susi sag mal stadionverbot, st. pauli

welcome to the jungle raffiniert, fc st. pauli, das unsägliche thema stadionverbot mit all seinen schwächen ad absurdum zu führen. zuerst willst du damit einen jugendlichen schneeballwerfer aus dem stadion verbannen, was aber dem vernehmen nach auch dank des beworfenen in eine schneeschipp-strafe umgewandelt wird, und dann konfrontierst du einen gegnerischen fan, der am gleichen abend auf die abzäunung geklettert ist, mit einem möglichen stadionverbot. genial! jetzt muss doch wirklich jedem auffallen, dass diese sanktion als pauschalstrafe schlicht ungeeignet ist.
allein, ich befürchte, dass die dfl dieser ironischen wendung nicht ganz folgen kann und – schlimmer – ich vermute, du könntest das sogar ernst meinen.
wem willst du eigentlich etwas beweisen? wie passt dieses vorgehen mit deinem „non established“-motto zusammen? was willst du mit deinem „st. pauli-modell“ bezwecken? alle in eine form pressen, damit du dich schön weiter wider der konformität positionieren kannst? warum musst du belehren?
was soll dann erst passieren, wenn du ein weiteres jahr mit der bundesliga schläfst? gibts dann neue t-shirts? steht dort „strafe muss sein“ drauf?
nicht nur ich denke: es reicht.

herzenssache

herzenssache „herzenssache“ besagte die choreografie der fck-fans im weserstadion zu bremen. das foto rechts zeigt einen blick hinter die kulissen während auf dem platz die wahrheit liegt mannschaften einmarschieren. der betze brennt hat nicht nur den bericht zum spiel, sondern auch das bild von vorne mitsamt einer tollen galerie.
herzenssache trifft es auch ganz gut. anders lässt sich mein vergangener samstag auch nicht so leicht erklären. abfahrt in berlin kurz vor 8 uhr, deshalb auch gar nicht erst nach der weihnachtsfeier schlafen gegangen. ankunft in berlin etwa 17 stunden später.
dazwischen wurden unter anderem die bahnhöfe rathenow, stendal und uelzen begutachtet, die regionalbahn-verspätungen skeptisch bis sorgenvoll beäugt, die wartenden anschlusszüge erfreut zur kenntnis genommen und vor allen dingen ein verdienter auswärtssieg gefeiert. vielleicht habe ich mich auch etwas in bremen verkuckt, aber meine wahrnehmung war – nicht nur aufgrund des schlafmangels – getrübt. letzten endes habe ich auch nicht viel von der stadt gesehen, aber für die sichtung zweier schauplätze des zuletzt mit freude gesehenen neue vahr süd hat es dann doch gereicht. auch das westerstadion sieht von außen betrachtet sehr hübsch aus. für gästefans – und keine andere perspektive ist mir bislang bekannt – hat das stadion jedoch seine tücken. oberrang, fangnetz, gitter, verbot von getränken am platz, schiri weiner. zum glück lenkte der spielverlauf von diesen unannehmlichkeiten ab. auch die fck-fans waren guter dinge und legten insgesamt einen guten support hin. nach dem spielverlauf mache ich mir nur etwas sorgen um werder. nicht dass da noch etwas aus den fugen gerät. denn nicht nur die roten teufel sind für mich herzenssache, sondern auch der svw. aber das ist eine andere geschichte.

st pauli – fck 1:0

st. pauli - fck 1:0
es war keines der besten spiele dieser saison. in der schneekugel millerntorstadion zu hamburg hatten auch die gästefans nicht ihren besten tag erwischt. aber ganz am anfang machten die anhänger der roten teufel unmissverständlich klar, was sie von dem sogenannten st. pauli modell halten. es war ein friedlicher abend. ich hoffe, man sieht sich nächstes jahr wieder. an den landungsbrücken raus.

