die qual der wahl

entscheide dich jetzt. entscheide dich 20 minuten deines lebens darauf zu verwenden, einzusehen, dass der umfang an auswahl irgendwann in eine katastrophe umkippt. das buch des ted talks-referenten the paradox of choice. why more is less habe ich soeben dem bibliotheksfachbereichsleiter ans herz gelegt und mir auf den wunschzettel geschrieben. eine entscheidung ohne alternativen.

Ein Gedanke zu „die qual der wahl“

  1. Nachtrag dazu aus der Welt von Niklas Luhmann, seines Zeichens GRá–SOZ- grösster Soziologe aller Zeiten:

    KONTINGENZ, Fachbegriff in der Systemtheorie. Bedeutet: „Alles könnte auch anders sein“. Mmmm, Mist! Und es kommt noch schlimmer: Kontingenz liegt doppelt vor!

    Beispiel: ein Handelsschiff steht vor der Entscheidung, um eine Insel herumzufahren. Es geht links herum und rechts um die Insel herum. Welches ist wohl die richtige Entscheidung? Schon allein schwierig…Seegang, Strecke…mmmm.

    Problematisch wirds dann, wenn hinter dem Handelsschiff noch ein Kriegsschiff herfährt (dass das Handelsschiff vielleicht auch garnicht entdeckt hat…). Ganz egal, wie das Handelsschiff entscheidet (für links oder für rechts um die Insel herum)- es weiss auch nicht, wie das Kriegsschiff sich entscheidet. Zudem: wenn beide sich falsch entscheiden, treffen sie sich u.U. trotzdem, obwohl gilt: „Alles könnte auch anders sein…aber das weiss der Andere auch“. Schlimm werden Entscheidungen also zusätzlich, wenn noch (mindestens) ein anderer Entscheider mitentscheidet. Das fehlt noch in dem (echt guten) Vortrag von Barry Schwartz.

    Und noch etwas fehlt: es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma und der heisst: ZEIT. Nur muss man sie sich zu seinem Freund machen….

    Natürlich könnte das Handelsschiff jetzt einfach stehen bleiben, nach dem Motto „Das Kriegsschiff versenkt mich sowieso“. Aber: auf dem Weg des Handelsschiffes kann viel passieren und schon kann es sein, dass das pure Weiterfahren die Situation auflöst- weil unterdessen die Zeit voranschreitet und sich neue Möglichkeiten ergeben, die bei Inaktivität fehlen. Somit gilt: immer besser die falsche Entscheidung als gar keine. Zur Not entscheidet man sich wieder um. :-)

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