sch(l)u(e)ssel-ich

mein weltbild geriet vor knapp drei monaten ein wenig aus den fugen.
von einem vorstellungsgespräch in berlin kommend, hatte ich schwierigkeiten die wohnung zu betreten weil mein schlüsselbund nicht an seinem platz war. es sah ganz so aus als sei mir mein schlüsselbund abhanden gekommen. zum ersten mal. die erledigungen rund um die hausschlüssel sind ja schon ein kleines drama für sich, aber richtig schlimm war für mich, dass mit dem schlüsselbund ein bieröffner verloren ging. dieses kleine metallene helferlein kam rund um meinen 16. geburtstag an den schlüsselbund. seitdem gab es keinen bedarf andere methoden des bieröffnens zu lernen. mit den schlüsseln war fortan auch ein stückchen unabhängigkeit dahin.
schlüssel verloren. ich. das klang so unglaublich, das fühlte sich so unglaublich an, dass ich mich gezwungen sah es auch als unglaublich abzutun und einfach abzuwarten. der schlüssel würde schon wieder auftauchen. zumal ich mich an keinen zeitpunkt erinnern kann bei dem mir der schlüssel hätte abhanden kommen können. klingt komisch, ist aber so.

in der zwischenzeit hatte ich mich damit abgefunden, dass ich über kurz oder lang die schlösser im 6-parteien-haus austauschen lassen müsste. und die beule in meiner linken hosentasche, in der 12 jahre lang mein schlüssel lagerte, wenn er nicht gerade in schlössern oder an der flasche hing… wie auch immer… da war eben kein schlüssel mehr und ich hatte mich auch daran gewöhnt.

in dieser zeit vermisste ich darüber hinaus auch noch ein weißes hemd und ich hab den zettel mit der wegbeschreibung zum vorstellungsgespräch verschlampt.

alles ist inzwischen wieder aufgetaucht. das weltbild ist wieder in den fugen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert