupreis: 14,95 euro
isbn-13: 978-3502110491

  1. einfach mal „hartmutesk“ googlen

medien-zukunft ganz unmittelbar

das ende von „die revolution des lesens“, ein äußerst lesenswerter artikel von geo-autorin johanna romberg1, hat mir doch tatsächlich eine wohlige gänsehaut bereitet. bei den dazugehörigen sechs glaubenssätzen war ich auch kurz vor einer standing ovation der nackenhaare.
im unter medien-zukunft subsumierten text gelingt es der autorin mit leichtigkeit zu vermitteln, dass gerade etwas großartiges passiert und es ein echtes glück ist, das miterleben zu dürfen. viele dank.

*update* unvermittelt war das falsche wort… daher wurde es durch unmittelbar ersetzt

  1. leider nicht online verfügbar, aber immerhin angeteasert.

status quo vadis

vor ein paar tagen beim rosislam sagte mir jemand der es wissen muss etwas über die qualität der dargebotenen texte mancher teilnehmer des wettbewerbs, was mich zunächst nicht beunruhigte. schließlich wollte ich unterhalten werden, wurde unterhalten und alles war gut. mit etwas abstand und einem via google-reader empfohlenen sehr guten artikel über poetry slams bei spiegel online muss ich zugeben, dass ich offensichtlich gar nicht umfassend verstand was gemeint war. das tut mir leid.

heinz strunk liest fleckenteufel live

die spatzen pfiffen es von den dächern das update hier im blog verhies es: heinz strunk las in der hamburger zoe bar aus seinem neuesten buch fleckenteufel. wer nicht vor ort sein konnte, hatte die möglichkeit, der veranstaltung per live-stream beizuwohnen und wer das auch verpasst hat, bekommt nun die möglichkeit, sich den live-mitschnitt in aller ruhe anzusehen.

(via bosch@twitter)

youtube the poets

hier war schon des öfteren von der sprechstation die rede und wird wohl auch noch häufiger die rede sein. und respect the poets (7) wurde hier auch schon ausführlich in bild und wort gewürdigt. deshalb wird es mal zeit, den gelungenen abend für sich sprechen zu lassen.
und das ist nun neu:
die sprechstation stellt nahezu alle beiträge von mirco buchwitz, fiva mc / nina sonnenberg, thomas kapielski und volker strübing online.
hier meine favorisierten beiträge des abends (in chronologischer folge)*:


(mirco buchwitz – anton)


(fiva mc / nina sonnenberg – ihr fehlt mir)


(matze b. & volker strübing – konstanz)


(thomas kapielski – eine dringliche bundesbetäubungsmitteilung)


(volker strübing – märchen)

gezielt weiterstöbern und freundschaften schließen kann man hier.

* und wer ganz genau hinsieht, dürfte mich beim ein oder anderen film erkennen.

die qual der wahl

entscheide dich jetzt. entscheide dich 20 minuten deines lebens darauf zu verwenden, einzusehen, dass der umfang an auswahl irgendwann in eine katastrophe umkippt. das buch des ted talks-referenten the paradox of choice. why more is less habe ich soeben dem bibliotheksfachbereichsleiter ans herz gelegt und mir auf den wunschzettel geschrieben. eine entscheidung ohne alternativen.

slartibartfaß

„vielleicht bin ich zu alt und zu müde“, fuhr er fort, „aber ich glaube halt, daß die chancen herauszufinden, was wirklich vor sich geht, so lächerlich klein sind, daß man sich bloß sagen kann: schlag’s dir aus dem sinn und sieh zu, daß du was nützliches tust. sieh dir mich an: ich entwerfe küsten. für norwegen habe ich einen preis gekriegt.“

„die wissenschaft hat natürlich ein paar erstaunliche dinge vollbracht, aber ich bin doch lieber jeden tag glücklich als im recht.“
(douglas adams – per anhalter durch die galaxis)

sehr sympathisch