mourning story

1. weihnachtsfeiertag, deidesheim – machen wir uns nichts vor. mit 92 kann man sich nicht mehr alles erlauben. „plötzlich“ ist so ein beispiel. plötzlich verstirbt man nicht, in dem alter, das viele nicht erleben. für „unerwartet“, der kleine bruder von „plötzlich“, gilt das gleiche: mit der zeit hat man sich an so vieles gewöhnt, dass man sich zwar noch gerne überraschen lässt, aber unerwartet passiert da nichts mehr.

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i’m alive – melancholie

ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wenn ich nicht vor mehr als 15 jahren rpr maximal gekannt und gehört hätte. tillmann uhrmacher hat mich akkustisch in den technoclub und damit auch ins dorian gray mitgenommen und mir geschwindigkeit und bewegung gezeigt, lange bevor ich meinen führerschein hatte. i’m alive – melancholie weiterlesen

das kondolenz-massaker

es ist eine unverschämtheit. da stirbt ein namhafter kunstschaffender moralist und andere schreiben darüber. schlimmer noch: es gibt menschen, die so etwas lesen wollen, tatsächlich auch lesen und eine suchmaschine, die das goutiert. aber die krönung des ganzen ist, dass lesern ein solcher text, der deutlich über die schnöde meldung (vgl. chronistenpflicht) hinausgeht, gefällt und der autor dafür wertschätzung und vergeltung erfährt. ekelhaft.
am besten alle schweigen. jetzt!

und jetzt ganz unironisch:
anstelle vergänglicher blumen oder kränzen bitten die angehörigen um spenden für das operndorf afrika. denn dort wächst was heran.

in ermangelung der letzten worte

in meiner umgebung herrscht gerade abschiedsstimmung.
die einen gehen und kommen wieder, andere bleiben weg und es gibt welche, die für immer verschwinden. dann verabschieden sich manche von bisherigem und fangen neu an oder sie setzen fort, auf anderem niveau.
man selbst bleibt nicht teilnahmslos sondern nimmt wahr was passiert und ist zum teil selbst betroffen. man ist: beeindruckt. und doch geht vieles weiter.
hier ein studium, dass sich dem ende entgegen neigt, es soll sich im leben bezahlt machen. dort eine freundin, die sich auf reisen begibt, sie soll einmal von der welt erzählen. ein anderer alter freund hinterlässt nur. er wird nicht mehr teilnehmen, wenn es um neue eindrücke geht. er wird nicht beobachten, wenn man seinen weg geht. aber er wird bei einem bleiben. weil man sich seiner erinnert. und es geht weiter. und das letzte wort ist eh noch nicht gesprochen.

(ich hoffe, das alles klingt nicht zu esoterisch. es dient in erster linie ordnungszwecken und fremdbewältigungen)