wir nennen es …

sammelplatz der digitalen bohá¨me? web2.0-stammtisch? oder die renaissance des salons?
die wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
in einer woche treffen sich webinteressierte, internetpioniere und kommunikationsfreudige menschen (aber nicht nur die, denn vielleicht sind auch deren freunde dabei, oder du?) im völlig unsakralen dom zu konstanz. es hätte in hinweis in eigener sache werden können, aber an diesem tag bin ich leider nicht vor ort. zumindest nicht von 11 – 15 uhr.

mit der üblichen verzögerung von ein paar jahren ist der trend aus der großstadt nun also auf dem land angekommen. welcher trend? ganz klar die haltung im internet ein medium zu sehen, das weniger für zeitverschwendung, hormonhaushaltung und tauschbörsen steht, sondern für darüber hinausgehende möglichkeiten. nachdem die arbeitswelt großflächig erschlossen ist, drängt der computer immer weiter in den alltag und es gibt menschen, die finden daran nichts verwerfliches.
für sie ist die lektüre von blogs so normal wie für andere die bettlektüre. sie klicken sich durch den spiegel, während andere weiterhin durch totes holz blättern und häufig haben sie kein problem damit auch fremde menschen wissen zu lassen, wenn es etwas bereicherndes gibt, freund wie fremder ist nur einen klick davon entfernt.
das internet gibt ihnen die nötigen mittel an die hand und aufgeweckt wie sie sind, fragen sie sich von zeit zu zeit, ob sie nicht vielleicht ihrerseits dem internet mittel zurückgeben können. das und die kultur rundherum ist in der großstadt schon ein weilchen standard und einem verlag sogar ein buch wert: „wir nennen es arbeit„, schrieben sascha lobo und holm friebe und beide zeichnen sich seither mitverantwortlich, dass nun mitunter latent desorientierte, latent an procrastination leidende, latent infantile erwachsene das vorwurfsvolle „urbanen penner„-prädikat mit der zugehörigkeit zur digitalen bohá¨me auskontern können.1
und so macht in ein paar tagen vielleicht auch die digitalen bohéme bodensee von sich reden. (twitter: #dibobo)

(via bodenseepeter)

  1. ein paar zeilen von mir zum buch sind hier zu finden

back 2 barcamp bodensee.null

mitten im trubel des vergangenen wochenendes habe ich bei flickr ein erstes bild vom barcamp hochgeladen um dass sich eine kleine diskussion rund um das wesen eines barcamps drehte.
mit meiner mir eigenen sicht der dinge, kann ich darauf wohl keine befriedigende antwort geben. einerseits war ich selbst ja noch nie auf einer solchen veranstaltung, andererseits folgt ein barcamp einer eigenen dynamik, die jedes mal in eine andere richtung führen kann. franz meta-information eignet sich daher vielleicht besser, aber vielleicht genügen ja auch meine weiteren ausführungen.1

nach einem informellen kennenlernabend am freitag abend in der zeppelin university zu friedrichshafen gingen mehr als 120 personen (blogger, www-pioniere und junge – oder zumindest junggebliebene – unternehmer) am samstag morgen in medias res: das barcamp bodensee konnte losgehen. in sechs räumen gab es stündlich sogenannte „sessions“ die morgens, nach leckerem frühstück, von den teilnehmern vorgeschlagen wurden. keiner musste, jeder durfte, wenn er nur wollte, keiner sollte.

die inhalte der sessions waren vielfältig wie die motivation der teilnahme: von seo, web2.0 über politik, schwarmintelligenz hin zu buchdiskussionen und bodenseepferchen. von ernst bis lustig. vieles war dabei. und gefühlt hätte es noch viel mehr sein können, wenn eben nur die entsprechend motivierten referenten/ideengeber anwesend gewesen wären.2

mein spontaner fahrplan sah zunächst einen vortrag zur herkunft und den grundlagen von barcamps vor. oliver gassner, organisator dieser gelungenen veranstaltung3, erklärte mit anderen den vielen barcamp-neulingen weshalb sie hier sitzen4

vor dem mittagessen gab es dann eine session zur zukunft von blogs und websiten. auch aus diesem grund rückt del.icio.us für mich wieder ins zentrum der aufmerksamkeit. denn ähnliche applikationen könnten in bälde dieses blog ähnlich bereichern.

