abschlussarbeit: ende mit pathos

„ich habe zu beginn der arbeit das bild eines freundschaftsraumes entworfen. dieser text dient gewissermaßen als skizze des grundrisses. inwieweit es sich nur um meine skizze handelt oder ob andere auch noch darauf zurückgreifen werden wird sich zeigen. dieser raum wird jedoch garantiert nach abgabe dieser arbeit errichtet und mit leben gefüllt werden. wenn man sich schon seit weit mehr als 2000 jahren über diese probleme den kopf zerbrechen kann, muss es in der praxis ungemein spannend sein.“

update abschlussarbeit

das chaos auf dem schreibtisch lichtet sich allmählich und auch das hirn gleicht dem gordischem knoten weniger als noch vor ein paar wochen. es stehen zwar noch arbeitsreiche tage bevor, doch letztlich geht der gemütliche überschaubare notfall- plan mit realistischer weitsicht dann doch noch auf.
man soll zwar nicht den tag vor dem abend loben, aber da es ja gerade dämmert: ja, es wird!

nach der freundschaft und nach den sanktionen wird es zeit mit beidem etwas anzufangen und schleunigst zumindest ersteres wieder auszuleben und nicht nur zu bedenken.

studiengebühren?

nachdem es kein geheimnis mehr ist, dass die edel-mülleimer der uni konstanz teilweise aus studiengebühren finanziert wurden, frage ich mich, warum eigentlich am samstag abend um 20 uhr, wenn die eingänge teilweise geschlossen sind, wenn die bib nur noch von wachpersonal gesichert wird und wenn die busse seltener abfahren, warum der brunnen1 eigentlich noch an ist.

  1. zu sehen auf diesem bild

vivat academia in neu und lippensynchron

257 wochen. das sind knapp fünf jahre und entsprechen ungefähr der dauer eines magisterstudiums (oder einmal bachelor- und masterstudium… ohne gap year)
das ist, gemessen an dem bis dahin gelebten leben, eine ganz schön lange zeit. eine kostbare zeit und nach einführung der studiengebühren eine noch eine kostspieligere zeit. eigentlich zu schade um sie sinnlos zu vergeuden und doch – da schließe ich mal ganz unverschämt von mir auf andere – beschäftigt man sich ab und an mit der frage ob der eingeschlagene weg denn eigentlich der richtige war.
gerade wenn man den blick zwischendurch schweifen lässt und erlebt, wie freunde die uni wechseln, ins ausland gehen, praktikum an praktikum reihen oder irgendwann ihre abschlussarbeit abgeben, dann gibt es überall plötzlich verlockende möglichkeiten während einen die enge des eigenen studiums erdrückt. solche momente waren und sind mir wichtig und sie tun auch nicht weh, so lange ich mich wieder an das warum und weshalb meines studiums erinnere.1
trotzdem darf man zwischendurch auch mal vor neid erblassen. sogar, wenn man dafür den blick gen langeweile furtwangen richten muss.
selbst in diesem verlassenen schwarzwaldkaff sind sich ein paar studenten nicht zu schade, sich am studium zu erfreuen und das auch mit einer arbeit auf den punkt zu bringen:

zu „257 weeks“ von nine days spendieren sie der uni und dem studium ein verspieltes, wie sympathisches image-video und starten gleichzeitig das university lipdub-projekt, dass andere studenten und universitäten animieren soll es den furtwänglern nachzumachen und gleichzutun. ich bin gespannt ob das projekt gelingt.

  1. und im idealfall dann auch das procrastinieren aufgibt und weiter an der eigenen abschlussarbeit schreibt

formel

randy pausch erfreut sich noch bester gesundheit (naja, den umständen entsprechend. mehr hier) und verweist auf andere, die sein schicksal teil(t)en. z.b. jim valvano. dessen lehre aus dem und ratschlag für das leben umfasst drei wörter: laugh, think & cry. die knapp 10 minuten seiner rede verdeutlichen das ein wenig:

träume – oder: „captain, we have visual!“

das was mich dieses jahr am stärksten inspiriert (und wenn ich „inspiriert“ schreibe meine ich auch: beeindruckt, ermuntert, bewegt) hat ist „die“ vorlesung von randy pausch.
randy pausch ist professor an der carnegie mellon university und seit über einem jahr unheilbar an bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. als man auf ihn zukam mit der bitte eine „last lecture“ – offenbar eine nicht unübliche vortragsreihe in der dozenten von den lehrzwängen befreit ihren studenten etwas mit auf den weg geben können – zu halten, war den beteiligten wohl klar, dass der anlass dem namen gerecht werden würde. einen monat vor dem vortrag prognostizierten ihm die ärzte die ärzte noch drei bis sechs monate bei bester gesundheit, ehe das sich dem ende entgegen neigende leben nicht nur durch chemotherapien erschwert wird.
angesichts der für viele wohl eher deprimierenden ausgangslage gelang randy pausch eine unterhaltsame meisterleistung. der von lobesreden eingerahmte vortrag wurde mitgeschnitten, veröffentlicht und brachte dem über den campus hinaus beliebten dozenten weltweite aufmerksamkeit. ein transkript der vorlesung ist auf der seiner cmu-homepage hinterlegt (es gibt auch eine italienische, deutsche und chinesische version).

während sich die menschen, online per blogs und medial via oprah winfrey, von der beeindruckenden vorstellung erzählen fragt auch ein verlag an und nun soll im jahr 2008 ein buch erscheinen, dass auf der letzten vorlesung basiert. co-autor ist übrigens ein gewisser randy pausch, dem ich von herzen wünsche, die veröffentlichung mitzuerleben. verfilmung nicht ausgeschlossen, würde ich vermuten. von dieser geschichte hat auch der spiegel etwas mitbekommen.
die vorlesung, von der hier die rede ist, wurde mit „really achieving your childhood dreams“ überschrieben und kann man hier ansehen. knapp 100 minuten sollte man allerdings übrig haben. es lohnt sich aber

(last lecture)

letzten endes war diese vorlesung, die in ein paar jahren den drei pausch-kindern auf den weg mitgegeben werden soll, aber nicht die akademische schlussnote. für einen vortrag über zeitmanagement dozierte randy pausch, der auf einer extra seite übrigens über seinen krankheitgesundheitsverlauf berichtet, erneut vor einem vollen 850-personen-hörsaal und erneut wurde ein video der veranstaltung veröffentlicht (dauer: ca. 90 minuten). auch hier lohnt sich das zuschauen.

(zeitmanagement)

der teil der überschrift nach dem gedankestrich dürfte die anhänger von star trek freuen (mehr dazu hier). ich bin gespannt.

(aus mir unbekannten gründen wechseln offenbar die videos die position. zur orientierung: das auditorium-standbild gehört zum timemanagement-vortrag, der mann im weißen hemd initiiert die „last lecture“)