„‚es ist schon okay, das kriegen wir schon wieder hin‘, sagte r, während ich irritiert auf die lache zwischen den splittern auf dem boden sah. meine beine drohten wegzuknicken. in immer schnelleren abständen wurde mir schwärzer vor augen. rs ‚hey, ist schon nicht so schlimm‘ nahm ich nur noch als dumpfes echo wahr und fiel in ohnmacht.
ich weiß nicht, wie schnell ich wieder bei bewusstsein war. bis ich wieder einen klaren gedanken fassen konnte mussten jedoch minuten vergangen sein. r saß besorgt neben mir und hielt meine hand, während der notarzt stumm die wunde an der stirn versorgte. ich versuchte den kopf zu heben. doch mit der kleinsten bewegung setzte ein wummern ein, als würde sich mein hirn jeden moment aus der rinde platzen. ‚bleib liegen‘, flüsterte r. ich blieb liegen.
r streichelte mir über die hand. das wummern im kopf ließ nach, wie früher, als man schmerzen noch wegpusten konnte. ein gefühl der geborgenheit breitete aus, während mein gesicht wieder gesündere farben annahm. ich hörte, wie der arzt seinen koffer schloss und durch die scherben den raum verließ. nicht ohne mir folgende worte auf den weg zu geben:
‚wenn die tür ersetzt worden ist, öffnen sie diese bitte in zukunft wieder mit der klinke.‘
und was soll ich sagen?! bis heute halte ich mich daran.“
Schlagwort: befindlichkeit
-
hereinspaziert
-
nullstunde
aufstehen, immer und einfach wieder aufstehen. sich eingestehen, dass es dinge gibt, die einen umhauen können. aber sich nicht von diesen abhalten lassen.
trotzdem bleibt kein platz für neuanfänge. was gelebt wurde bleibt erlebt, verleben sollen bitte die anderen. einatmen, ausatmen
(aus der reihe: entwürfe, die nicht verworfen wurden und ohne bezug veröffentlicht werden)
-
herbstkritik
herbst, ich bin enttäuscht von dir.
schaue ich aus dem fenster, sehe ich noch blätter an den bläumen hängen, wenn denn mal die sonne nicht mehr blendet. immerhin tun sich langsam lücken auf, aber in der pfalz waren sogar noch einige reben grün?! hallo?! du spinnst wohl?! immerhin hattest du jetzt mehr als einen monat zeit.
wo ist der nebel? die tatsächliche kälte als sahnehäubchen auf der gefühlten? wann kündigst du den ersten schnee an, damit der beherzte griff in richtung glüheweintasse geht?
das ist mir hier alles zu golden, früher war mehr lametta. -
it only takes a minute girl
drei semester bwl wären mir erspart geblieben, wenn ich mich meiner ersten schritte als wirtschaftendes wesen erinnert hätte…
es begab sich, dass eine sogenannte boygroup aus manchester gerade in der altersgruppe, in der ich mich selbst auch befand, unheimliche erfolge für sich verbuchte (außer in meiner schule, aber das ist eine andere geschichte). die nachfrage schien nicht nachzulassen und die medien der frühpubertät veröffentlichten woche für woche artikel und vor allem poster, aufkleber, megaposter. all das sammelte ich in der hoffnung diese sammlung in geld umzumünzen. irgend ein irrer fan würde mir das alles schon abkaufen, kalkulierte ich.
allmählich füllten sich die sammelordner, ein sammelalbum, das cd-regal, die videokassetten stapelten sich neben dem fernseher und spätestens als ich zwei t im hinterkopf einrasiert hatte, entpuppte sich mein wirtschaftsplan als denkfehler und war aus einem neutralen sammler ein begeisterter fan geworden.ich habe nicht geheult, als robbie take that verlassen hat und die auflösung brachte mich dem boden auch keine 6 meter 90 näher, irgendwie musste ich mich ja von dem rest der anhänger unterscheiden, abgesehen von der frisur war auch auch nicht anderweitig als fan stigmatisiert, aber ich müsste lügen, würde ich der band keine wichtigkeit oder keine rolle in meiner jugendzeit einräumen.
wenn es um musikalische jugendsünden geht, weigere ich mich auch nach wie vor, take that zu erwähnen, denn dazu waren die lieder zu schön und ich sehe nicht ein, mich dafür zu entschuldigen guten pop zu hören.
meine gesamten poster, aufkleber, sammelkarten liegen noch in einer schublade in meinem jugendzimmer. ich habe sie nicht verkauft. das wird wohl auch nicht passieren, denn auch wenn ich mir das alles schon seit jahren nicht mehr angesehen habe, hängt noch zuviel daran. ich kaufe zwar keine bravo mehr und bezweifle, dass sich die sammlung noch erweitert, aber bei meinem nächsten heimatbesuch werde ich ein paar blicke darauf werfen.denn take that gibt es inzwischen ja wieder. und – verdammt nochmal – sie hören sich noch immer gut an. wenn das album hält, was „patience“ verspricht, werde ich zwar trotzdem das mit der frisur unterlassen, aber die cd steht wohl spätestens an weihnachten in meinem regal.
