neustart

schon seit über zehn jahren ist diese seite online. doch das einzige, was sich in der jüngeren vergangenheit aktualisiert hat, war die blogsoftware und nicht der inhalt. nach und nach habe ich vergessen, welche funktion die installierten plugins erfüllen sollten, ganz zu schweigen von den gründen, weshalb ich seinerzeit mit dem bloggen angefangen hatte.  neustart weiterlesen

sch(l)u(e)ssel-ich

mein weltbild geriet vor knapp drei monaten ein wenig aus den fugen.
von einem vorstellungsgespräch in berlin kommend, hatte ich schwierigkeiten die wohnung zu betreten weil mein schlüsselbund nicht an seinem platz war. es sah ganz so aus als sei mir mein schlüsselbund abhanden gekommen. zum ersten mal. die erledigungen rund um die hausschlüssel sind ja schon ein kleines drama für sich, aber richtig schlimm war für mich, dass mit dem schlüsselbund ein bieröffner verloren ging. dieses kleine metallene helferlein kam rund um meinen 16. geburtstag an den schlüsselbund. seitdem gab es keinen bedarf andere methoden des bieröffnens zu lernen. mit den schlüsseln war fortan auch ein stückchen unabhängigkeit dahin.
schlüssel verloren. ich. das klang so unglaublich, das fühlte sich so unglaublich an, dass ich mich gezwungen sah es auch als unglaublich abzutun und einfach abzuwarten. der schlüssel würde schon wieder auftauchen. zumal ich mich an keinen zeitpunkt erinnern kann bei dem mir der schlüssel hätte abhanden kommen können. klingt komisch, ist aber so.

in der zwischenzeit hatte ich mich damit abgefunden, dass ich über kurz oder lang die schlösser im 6-parteien-haus austauschen lassen müsste. und die beule in meiner linken hosentasche, in der 12 jahre lang mein schlüssel lagerte, wenn er nicht gerade in schlössern oder an der flasche hing… wie auch immer… da war eben kein schlüssel mehr und ich hatte mich auch daran gewöhnt.

in dieser zeit vermisste ich darüber hinaus auch noch ein weißes hemd und ich hab den zettel mit der wegbeschreibung zum vorstellungsgespräch verschlampt.

alles ist inzwischen wieder aufgetaucht. das weltbild ist wieder in den fugen.

meine spielwiese, mein blog, mein haus

ich habe bis vor kurzem im internet und in gesprächen von meinem blog als meine spielwiese gesprochen. dieses bild entsprach bis dato auch ungefähr der realität. wenn jemand was über den zaun geworfen hat (z.b. stöckchen, empfehlungen, links) habe ich meist damit gespielt, es mir teilweise angeeignet1, übernommen und dabei eigentlich immer – für alle nachvollziehbar – hinausposaunt. nebenbei habe ich auch ein bisschen herumgewerkelt und bilder in die landschaft gemalt oder erlebniswelten aufgebaut. meine spielwiese wurde von mir teilweise gepflegt und manchmal dem wildwuchs überlassen, insgesamt gedeit sie aber prächtig.
so ungefähr bis jetzt.
über die zeit fanden vielerlei entwicklungsprozesse statt. hier ist vieles komplexer geworden. während für mich ein paar geschichten, details und perspektiven gedanklich in vergessenheit gerieten, stehen sie auf dieser seite gleichberechtigt neben den neuesten blogeinträgen. ob beabsichtigt oder nicht, lässt sich für andere in den zur zeit knapp 1.300 einträgen mehr über mich herauslesen, als es mir möglicherweise bezüglich beruflicher perspektiven gut tut (beispiele gibt es, werden aber an dieser stelle nicht erwähnt)2. das internet vergisst nichts und auch das schorleblog muss sich diesen gesetzen und regeln beugen. solche gedanken passen meiner meinung nach nicht auf spielwiesen. realistisch betrachtet wird zudem in zukunft die zeit zum spielen knapper (… das hoffe ich sogar ein kleines bisschen). faktisch ist das auch schon der fall, nur gibt es ja noch prokrastination und realitätsverweigerung.

meine spielwiese gebe ich hiermit auf. im übertragenen sinne. stattdessen werde ich einen großteil der fläche novalisieren3 und ein haus darauf bauen. manche einträge mutieren nun zu leichen im keller, die kategorien werden räume und mit dem „home“-link, der zu vielerlei analogien verleitet, steht man direkt vor der haustür. tritt ein gast und fühle dich wie zu hause.
für spielereien habe ich natürlich auch einen garten…

ich frage mich, warum ich da nicht eher drauf gekommen bin?!

