sind wir nicht alle ein bisschen alkoholiker

demnächst bin ich tatsächlich ein halbes jahr sowas von stocknüchtern, wie ich mir in keinem meiner kühnsten jugendlichen vollräusche jemals hätte vorstellen können. in meiner misslichen lage situation sollte ich natürlich ein geeigneter kandidat für den „selbsttest alkoholkonsum“ sein, dachte ich mir. ein bekannter von mir wurde bereits als möglicherweise alkoholabhängig bezeichnet, was diesen mit einem gefühl des stolzes erfüllte (ja, er kommt aus der pfalz. da sind die maßstäbe aber eh andere). 24 fragen galt es zu beantworten und das ergebnis offenbarte eine überraschung, doch vor das ergebnis haben die programmierer das wohlwollende lob gesetzt:

„sie haben den mut aufgebracht, für sie vielleicht unangenehme fragen ehrlich zu beantworten. vielen dank.“

hier hätte ich bereits böses ahnen können, war doch keine der fragen tatsächlich unangenehm. wahrheitsgemäß habe ich aber tatsächlich geantwortet. naja und es kam, was kommen sollte:

„ihre antworten zeigen, dass sie regelmäßig oder gelegentlich so viel trinken, dass sie ihrer gesundheit damit schaden. möglicherweise liegt auch eine alkoholabhängigkeit vor. um ihrer gesundheit nicht weiter zu schaden, sollten sie dringend weniger alkohol trinken oder ganz auf alkohol verzichten.“

das habe ich allerdings. zumindest bis zum heutigen tag und garantiert auch noch die nächsten 10 9 tage. naja und dann kommt der paternalistische rat:

„wenn sie die erfahrung machen, dass sie dies viel kraft kostet bzw. dass sie immer wieder in alte gewohnheiten zurückfallen, sollten sie fachlichen rat und hilfe annehmen. hier erfahren sie, wo sie solche hilfeangebote in ihrer nähe finden können. ausführliche informationen enthält auch die broschüre „alkoholfrei leben. rat und hilfe bei alkoholproblemen.“, die sie hier bestellen können: www.bzga.de

ich möchte mich hiermit keinesfalls über alkoholismus lustig machen oder die dahintersteckende problematik zum amüsemang missbrauchen. ich hätte mir allerdings gewünscht, dass bei diesem test präziser ausgewertet wird. denn welchen wert hat das, nun ja, schockierende ergebnis, wenn mehr als 3/4 der fragen unbedenkliche antworten nach sich zogen und sich selbst die bedenklicheren noch in einem gesunden rahmen bewegen? da fehlt jeglicher spielraum nach oben. und von dem gibt es noch genug, wie mein letzter besuch auf dem weinfest bestätigte.

den test gibt es hier. über weitere ergebnisse in den kommentaren würde ich mich freuen…

Kommentare

17 Antworten zu „sind wir nicht alle ein bisschen alkoholiker“

  1. Avatar von jule
    jule

    …warum willst du eigentlich genau x tage nichts trinken? und wie geht es danach weiter?

  2. Avatar von Oliver

    naja, ursprünglich sollte es ein jahr werden, inzwischen könnte ich mich aber mit einem halben jahr begnügen, und das wäre eben in 9 tagen. ich frag mich nur, was ich wieder trinken soll, denn der durst geht mir noch ab. aber hier wollen so viele wieder mit mir trinken 😉
    ich werde mich also demnächst wohl auf ausgiebige touren durch die kneipen der stadt begeben 🙂 SCHERZ!!

  3. Avatar von pfeffer

    was trinken?

    -camapari soda
    -tom collins
    -kirschsaftschorle

  4. Avatar von Oliver

    da würde mich die kirschsaftschorle reizen… wo denn?

  5. Avatar von jule
    jule

    und wieso das halbe jahr, was genau bringt das?

  6. Avatar von Oliver

    keine ahnung … ich wollte mal schauen, obn ich es ein jahr schaffe und das halbe ist dann eine zwischenstation

  7. Avatar von pfeffer

    haha, gegenfrage. gut, klar.

    gute orte sind rar. will ich nicht auf die notorisch vielgenannte kantine verweißen, fällt mir auch schon kaum noch was ein. lammklause? jägerstüble?

  8. Avatar von Oliver

    auja, bloggertreffen in der jägerstube: http://motorherz.suedblog.de/p568.html
    andererseits: ich hab schon genug zwänge, da muss ich nicht noch zwanghaft den ort meiden, den ich so gerne aufsuche

  9. Avatar von sgt. pfeffer

    klingt plausibel.
    dann gilt es nurnoch nach einem zeitfenster ausschau zu halten, das nicht bereits durch lohnarbeit gekippt steht.

  10. Avatar von Oliver

    hyper hyper hyper!

  11. Avatar von jule
    jule

    klar schaffst du es ein halbes jahr. man kann das auch ein jahr schaffen. oder so addicted?

  12. Avatar von jule
    jule

    + die frage ist ja immer, was es bringt. ein gemäßigter umgang bringt ja irgendwie mehr als ein halbes jahr nichts trinken und dann voll auf die kacke haun.
    (weiß ja nicht, wie das bei dir geplant ist 😉 )

  13. Avatar von Oliver

    @ jule
    da du mit mir gewissermaßen die herkunft teilst, kannst du dir denken, was ein halbes jahr abstinenz in pfälzischen maßstäben bedeutet und erklären, wieso in der heimat die leute die straßenseite wechseln, wenn ich ihnen entgegenlaufe.
    ich wollte eben mal schauen, ob es bei mir geht. teile meiner umwelt würden den versuch lieber heute als morgen beendet sehen. und ich selbst bemerke langsam, dass ich mich auf ein glas wein freue

  14. Avatar von jule
    jule

    klar „freut“ man sich. ich verstehe nur den sinn nicht so ganz. nur um dir selbst zu beweisen, dass du die volle kontrolle über dein leben/deine triebe (?) haben kannst?

  15. Avatar von jule
    jule

    (ich hatte auch schon ne lange zeit, wo ich gar nichts getrunken habe, aber das hab ich nicht so geplant, sondern einfach keinen bock drauf gehabt und es sein gelassen.)

  16. Avatar von Oliver

    ich glaube den beweis würde ich mir mein leben lang selber schuldig bleiben. kein-alkohol-phasen hatte ich zwischendurch auch mal, dieses mal habe ich nur das „erst wieder alkohol, wenn lust dazu“-vorhaben etwas verschärft.

  17. Avatar von pfeffer

    montag abend wird bei mir auch irgendwie hyper aber ausnahmsweise mal nicht in der kantine.

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