(file under: seelenstriptease wegen musik)
-
es ist zwar aussichtlos, aber trotzdem
… ich suche mir jetzt jemand mit dem ich gemeinsam „wer hat mir auf die schuhe gekotzt“ von clickclickdecker singen kann. das macht den herbst und winter sicher angenehmer.
„fahr mich einfach nach hause“
das lied gibt es übrigens gratis auf der homepage, für den fall, dass jemand üben will -
das ende vom anfang
das zitat berührt mich und trifft mitten in die gefühlswelt meiner umwelt. doch das, was trifft, das ist keine quarter-life-crisis, das ist normal. nicht viele können sich erlauben ewig kind zu bleiben. muss man vielleicht auch nicht. als erwachsener ist das leben sicher auch interessant (kann ich mir jedenfalls gut vorstellen). oder möchte man den ganzen tag dabei zusehen, wie ein stein, den man hochhebt und fallen lässt, auf den boden fällt?
ich hab diese ominösen 25 ein jahr lang durchgemacht und ohne schwierigkeiten überlebt. muss ich mir noch etwas beweisen? ganz bestimmt. darüber hinaus muss und kann ich ganz sicher auch noch viel lernen. damit soll man ja nie aufhören. aber den umstand, dass sich das unbeschwerte schul-uni-adoleszentenleben dem ende entgegen neigt, will und kann ich nicht hochsterilisieren. wie wirkt das denn auf die, die das schon viel früher hinter sich bringen mussten?
sagt der freie medienmensch etwa zu seinem friseur „hallo, ich habe geisteswissenschaften studiert, ich bin 25 und fühle mich so komisch, so ausgebrannt, so ohne ziel, so überfordert von möglichkeiten und ratlos was das mal werden soll … ich hab wohl die quarter life krise!“
mit2526 hat man noch einiges vor sich – jedenfalls sollte das der anspruch sein – da bleibt genug zeit um bäume zu pflanzen und in reihenhäusern zu versauern. aber vorher muss noch immer die jugend verschwendet werden, davon gibt es noch genug. -
2185m
ich fange mal mit einem bild an:
das ding neben mir ist das gipfelkreuz vom kaiseregg (in der schweiz in der schweiz in der schweiz) ich habe tatsächlich erstmals als reiner wanderer einen berggipfel bezwungen. und auch wenn jetzt meine wadenmuskeln katern, mein meniskus im linken knie op-reif sein könnte (er fühlt sich zumindest so an), ich denke, das war es wert und bestimmt auch nur der anfang.
der weg zum gipfel war steinig und steil, darüber hinaus war ich beschwert mit einem rucksack, der mir die nahrungsaufnahme und frische klamotten für drei tage sicherte. (der zivi ist seine eigene armee!)
am schwersten wog aber das ding auf dem hals. dieses gefäß für und mit ideen und gedanken. dieser kopf, der sich mit begriffen wie „zielsetzung“ oder „disziplin“ schwer tut. der analysiert, kritisiert und einfach keine ruhe gibt. in leicht dünnerer luft, bzw. bei anstrengungsbedingt erschwertem atem, haben wir ein wenig frieden geschlossen. zwischendurch waren nicht mehr nur die gedanken, sondern der kopf frei. es war nicht wie im rausch, es war ein rausch. der trip jedoch nur auf zwei tage angelegt.