sc paderborn 07 – 1. fc kaiserslautern

vorgestern kam es an und gestern hatte ich es endlich in den händen: mein ticket für den vierten spieltag in paderborn: sc paderborn 071. fck kaiserslautern
am sonntag, 30.08.09 um 13.30 uhr – im optimalfall schon etwas früher – stehe ich im block e der energieteam-arena. das passt wie die faust aufs auge, denn unter der woche sitze ich ja auch im enrgieteam-team. was zunächst so gar nicht passt, ist die zuganfahrt. ein blick auf bahn.de belegt, was für ein unterfangen dieses auswärtsspiel mit dem zug bedeutet. die nacht zuvor wird kurz, die zugfahrt lang. und das alles wegen 90 minuten.
das alles wegen der roten teufel.
man könnte sagen ein himmelfahrtskommando, aber dann verscherze ich es mir vielleicht mit der evangelischen kirche. ein kreuzzug soll das auch nicht werden, auch weil ich nicht vorhabe lotto zu spielen. außerdem droht das kleingedruckete auf der rückseite der eintrittskarte die verweigerung des einlasses für „offensichtlich alkoholisierte zuschauer“. scheinbar ziehen die verantwortlichen das auch durch, denn wann war das stadion das letzte mal ausverkauft?
wie auch immer … ich freue mich auf mein neues leben als teilzeit-auswärtsfahrer und der verkappte groundhopper-diletant in mir ist gespannt auf den neuen „ground“ … vielleicht kommt diese saison ja noch was dazu?!

fck – offenbach 1:1

fck - offenbach 1:1

ich würde so gerne noch ein paar worte über den vergangenen donnerstag in der westkurve verlieren, füge mich allerdings den dort angebrachten sparmaßnahmen. also keine loblieder, keine beschönigungen, keine guten nachrichten. nichts zu schreiben also. (als ob es dazu überhaupt einen anlass gäbe) und angesichts anderer verpflichtungen auch keine zeit.
da ich – im gegensatz zu meinen letzten beiden heimspielen – näher am spielfeld stand, gibt es allerdings wieder ein paar fotos mehr.

9.1

„wir sind von der westkurv‘,
ihr wisst schon,
wir leben für unser’n verein,“

keine frage, es gibt einige die wirklich alles für den verein geben. jedes wochenende. und der urlaub wird für heim- und auswärtsspiele verwendet, das fußballtrikot der laufenden saison pünktlich zum verkaufsstart käuflich erworben, schals zieren die handgelenke und ganze zimmer und statt eines abendgebets wird die mannschaftsaufstellung von 1951, 1953, 1991 und 1998 heruntergerattert. die menschen gibt es zweifellos. aber je mehr die zeit vergeht um so häufigerer bedarf es einer erklärung was „westkurv'“ eigentlich heißt. denn nach abenden wie heute kommt es mir so vor, als wissen das nicht einmal diejenigen (oder besser – man will sich ja nicht gleich mit allen anlegen: ein teil derer), die gegen 1860 dort oben von 18 – 19.45 uhr standen. meine westkurve, in der ich wirklich gerne stehe, zerreißt sich 90 minuten lang um die mannschaft über schwächephasen hinweg zu stützen. meine westkurve, in der ich wirklich gerne stehe, pfeift nicht ihre spieler aus, auch wenn ihnen gerade ein fehler unterlaufen ist. erst recht nicht dann, wenn man sich gerade im abstiegskampf befindet. meine westkurve, in der ich wirklich gerne stehe, und die in liedern wie dem obig zitierten besungen wird, ist allerdings nur noch ein konstrukt, ein traum, eine erinnerung, eine ferne erinnerung. die westkurve, in der ich gerade eben stand, reagierte auf die dauer immer gereizter, wenn einem lautrer ein fehler unterlaufen war (vor dem gegnerischen strafraum – wohlgemerkt). die westkurve, in der ich gerade eben stand, zog es offenbar vor, die letzte viertelstunde apathisch zu schweigen, anstatt wie damals (ja, damals) gerade in dieser zeit die hölle zum brennen zu bringen.

„wir stehen am samstag im stadion,
und rufen laut: ‚hinein!'“

die zeit der samstage ist noch mindestens 18 monate vorbei. und in dieser zeitrechnung sind größere katastrophen nicht berücksichtigt. in manchen momenten muss es aber noch nicht einmal „hinein“ sein, was die leute laut rufen, sondern es reicht, wenn einfach lärm gemacht wird. 90 minuten. 2 mal 45 minuten. für stille oder wahlweise heiße luft bleiben noch 166,5 stunden. keine 10 minuten nach dem abpfiff schwadronierten viele wieder über die fehler und verfehlungen der vergangenheit oder des vergangenen abends. warum waren sie nicht heiser?

