meine spielwiese, mein blog, mein haus

ich habe bis vor kurzem im internet und in gesprächen von meinem blog als meine spielwiese gesprochen. dieses bild entsprach bis dato auch ungefähr der realität. wenn jemand was über den zaun geworfen hat (z.b. stöckchen, empfehlungen, links) habe ich meist damit gespielt, es mir teilweise angeeignet1, übernommen und dabei eigentlich immer – für alle nachvollziehbar – hinausposaunt. nebenbei habe ich auch ein bisschen herumgewerkelt und bilder in die landschaft gemalt oder erlebniswelten aufgebaut. meine spielwiese wurde von mir teilweise gepflegt und manchmal dem wildwuchs überlassen, insgesamt gedeit sie aber prächtig.
so ungefähr bis jetzt.
über die zeit fanden vielerlei entwicklungsprozesse statt. hier ist vieles komplexer geworden. während für mich ein paar geschichten, details und perspektiven gedanklich in vergessenheit gerieten, stehen sie auf dieser seite gleichberechtigt neben den neuesten blogeinträgen. ob beabsichtigt oder nicht, lässt sich für andere in den zur zeit knapp 1.300 einträgen mehr über mich herauslesen, als es mir möglicherweise bezüglich beruflicher perspektiven gut tut (beispiele gibt es, werden aber an dieser stelle nicht erwähnt)2. das internet vergisst nichts und auch das schorleblog muss sich diesen gesetzen und regeln beugen. solche gedanken passen meiner meinung nach nicht auf spielwiesen. realistisch betrachtet wird zudem in zukunft die zeit zum spielen knapper (… das hoffe ich sogar ein kleines bisschen). faktisch ist das auch schon der fall, nur gibt es ja noch prokrastination und realitätsverweigerung.

meine spielwiese gebe ich hiermit auf. im übertragenen sinne. stattdessen werde ich einen großteil der fläche novalisieren3 und ein haus darauf bauen. manche einträge mutieren nun zu leichen im keller, die kategorien werden räume und mit dem „home“-link, der zu vielerlei analogien verleitet, steht man direkt vor der haustür. tritt ein gast und fühle dich wie zu hause.
für spielereien habe ich natürlich auch einen garten…

ich frage mich, warum ich da nicht eher drauf gekommen bin?!

  1. achtung: das meine ich nicht im urheberrechtlichen sinne!
  2. natürlich lässt sich das je nach voreingenommenheit anderer kaum vermeiden und je nach blickwinkel können die einträge in vielen beziehungen einen schritt vor oder zurück bedeuten. an 360 von 365 tagen habe ich auch kein problem damit. auf der anderen seite wäre es wohl aber auch ungesund, gänzlich frei von solchen bedenken zu sein.
  3. hier bieten sich zweierlei interpretationen an: 1. ich romantisiere meine spielwiese („indem ich dem gemeinen einen hohen sinn, dem gewöhnlichen ein geheimnisvolles ansehn, dem bekannten die würde des unbekannten, dem endlichen einen unendlichen schein gebe, so romantisiere ich es“, novalis) 2. ich rode sie – eine dritte möglichkeit passt selbstverständlich in die kommentare

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