ausgehend vom schwarzsee (1046m) nahmen e und ich am samstag die erste hürde hinauf auf 1493 meter mit dem lift, man muss ja nicht gleich übertreiben. über salzmatt (1637m) führte der wanderpfad bei strahlender sonne mit teils zähen anstiegen hinauf auf meinen ersten zweitausender. dort belohnte uns der gipfel mit einer großartigen aussicht, bis hin zu eiger, mönch und jungfrau. doch die freude über die leistung trübte der selbstauferlegte zwang, das gipfelbuch sinnvoll zu bereichern. letzten endes begnügte ich mich mit einem nicht unbekannten zitat meiner lieblingsband. (das bild dazu gibt es bei flickr)
der weg nach unten führte dann allerdings nicht auf direktem weg zum auto, sondern auf/in den schönenboden (1322m). in der dortigen scheune übernachteten wir dann stilecht über dem hühnerstall (der hahn imkorbstall begrüßte den folgenden tag um 4.50uhr) in schweizer armeedecken auf einem matratzenlager (und für schlappe 7.50 sfr! insgesamt! in der schweiz!) und blieben gottseidank von flohstichen oder wanzenbesuch verschont… aber wir hatten einen seltsamen matratzennachbar, der immerhin – im gegensatz zu anderen – seinen rausch vor ort ausschlief und nicht wie die gesenngte sau im geländewagen die alm hinunter raste. (dabei war der alpabzug für rindviecher am tag und nicht in der nacht angesetzt)mehr recht als schlecht ausgeruht bewältigten wir vom schönenboden aus dann am sonntag den ca. 5 stunden lange rückweg über sangernboden, zollhaus (bzw. staatsstraßen, bäche, wiesen und kuhfladen) zurück an den schwarzsee. nachdem die rucksäcke dann verstaut und die schuhe gewechselt waren, standen wir den meisten der anwesenden senioren in nichts nach und humpelten zurück in die zivilisation.
es wird zeit für neue ziele.
der feierliche alpabzug, der unseren hinweg um etwa eine halbe stunde verzögerte
kurze pause am kaisereggpass
blick ins tal
die meniskusfalle
das nachtlager von außen
das bettdie schlafstelle für eine nacht
auf dem weg
die route:
-
das experiment
ich will ja jetzt nicht mit video-podcast anfangen, aber trotzdem habe ich mal ein wenig mit der aufnahmefunktion meiner digitalkamera gespielt. d.h. ich hab einmal auf „aufnahme“ gedrückt und dann auf „aufnahme beenden“. dazwischen lagen fast zwei minuten banalitäten und eine erste erkenntnis: ich sollte schleunigst wieder mit dem joggen anfangen. ein kinn reicht völlig aus.
-
i’m dreaming of a…
es ist der erste september, da wird man doch wohl schon an weihnachten denken dürfen, oder? immerhin lief ich im frühen august in heidelberg bereits an lucky strike werbung vorbei in der die packungen weihnachtshüte aufhatten. zugegeben august ist nun wirklich etwas voreilig, aber lucky strike ist ja immer so hübsch ironisch gebrochen…
wie auch immer. es ist der erste september und damit weihnachten ja quasi vor der tür. wie jeses jahr habe ich noch keine weihnachtsgeschenke gekauft, ich nehme es mir aber vor. wirklich!
der adventskalender könnte dieses jahr in stiller tradition einmal mehr eine kiste beck’s bier werden (24 x 0,33l! danke olli, jetzt ist die überraschung dahin)…
… sofern mir niemand einen anderen kalender bastelt(!!!). ja, ich spüre förmlich, wie in mir schon die weihnachtsstimmung hochkocht. der duft von glühwein und zimtplätzchen liegt mir in der nase, die ohrwürmer dudeln mit glöckchen und wohin ich auch sehe, überall rentiere. wird nur zeit, dass es mal wieder schneit. aber schnee hatte ja dieses jahr schon für zweidrei jahre.oja, das erste weihnachtsfest nach stockholm. da fällt mir ein, das st. lucia noch auf meiner „zu erleben“-liste steht. dieses jahr müsste ich mich allerdings so langsam an die planung machen, allerdings stehen dem noch andere vorhaben im wege. aber irgendwann. vielleicht nach dem nächsten midsommar, das wäre super. aber wie weit liegt jetzt schon midsommar zurück und in welcher ferne das kommende? kommt das auch wirklich? wir haben doch bald weihnachten…
es werden immer weniger tage. und eh man sich versieht, ist es auch schon wieder vorbei. das war ja früher anders. also nicht das vorbei-sein, aber da konnte man sich nicht schnell genug versehen. das war ja schon eine quälerei, als mein einen ganzen tag lang warten musste, dass man das nächste kalendertürchen öffnen durfte. und heute?
aufstehen – zur uni – in die stadt – ins bett – hallo weihnacht.
aber ich schweife ab. überhaupt ist der ganze text hier ein einziges abschweifen. und der schwedische fußballverband ist daran schuld. der macht (mindestens seit) heute werbung für einen adventskalender:das war nun also der startschuss. frohe weihnachten…