„und schießt der betze tore,
dann schallt es laut ‚hurra‘,
wir schwenken uns’re fahnen,
ein hoch dem fck!“

oja, ein „hurra“ habe ich durchaus gehört und die fahnen wurden fleißig geschwenkt, aber und das sollte nicht erst seit gestern bekannt sein, das reicht noch lange nicht. ein größeres stadion macht noch keine größeren zuschauerzahlen, ein teurer kader macht noch keinen meister und ein kurzer jubel besiegelt keinen sieg.

die letzte viertelstunde im spiel war eine der stillsten, die ich auf dem betze erlebt habe, die arroganz mit der ballverluste der eigenen mannschaft kommentiert wurde, erlebte ich selbst in der saison nach der meisterschaft 1998 nicht (und damals wäre das vielleicht noch berechtigt gewesen). ich habe freunden nach dem spiel gesagt, dass diese westkurve das ergebnis verdiente. ich mache mir mit solchen sätzen sicherlich keine neuen freunde, lasse ihn aber bis auf weiteres stehen und drücke den jungs die daumen, dass sie nächste woche gegen fürth die leistung des letzten und drittletzten auswärtsspiels bestätigen.
„lautrer geben niemals auf, sie kämpfen!

auf einen spielbericht, verzichte ich. photos (auch wenn sie bescheiden sind) werde ich nachreichen.

teufelsweib

muss man dem jüngsten bundesliga-kader unbedingt eine 23jährige blonde stadionsprecherin antun die seite stellen? da die herren in der vergangenheit schon schwierigkeiten zeigten, sich aufs spiel zu konzentrieren, wird es nun sicher nicht leichter. [/ironie]

das einzige, was mich hier wirklich stört, ist die tatsache, dass eine für den verein recht unerhebliche maßnahme absatzweiße hochgejubelt, während ein in planung befindliches fck-museum mit zwei sätzen abgetan wird (und auf der homepage nicht einmal erwähnung findet).
… aber ich will ja nicht weiter unruhe in den verein bringen.

hemma borta

flags and scarves

über 40.000 verkaufte tickets meldete heute morgen die rheinpfalz für den auftakt in kaiserslautern. der absteiger aus mönchengladbach ist zu gast auf dem betzenberg und gleich die erste große herausforderung für die truppe von trainer kjetil rekdal. ich gehe ja mit einem guten gefühl in die neue saison. lautern braucht meiner meinung nach einen schweden und den haben sie inzwischen. das tor ist traditionell gut besetzt und die abwehr gut eingespielt. wenn das mittelfeld nun kreativ und druckvoll noch vorne spielt ist selbst für eine so junge mannschaft was drin, jedenfalls so lange runström unverletzt bleibt.
traditionell werde ich auch bei diesem ausflug ins fritz-walter-stadion meine kamera mitnehmen und fleißig fotografieren. wie schnell die bilder dann online sind, wird sich zeigen.

kaos till råttsunda

das zweite heiße spiel des tages findet in stockholm statt. hammarby trifft im ungeliebten råsunda auf skansen und einmal mehr werden die bananen auf den torwart niederprasseln. immerhin spielen das grün weißen bajen gegen die kuschelbären aus dem tiergarten. das problem ist nun: der torwart von djurgården ist in dieser spielzeit schwarz. es wäre nun also rassistisch den torwart nicht mit bananen zu bewerfen, nur weil es rassistisch ist, ihn mit bananen zu beschmeißen. tradition ist tradition. wer in den tiergarten geht, bringt eben futter mit. meine lieblingsfans legen sich seit wochen schon mächtig ins zeug um ihren beitrag zu leisten, dass die drei punkte nach södermalm mitgenommen werden. das obige foto* entstammt übrigens dem letztjährigen auswärtsspiel, das gleich zum beginn der letztjährigen saison stattfand. wenn man mir die aktuellen spielstände mitteilen könnte, wäre ich hoch erfreut. da ich in der westkurve die roten teufel zum sieg schreien werde, fehlt es mir leider an den möglichkeiten auf dem laufenden zu bleiben.

* mit diesem bild will ich selbstverständlich niemanden dazu anstiften mit bengalos ins stadion zu gehen. dies kann in deutschland zu mehreren jahren stadionverbot führen.
das foto dient lediglich als abbild der atmosphäre, die von manchen ja durchaus gerne so gesehen wird