der zweite sessions-block des tages wurde mit der reputation im web eingeleitet. sehr interessant und inspirierend. ob ich mich bei der konsequenten umsetzung auch bis an das studivz traue, wird sich zeigen. ebenso die konsequenz der tatsächlichen umsetzung. weiter ging es mit der session zukunft 2.0 – shift happens, die zwar dank einiger übereifriger zwischendurch stark abdriftete aber dadurch auch viele neue sichtweisen bot. lehrreich. das.
da mir seit wochen das thema open id durch den kopf schwirrt, besuchte ich die entsprechende session. auch hier nahm ich einiges mit.
bevor ich mich dann auf den weg zu home of the lame nach rorschach machte (bericht folgt… vielleicht…), und dementsprechend die feierei des abends verpasste, wurde mit dem bodenseepeter ein wenig an der idee eines bootcamp boatcamps gearbeitet. zukunft offen.

am sonntag verschlief ich vorsätzlich und litt – die strafe folgt stets auf dem fuß (twitter1.0) – unter dem anfahrtsweg, der mir insgesamt knapp eine stunde wartezeit einbrockte, ehe ich um 11 uhr der session kollektive intelligenz anregendes verdanken durfte.
neben meiner ersten wortmeldung des tages folgte mit einer stunde am check-in-schalter der zweite beitrag zum barcamp5.

nach der mittagspause genügte vorauseilendes vertrauen auf das schicksal und etwas überwindung für die teilname an einer seo-session, die folgen könnten evtl vielleicht mitunter möglicherweise schon spürbar sein (hörst du mich, google?!). das session-doppel zukunft 3.0 und demokratie 2.0 beschloss für mich die gelungene veranstaltung bei der für mich alles – aber auch wirklich alles, von dem letzten dankes-tweet einmal abgesehen, aber das lag ja an twitter – reibungslos klappte.

voller ideen und informationen befand ich mich auf dem heimweg … und dann passierte das hier (die frau im bild bitte wegdenken):

barcamp bodensee

ausgewählte rückblicke:
robert basic, oliver gassner, bodenseepeter und meine ungefilterten gedanken teil 1, teil 2

im bcbc-wiki gibt es eine umfangreichere link-sammlung. meine fotos kann man sich auch im flickr-pool anschauen. gut möglich, dass im nachhinein noch verlinkungen hinzukommen. ich weiß ja nicht, was in den kommenden tagen noch alles veröffentlicht wird.

  1. die natürlich fehlerhaft sein können. korrekturen bitte in den kommentaren
  2. allerdings waren auch so schon genug ideengeber vorhanden
  3. danke! danke! danke!
  4. natürlich könnte man nun sagen, dass ich dann ja wohl auch erklären können sollte, was denn ein barcamp ist. aber nachplappern ist nicht so meins
  5. zugegeben: das ist sicherlich noch ausbaufähig

selbstzweck

ganz bedächtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz vorsichtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz vorsichtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz bedächtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz vorsichtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz bedächtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz vorsichtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz bedächtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: ganz vorsichtig öffnet er das etui, nimmt den stift in die hand und schreibt auf: …

weinprobe

hat sich eigentlich schon jemand gefragt, wieso dieses mein blog eigentlich schorleblog und nicht irgendwie anders heißt?
zu beginn hatte ich tatsächlich noch die absicht, von weinfesten meiner heimat zu berichten oder mir so die wein(fest)kultur zu erschließen – immerhin komme ich aus einer weinregion. und schorle ist nunmal ein beliebter weg der weinverkostung. wasser veredelt mit wein und im idealfall eben auf einem weinfest in der pfalz mit guten freunden an der seite. nun, dieses vorhaben wäre wohl gescheitert.
auch die idee hier selber für etwas mehr mischung zu sorgen liegt eher brach (könnte aber unter bestimmten voraussetzungen aktiviert werden). also könnte ich mal wieder den hiesigen überbau aktualisieren.
zum beispiel mit einem anderen ansatz die weinkultur zu erschließen. holgi von stackenblochen macht in jüngster vergangenheit schön vor, wohin das führen kann. anfangs noch ohne anspruch auf expertenstatus ist er davon nach wie vor ein stückchen entfernt, aber die texte zum verköstigten wein werden stetig versierter… und eben anregender. und genau dort will ich auch hin.

was gibt es von nun an also (auch) hier zu erwarten?
nicht weniger als das hier (und in 40 jahren hoffentlich auf genau diesem niveau):


(direktaufgang)

(via stackenblochen)

seit wochen liege ich ein paar freunden damit im ohr, weinproben oder weinverköstigungen durchzuführen. es wird zeit, dies in die tat umzusetzen.