  1. achtung: das meine ich nicht im urheberrechtlichen sinne!
  2. natürlich lässt sich das je nach voreingenommenheit anderer kaum vermeiden und je nach blickwinkel können die einträge in vielen beziehungen einen schritt vor oder zurück bedeuten. an 360 von 365 tagen habe ich auch kein problem damit. auf der anderen seite wäre es wohl aber auch ungesund, gänzlich frei von solchen bedenken zu sein.
  3. hier bieten sich zweierlei interpretationen an: 1. ich romantisiere meine spielwiese („indem ich dem gemeinen einen hohen sinn, dem gewöhnlichen ein geheimnisvolles ansehn, dem bekannten die würde des unbekannten, dem endlichen einen unendlichen schein gebe, so romantisiere ich es“, novalis) 2. ich rode sie – eine dritte möglichkeit passt selbstverständlich in die kommentare

mai 2008

bevor der bericht zum barcamp bodensee verfasst ist und andere dinge erledigt wurden und bevor die (zugegeben anstrengenden) twitter-zusammenfassungen überhand nehmen, folgt hier – wie gewohnt – die regelmäßige schorleblog-retrospektive:

der abwärtstrend aus dem april wurde, wie auch die kleine schreibblockade, gestoppt. (wobei es die letzten tage natürlich wieder verdächtig ruhig hier war, aber dazu an anderer stelle mehr). google analytics verzeichnete für den vergangenen monat 1.847 besuche und 2.972 seitenansichten. das ist aus zweierlei gründen eine erfreuliche zahl:
1. aus prinzip,
2. weil ein paar keywörter, die hier nicht weiter erwähnt werden sollen, bei google an relevanz eingebüst haben und stattdessen „seriösere“ suchanfragen die statistik anführen. meine erste, diletantische, bescheidene seo-maßnahme scheint gegriffen zu haben. als nächstes will ich dann auch wieder mehr anlaß zum kommentieren geben.
bis dahin, vielen dank fürs vorbeischauen.

zum vergleich:
mai 2007: 17.026 besuche/30.784 seitenansichten (google analytics)
mai 2006: 799/n.v. (blogscout)

*update* ach und die asides kommen hier wieder runter. ab sofort folge ich der wisdom of the clouds und mach wieder auf social bookmarking, dann gibt es zwar nicht nur twitter-updates sondern auch delicious-links, aber die werde ich für die davon genervten bei gelegenheit aus dem rss-feed aussortieren.

schuldigung

es ist einfach so passiert. ohne vorsatz. über eine woche liegt nun der letzte blog-eintrag zurück und ehrlich gesagt war der text zur wahl sogar schon vor mehreren wochen fertig. in der zwischenzeit war ich in der pfalz, in der oberpfalz, auf dem betze, am see und in berlin. man kann sagen: ich bin rumgekommen. und hier, in dieser außenstelle des egozentrismus, blieb das nahezu unberücksichtigt. okay, per twitter gab es updates in homöopathischen dosen (und um einen weiteren meta-blogeintrag zu vermeiden: ich werde wohl ähnlich zu meinem ruhenden del.icio.us-protokoll hier automatisiert die zwitscherei festhalten. eben für das protokoll), aber sonst?! nix? von wegen.
ich bin nicht nur rumgekommen, sondern zwischendurch hat sich auch sonst einiges bewegt. beim seniorblogger habe ich beispielsweise ein riesen-chaos verursacht, weil ein umfangreiches wordpress-update in die hose ging. die lösung des problems wird mir wohl en passant grundlagen in mysql und php vermitteln. priorität genießt allerdings die wiederherstellung der seite. bislang reichten jedoch drei nächte leider nicht aus.
viele texte wurden in der zwischenzeit verfasst, bleiben aber vorraussicht nach unveröffentlicht oder anderen vorbehalten. viele texte gilt es noch zu verfassen, aber die ersten fünf davon gelten ebenfalls anderen. im wesentlichen der uni, denn da hat das finale bereits am 15.2. begonnen und es gilt das spiel unter kontrolle zu behalten (ich werd den teufel tun, den teufel zu tun!).
trotzdem lässt sich sagen, dass normalität einkehrt und wenn sich normalität erstmal gemütlich gemacht hat, läuft hier alles wieder wie gewohnt weiter.

