Schlagwort: schweden

  • ein student in uppsalalala

    valborg, das ist weniger die mehr destruktive deutsche hexennacht in der vorderpfalz, sondern ein gefühlter skandinavischer spring break. mit sehr viel alkohol [1. und einem sehr, dass mindestens 21 „e“ umfasst (da wären auch wieder die parallelen zur pfalz)].

    während am 30. april schwedenweit hauptsächlich der winter verfeuert wird und der könig in stockholm seinen geburtstag feiert, finden sich in der mit ca. 120.000 einwohnern viertgrößten schwedischen stadt uppsala gefühlte 50.000 junge und junggebliebene menschen ein und feiern.
    traditionell beginnt der tag mit einem sektfrühstück. um 7uhr! zu der zeit habe ich allerdings noch in stockholm gepennt. das forsrännigen – eine art seifenkistenrennen mit flößen – um 10uhr habe ich ebenfalls verpasst, allerdings schon im wachzustand und duschend.

    nach kurzer und kostenloser zugfahrt (zug überfüllt, valborg-touristen ruhig) warfen sich meine begleiter und ich in den alkoholgeschwängerten wahnsinn. etwa zehn minuten nach der ankunft trafen wir die ersten solna-„mitbewohner“ (alle sympathisch!), weitere fünf minuten später zogen derer 14 (nicht minder sympathisch) durch die historischen gassen. ich war aber leider in anderer mission unterwegs und musste den kreis zugunsten der übernachtungsmöglichkeit und nation-party leider vorzeitig verlassen.

    kleiner exkurs: nationen sind in uppsala kleine herkunftspools, die forum und heim in der fremde sein sollen und die sozialaufgaben der uni übernehmen, sowie das partyprogramm unterhalten. exkurs ende.

    als nach kurzem bbq auf überfüllter wiese mein gepäck im wohnheim verstaut war, wollten wir (gemütlich eingepegelt) dem uni-rektor und den studenten dabei zusehen wie sie mit einer mütze (die es zum abi gibt) dem frühling zuwinken, wir kamen aber zu spät und zogen zur nächsten nation um uns eine halbe stunde anzustellen. im garten des anwesens gab es eine art wet-shirt-contest in dekadent: champagnergalopp! für den preis von 100 kronen gab es champagner flaschenweise zu kaufen und da die meisten schon seit 7uhr am saufen waren, spritzten und schütteten sich die studenten den inhalt gegenseitig in die augen oder über die klamotten.
    vielleicht war es die frische luft oder lag es an der euphorie der menschen,
    ich musste mit der ersten müdigkeit kämpfen (liegt wohl auch daran, dass ich ne spaßbremse bin). zur hilfe kam mir eine pfälzerin, deren namen mir nicht mehr einfällt, die ich aber wohl eh nicht mehr sehen werde.

    als sich die musikqualität der alkoholquantität anpasste vollzogen wir einen kleinen ortswechsel in die bude einer schwedin, die wohl zum ersten und letzten mal unbedacht ein paar freunde zum kaffee eingeladen hat („ska vi fika?„) und dann etwa 15 kaffee-bailys ausschenken musste. danach gab es eine ruhe pause vor der größten after-valborgåsk-party vor ort. (war es die värmlands-nation?)
    die musik war teilweise richtig grausam – hey, ich hab 15 minuten zu hiphop getanzt – aber, da ich mir den kater am nächsten tag ersparen wollte, verordnete ich mir alkoholfreie gute laune und hatte ne menge spaß.

    auch wenn die vorzeichen für die feierlichkeiten für mich eher ungünstig waren, denn planmäßig hätte ich gar nicht mitfeiern können, war/bin ich froh, diese gelegenheit dann doch beim schopfe gepackt zu haben. (viel zu wenige) bildeindrücke hier:

    vallborg
    im hintergrund (nicht zu sehen und nicht zu hören): eine band

    valborg @ uppsala
    vormerken für meinen nächsten geburtstag und mit einer solchen mütze mir eine freude machen

    champagnergalopp
    hopp hopp hopp champagnergalopp

    vallborg
    schlechte musik ins richtige licht gerückt

  • kann das gut gehen?

    einmal hat es gekribbelt. auf der startbahn am flughafen hahn, als die turbinen kurz vor dem start immer lauter rotierten. für einen kurzen augenblick, war da keine müdigkeit, sondern völlige klarheit. all das, worauf ich hin-„gearbeitet“ hatte konnte endlich losgehen. ein gedanke hallte die rollbahn entlang: „verdammt. ich sitze wirklich im flugzeug auf dem weg nach schweden!“ dann bin ich eingeschlafen und begann zu träumen.

    in dem traum tauchte anfangs ein verschneiter campus solna mit kleinen gemütlichen hütten auf. immer häufiger erschienen interessanten wie netten menschen, mit denen ich auf partys und konzerte ging, die traumzeit verbrachte und vertrauter wurde. zwischendurch besuchten mich freunde, wir hörten gute musik und erfreuten uns am land, an der stadt und an dem zusammensein. gerade nach einer schönen durchfeierten nacht bin ich aufgewacht. in kürze sitze ich wieder im flugzeug, dann aber in umgekehrter richtung. ein einwöchiger kurzurlaub im alltag, der nicht nach schweden mitkommen konnte.
    … nächste woche träume ich weiter.

  • vi ses

    ich habe zwar noch keine ahnung, was es wird, aber demnächst steht wohl die erste bilanz an. die heimfahrt rückt näher, da kann ich noch so viel durch stockholm oder uppsala joggen rennen laufen schlendern. da ich aber derzeit so viel schlendere, leidet die text-schmiede schorleblog ein wenig. kommt zeit kommt text, jetzt kommen erstmal ein paar aktuelle bilder:

    IMG_2599.JPG
    synchron-rum-sauen im skansen

    IMG_2595.JPG
    trübsal in klein und auch in skansen

    IMG_2570.JPG
    skansen-kuschelbärchen herzen sich selber, da kein mensch in der nähe

    IMG_2679.JPG
    ups… ups… uppsala

    IMG_2667.JPG
    fakultätsgebäude am engelska trädgarden

    IMG_2670.JPG
    kleines uppsala-haus in uni-nähe

    mehr fotos (sogar mit menschen) gibt es hier.

  • „very civilized, very sunday“

    – „holly golightly!“
    – „holy wer?“

    Holly Golightly

    ein echtes riot-grrrl schaute im stockholmer debaser vorbei und keiner hats bemerkt. aufstand war gestern vorgestern, heute gestern stand eine musikerin auf der bühne, die etwa anderthalb stunden die 60s aufleben lies, mit vier männern (zwar an ihrer seite, aber stets im hintergrund).

    doch vor der kür gab es die pflicht. einmal mehr eine vorband, in diesem falle ein whiskysaufender trucker aus amerika gescheiterter zynischer singer/songwriter: tom heinl. ich war zu müde, die musik zu monoton, die texte zu banal („the next song is about me, needing to pee and my father, who doesn’t stop driving“, trailer oder ähnliches). kleine schönheiten, die der herr durchaus aufbieten konnte, gingen bei meiner ständigen gähnerei unter.
    aber in sachen vorbands erwarte ich hier vor ort ja schon lange nichts mehr.

    Holly Golightly

    danach kam die kränkelnde, wie gute holly mitsamt band auf die bühne. nach quälender umbaupause zog sich die stille zwar noch unnötig in die länge, da das kabel der gitarre nicht den weg in den verstärker fand, aber nach geschätzten 10 minuten (realistisch gesehen, knapp eine minute) stand einem abwechslungsreichen liederabend wirklich nichts mehr im weg. der wiedererkennungswert lag bei null, denn weder hatte ich mit den rrrrriot-grrrrrrls alter schule etwas am hut, noch fand das liedgut der personifizierten romanfigur bis hierhin den weg in meine höhrmuscheln. der wohlfühlfaktor hingegen, befand sich mindestens auf dem gewohnten stockholm-niveau.nach jedem song war die musikerin ähnlich ratlos wie die zahlenden zuschauer, welches lied denn als nächstes folgen würde. nach sehr kurzer band-besprechung ging es stets mit einem „here we go“ weiter. zurufe der gäste, blieben aus.
    insgesamt reagierte das publikum, von einem offensichtlich schwer alkoholisiertem jungen mann einmal abgesehen (nein, das war nicht ich!), erst gegen ende euphorisch. gott sei dank leider kennt man in stockholm offenbar auch ein tanzverbot, denn schlag null uhr war schluss mit konzert. keine zugaben, kein nichts, dabei hätte die band wenn es nach „uns“ gegangen wäre, wohl noch mindestens eine stunden länger spielen können.

    wenn ich wieder geld habe, wird die ein und/oder andere platte der britin ganz sicher den weg in meine sammlung finden. danke an phisch, ohne den das konzert wohl ohne uns stattgefunden hätte… in köln fand man das konzert auch sehr gut.

    Holly Golightly

    zum schluss und nur ganz nebenbei: mein ordner mit den schweden-photos umfasst nun exakt 1.500 bilder. der programmamanager meines hirns kann leider nicht die dazugehörende anzahl an eindrücken zusammenzählen.ganz zum schluss und als betthupferl: kettcar – 48 stunden

  • aufgedeckt

    die schweden wieder. ganz dezent verstecken sie ihre geheimanlagen bei diversen kartendiensten, aber google earth enttarnt auch hier. hoffentlich ist wenigstens alles baurechtlich abgeklärt:

    (gefunden)

  • 0-0

    zeit für konflikte, zeit für ein derby, zeit für fußball, zeit für djurgården if gegen hammarby if!

    inför matchen
    der spielplatz

    gleich zwei von drei stockholmer fußballvereinen der allsvenskan (quasi bundesliga) spielen auf und nach dem ersten von zwei bieren des abends gilt es, vor ort eine entscheidung zu fällen: auf welcher seite steht ihr? wir holen uns stehplätze für die (und fanschals von der) auswärtsmannschaft. forza bajen! (also hammarby für nicht eingeweihte)

    choreo
    die tribüne gegenüber

    derby heißt hier auch doppelter ticketpreis, schlappe 240 kronen (etwa 24 euronen) pro mann (und frau) kommen unsererseits dem aktuellen meister zugute, der sogar des derbys wegen ins råsunda zieht. selbst wenn der a.i.k. am 3.5. im söderstadion auf hammarby treffen wird, geht unter 240 kronen absolut gar nichts. (notiz an mich: geld sparen!!!)

    derby heißt hier aber keinesfalls ausverkauft. da hätten noch ein paar tausend zuschauer mehr ins stadion reingepasst. vielleicht sind die stockholmer zu sehr derby-verwöhnt, allein 6 davon wird es in dieser saison geben, oder aber (wenn auch unwahrscheinlich), die leute ahnten, was auf sie zukommen würde (um es vorweg zu nehmen: gar nichts!). die saison ist zwar noch jung (etwa eine woche), aber vom aufeinandertreffen des aktuellen meister und letztjährigen dritten der liga sollte/dürfte man schon etwas mehr erwarten.

    den einzigen aufreger des spielsâ„¢, das foul, das zu einer roten karte gegen djurgården führte, habe ich verpasst (bier nummer 2). der rest war ein grottenkick® ohne zwingende torchancen und keine ca. 24 euro wert. da hätte ich ja gleich auf den betze gehen können. immerhin bleibt den stockholmern der erstligafußball wohl erhalten.

    bajare
    er hat kein einziges mal aufs spielfeld gesehen, ich hab ihn beobachtet!

    den eintritt wert war allerdings die angenehme atmosphäre, die hörensagen zufolge sogar noch recht gemäßigt war (0:0?!). zwar waren auch einmal die allseits bekannten schmährufe beim torwartabschlag zu hören, aber den rest der zeit haben die fans beider seiten mitsamt einheizer besoffen fröhlich bereitwillig und vielfältig für das team gesungen und geklatscht. und das ein oder andere bengalische feuer wurde auch abgebrannt. abgesehen vom ergebnis war es also ein recht angenehmer abend.

    kaos till råttsunda

  • „dear god please help me“

    hat er aber nicht!

    IMG_2273.JPG

    vor etwa drei stunden war das konzert von morrissey im stockholmer hovet schon wieder vorbei. eine ganze zugabe hat er gespielt. und während ich gerade die setlist des abends suche, stolpere ich über die erste rezension von stockholm city. die wertung: drei (von fünf) punkten. offenbar konnte sich jemand vor lauter hektik nicht auf den abend einlassen.
    die euphorie war an diesem abend allerdings tätsächlich nicht so spürbar wie seinerzeit bei oasis, aber was heißt das schon?! oasis war mehr kindergarten, was heißen soll, dass der dortige altersdurchschnitt locker 6-8 jahre unter dem moz-schen musikabend lag.

    IMG_2284.JPG

    heute gestern abend saßen im nicht ganz ausverkauften stadion friedliche menschen um mich, die größtenteils bei trennung der smiths tränen geheult haben oder sich zu damaligen zeiten in den pubs geprügelt haben (weil sie alt genug dafür waren), und dann eben ich, der den zugang zu den smiths noch nicht so ganz perfekt vollzogen sieht (scheiß kopfgewichse), aber ob „you are the quarry“ und „ringleader of the tormentors“ erfuhrchtsvoll vor steven patrick morrissey niederkniet. (in einem morrissey spezial der metro ging man ausführlich auf das sexualverhalten des herren ein, allerdings ist mir das schwedische vokabular nicht wirklich geläufig. an anderer stelle steht auch etwas dazu).

    mozza

    klar im vordergrund stand natürlich der sänger selbst. seine band traute sich gegen ende des konzertes allerdings auch mal häufiger in die 3 mal 20 meter auslaufzone von morrissey. das sah dann auch schon recht organisch aus. moz (darf ich den überhaupt so nennen?) plauderte zwischendurch immer mal wieder mit dem publikum, dass in höflicher zurückhaltung die ein und andere reaktion vermissen lies. paradebeispiel die frühe bitte dem leadgittaristen ein lautes „uioioioioi“ zu spendieren, als er diesen vorstellte. daraufhin spendeten die zuschauer lediglich applaus. als morrissey später seine lieblingsschokolade (plopp) nannte, kam diese allerdings geradewegs auf die bühne geflogen.

    wer noch ein morrissey-konzert vor sich hat, darf getrost noch ein stückchen mehr ausrasten. der mann ist tatsächlich in seinen besten jahren…

    moz-mearch
    merch 🙂 unter den höschen wurde irgendwann auch die neue cd angepriesen

    vorband waren übrigens the boyfriends aus london, die bisher beste vorgruppe, die ich in stockholm erlebt habe, das heißt aber nichts, hörte sich aber trotzdem gut an (der stempel, wie auch die musik) – as album werde ich mir aber nicht zulegen. ein paar weitere randnotizen gibt es hier und ach ja, die playlist (gefunden):

    the first of the gang to die
    still ill
    you have killed me
    the youngest was the most loved
    reader meet author
    i have forgiven jesus
    i will see you in far off places
    my life is a succession of people saying goodbye
    girlfriend in a coma
    let me kiss you
    life’s a pigsty
    trouble loves me
    how soon is now?
    at last i am born
    i just want to see the boy happy
    irish blood, english heart
    last night i dreamt that somebody loved me

  • you have killed me

    bei myspace.com, gibt es das gesamte neue morrissey-album knapp zwei wochen vor der veröffentlichung zum anhören.

    die letzten zweifel/bedenken sind hiermit dann auch aus der welt geräumt. morgen hole ich mir das ticket für sonntag.

    das standesgemäße warm-up findet wohl am vortag in der petsoundsbar statt. ich liebe diese stadt.