diffuses

mal wieder ein bissl meta-inhalt. nabelschau und dann auch noch zum allgemeinen blogblues.
ich weiß nicht ob dieser text es überhaupt zur veröffentlichung schafft. denn eigentlich ist es hier üblich die texte einfach rauszuhauen, aber in diesem fall steht am anfang ein gefühl, dass sich schwer in worte fassen lässt, dann doch irgendwie aufgeschrieben wird und im anschluss muss darauf geachtet werden, dass der text mit dem ursprünglichen gefühl wieder in einklang gebracht wird. nicht, dass ich am ende am gefühl vorbeischreibe und scheiße baue. und gerade im bezug auf dieses hier angebrachte thema ist sicherlich vorsicht geboten. wenn der text dann also doch online geht ist er eigentlich gar kein blogtext mehr und dieser ganze absatz ad absurdum geführt. irgendwie

blogblues. blogblues blogblues. blogblues. blogblues (vgl. it-crowd)
bezogen auf meine lieblingsblogs bin ich bis dato davon verschont geblieben… ist das jetzt ein gutes oder ein schlechtes zeichen? hin und wieder haben sich ein paar freunde von mir an diesem medium versucht und eher früher als später damit aufgehört. das war schade, aber eben auch nichts tatsächlich einschneidendes (sie bleiben ja weiterhin meine freunde… nur für den fall, dass da jemand zweifel anmeldet). das war aber noch kein blogblues. in den meisten fällen musste der versuch einfach scheitern. ich selbst hab mein erstes blog auch an die wand gefahren.

blogblues-thema erledigt? nein. denn da gibt es noch dieses unbestimmte gefühl, zur zeit irgendwo zwischen „mir gehen die themen aus“-angst und dem „ich kann meine texte nicht mehr finden“-drama. regelmäßig frage ich mich, wohin ich mit dieser seite eigentlich will. spannenderweise finde ich jedes mal eine andere antwort darauf. gerade sorge ich mich darum, dass mir wichtige themen im youtube-rauschen untergehen und poste kurz darauf einen tanzenden vogel. doch irgendwie reicht das noch nicht zu dem allgemein umgehenden blogblues. oder doch?

die diskussionen anderer zum thema blogblues, berühren (ja, berührt, nicht: tangiert. schließlich lese ich die jeweiligen blogs, weil mich die meisten texte darin ansprechen ) mich eigentlich nur deshalb, weil es eben diese anderen berührt. da halten manche die fahnen für blogs hoch und müssen feststellen, dass die begeisterung dafür abnimmt. klar, dass da bei manchen sorge mitschwingt, aber es liegt mir fern das als ein problem oder gar eine krise hochzusterilisieren zu bezeichnen. natürlich ist es schade, wenn literarische oder andere wie auch immer berührende blogs vom bildschirm verschwinden, aber ist das nicht ein phänomen, dass man aus den anderen facetten des lebens kennen sollte? rene bringt hierzu einen schönen vergleich zur technomusik.

schorleblog ist, offensichtlich allein am titel erkennbar, ein blog, bzw. betrieben von einer blogsoftware aber doch – ohne jetzt den großen individualisten spielen zu wollen – unterscheidet es von allen anderen blogs. diese seite war, ist und bleibt in erster linie mein spielplatz. meine webpräsenz (ich glaube so nannte man das früher mal, als auf homepages noch „under construction“-bilder blinkten). und weil ich nunmal ich bin, rauscht es hier gerade. aber blogblues? es ist nur ein kleiner spiegel für die persönlichkeit in einem ganz großen chaotischen spiegelkabinett.

und zum schluss: kann mir bitte mal jemand das gefühl nehmen, dass hier die sätze alle irgendwie stimmig sind nur der zusammenhang verwirrend? und was ist dieser blogblues eigentlich? ist blogblues der verlust an interesse an blogs? ist das dann nicht ein bisschen hochtrabend? muss es dann nicht auch kaffeblues heißen, oder schulblues oder fußballblues oder oder oder. ist blogblues die neue quarter-life-crisis in 2.0-format? ich glaub, das ist es.

ganz zum schluss neben nerdcore noch zwei weitere auf den blogblues bezugnehmende lesenswerte artikel, die blogunkundigen vielleicht etwas zu viel abverlangen, aber meines erachtens eine echte bereicherung der zeilen hier darstellen: blogbar: die chimäre des blogblues und basic thinking: blog depri?: