811 wörter

weil die letzten blogposts von mir stark video-geprägt waren, hatte ich eigentlich gewartet, bis ich mal ohne videos auskommen würde. währenddessen wuchs die liste der offenen video-tabs ins unermessliche. um mal dem tabsuchtsanfall etwas entgegen zu setzen, fasse ich mal zusammen:

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oasis – whatever

dieses lied hatte ich faktisch mehrere jahre und gefühlt jahrzehnte gesucht und letztes jahrtausend dann endlich gefunden. es ist eine art glaubensbekenntnis, es ist im jahr 1994 erschienen1 und es ist geschrieben von noel gallagher:

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  1. auf dieser seite sind auch die lyrics verlinkt. leider nur per java, daher keinen direktlink.

itunes rotation

das letzte stöckchen liegt schon ein weilchen zurück um so dankbarer greife ich ein kleines itunes-spiel auf. hierbei soll itunes nach einem vorgegebenen begriff durchsucht werden und der erste song mit dem begriff anschließend notiert werden. also ran ans werk. itunes rotation weiterlesen

oasis: live forever

liam is god! die chronistenpflicht wurde von mir in der vergangenheit häufiger vernachlässigt.
das ist mir allerdings erst aufgefallen, als e mich gestern anrief und von den vorkommnissen rund um oasis berichtete. weil auf meinem blog nicht nichts zu lesen war, gab es für sie einen kurzen hoffnungsschimmer, dass bei oasis noch alles beim alten sei.
das macht mich ein wenig stolz, vielleicht sogar verlegen. und ich schäme mich, dass mir die nachricht von dem ende von oasis (zunächst) nur einen retweet wert war.
vielleicht lag es aber auch daran, dass sich eine gewisse routine rund um die zukunft der gallagher-brüder einstellte, auch wenn liam und noel in der jüngeren vergangenheit erstaunlich friedlich wirkten. es ist ja nicht die erste krise. es ist auch nicht der erste knall.
nur weil die band inzwischen so viel veröffentlicht hat und die geschichten und die brüder sämtliche mythen rund um rock’nroll durchlebt haben (vom drogentod gott sei dank einmal abgesehen), wirkt diese meldung nun etwas ernster.
wie geht’s jetzt weiter?
ich kann mir ja gut vorstellen, dass wir in ein paar jahren nochmal von oasis hören werden. aber ich befürchte, dass ein verzweifelter versuch liams, oasis ohne noel am leben zu halten die geduld und vorfreude strapaziert.

ganz besondern leid tut mir der oasis split sowohl für die rock am see veranstalter als auch für das publikum. das line up 2009 war lange nicht mehr so stimmig bis zur trennung von oasis. dass deep purple dann die ersatzband geben mussten, unterstreicht das ausmaß der katastrophe.

*update* das ausmaß der katastrophe bringt auch ein foto von rock am see visuell auf den punkt.

top 15 singles 2008

[anmerkung von olli: ich hatte matze um einen text zu meinen top 15 singles gebeten, um das nüchterne charts-schema etwas aufzubrechen. und weil es sein text ist, habe ich gleich einen autor-account angelegt. ordnung muss ja schließlich sein… außerdem erspart mir das die unterschlagung der großschreibung. meine rezensionen seiner top 15 – eine hand wäscht schließlich die andere – gibt es über diesen link]

Am Anfang muss ein Geständnis stehen. Fast die Hälfte der Songs, über die ich schreiben soll, habe ich gerade zum ersten Mal gehört. Die Nachlässigkeit, halb berufsbedingt, halt berufswechselbedingt, soll nicht als Ignoranz verstanden werden, auch wenn ich wiederum gestehen muss, einige der Bands aus vorliegenden Jahrescharts geflissentlich ignoriert habe. Wie dem auch sei, ich kaschiere meine seelige Unwissenheit mit Buchstaben.

Die Top Drei aus Ollis Jahrescharts sind Olli as fuck. Olli wie er leibt und lebt. Pathos, Gefühle in 16:9, Indieschlendrian meets Mythenbildung. Mythenbuilding statt nation building. Kettcar, die Band, die mich irgendwie nach ihrem grandiosen Debüt „Du Und Wieviel Von Deinen Freunden“ verlassen hat. Und denen ich wohl mal wieder einen Besuch abstatten muss, wenn ich „Kein Außen Mehr“ so höre. Dieser kleine, noisige Ausbruch nach der ersten Strophe, oder wie Wiebusch das nennt, was er da zusammenhexametert.

Dann Tomte. Schwierige Sache. Ich erzähle bei solchen Gelegenheiten ja gerne, dass ich mal bei Thees Uhlmann auf der Terrasse saß und Kaffee getrunken habe, kurz nachdem er nach Berlin gezogen war. Aber das gehört nicht hierhin. Tomte. Schwierige Band für mich. Live immer mitreißender als von Platte. Betrunken MP3s hören ist halt nicht das gleiche, wie betrunken vor der Bühne wanken. Ich hätte an Thees‘ Stelle ja aus „Das Orchester Spielt Einen Walzer“ einen Walzer gemacht. Aber mein Humor ist sicherlich nicht so subtil wie der von Thees.

Nach den beiden Kronprinzen des Pathos folgt der König des Pathos. Der Kaiser. Der Papst. áœber Morrissey muss man nicht viel Worte verlieren. Wenn er ein Lied herausbringt, gehört es in jenem Jahr auch in die Charts. Basta. Und „That’s How People Grow Up“ ist sogar noch eine würdige Nummer. Hat sogar Cowbell. Ganz unpathetisch folgt der Wechsel zu Death Cab For Cutie, und hier ärgere ich mich das erste Mal richtig. Warum ist mir „I Will Possess Your Heart“ nicht eingefallen, als es ums Listenfeilen ging?

Gesamt gesehen ist „Narrow Stairs“ sicher zu vernachlässigen, aber die Aufnahme dieses lässigen Achtminüters in die Jahrescharts verbindet musikalisches Checkertum mit coolem Understatement. Wenn Olli mal getragene Unterwäsche wegen seiner Charts zugesendet bekommt, dann wohl wegen Platz Vier. (Das geile an „I Will Possess Your Heart“ ist übrigens nicht die schiere Länge, sondern die Tatsache, dass in den ersten viereinhalb Minuten eigentlich gar nix passiert. Death Cab verbringen die Zeit einfach damit, ihre Hörer zu hypnotisieren.)

Zurück zu den deutsch singenden Indieschluffies. Niels Frevert gehört wiederum zu den von mir bislang völlig ignorierten Musikerzeitgenossen. Und hier divergieren Olli und ich uns auseinander, aber ich lasse Gast-freundlich Toleranz walten und sage: Klingt schick! Muss ich mal genauer hören, irgendwann. Vielleicht nach der nächsten Clickclickdecker-Platte. Oasis sind so ein weiteres Ärgernis meinerseits. Nur weil ich die Platte immer noch nicht gehört habe, ist die Single vergessen. Dabei gehört sie zu den besseren der doppelzüngigen Schnodderschnauze Gallagher. Keine Frage: Olli hat Sorgfalt walten lassen, wo ich einfach einen Haufen Songs in meine Top 15 geworfen habe und zum Schluss nachgesehen hab, was oben liegt.

Die Acht lässt mich stutzen. Falco? „Vienna Calling“? Der ist doch schon vor Jahren … Und die Nummer ist doch auch alt? Woran macht er das fest? Ah, an der „Symphonic“! Wie dem auch sei, der wohl überraschendste Track (wie Falco sicher gesagt hätte) in den Charts. Und so frisch. Wien, Du kennst mich up, du kennst mich down … Bei Get Well Soon hat mich erstmal der Hype abgeschreckt. Da kommt jemand und macht total geniale Musik, und das bei oberschwäbischem Hintergrund, da steckt doch Voodoo dahinter. Mindestens. So ist mir auch das wunderbar schwermütige „Christmas In Adventure Parks“ entgangen. Shame shame shame!

Zu „Waving Flags“ habe ich ein Bild im Kopf, Olli in einer typischen Pose: In einer Hand einen Gin Tonic, beide Arme weit ausgebreitet, den Kopf im Nacken seiner Schweden-Trainingsjacke, den Mund zum Mitgröhlen aufgerissen. Man hört natürlich nix, wir stehen uns ja im Indieclub gegenüber, oder noch besser, hinter den Plattentellern und drücken wehrlosen Eintrittszahlenden unseren mediokren Musikgeschmack auf. Das passt super zu British Sea Power. Und natürlich gebe ich den Daumenhoch für die stilsichere Wahl.

Also, Goldfrapp, das hätte ich jetzt ja nicht gedacht. Aber gut. Muss ich wohl auch mal hören. Auch wenn ich die discoiger in Erinnerung habe. The Aim Of Design Is To Define Space ist eine Band, die man eigentlich auf Grund ihres bescheuerten Bandnamens hassen müsste. Doch dann stellt man fest, dass da eigentlich ganz ordentliche Musik dahinter steckt, das stimmt versöhnlich. „Geboren Im Winter“ bezieht für mich seinen Reiz dennoch eher aus dem lässigen BMX-Video und der coolen Gitarrenline. Didedidedidel … Nice!

Ob „Arbeit Nervt“ es auf Grund seiner musikalischen Güte in die Top 15 geschafft hat oder auf Grund seiner fast schon imperativen Aussage bleibt meiner Spekulation überlassen. Kann man wählen, muss man aber nicht. Es sei denn, man wählt Videocharts. Dann hätte Deichkind sicher gute Chancen auf den Thron. Bei Peter Fox ärgere ich mich noch ein letztes Mal. Peter Fox ist die coole Sau von Seeed, ein Soloalbum von ihm war eigentlich längst überfällig. Das liegt jetzt bei mir rum, ungehört, versteht sich. Zu Unrecht, wie ich feststelle. „Haus Am See“ ist ungefähr so das zurückgelehnteste, wozu Deutschland im Moment fähig ist.

Dass Olli seine Jahrescharts mit einer schönen Soulpunknummer abrundet, spricht für seine Liebe zum Detail. Und noch einmal für meine Nachlässigkeit. Das Album „Why Not?“ eher so mittelmäßig, hab ich natürlich auch „Ja, Ich Bereue Alles“, dieses Anti-Piaf, übergangen. Und wippe jetzt doch mit dem Fuß. Ich habs wohl nicht besser verdient. Eine Prognose wage ich für 2009: Olli hat wieder eine Morrissey-Nummer in den Top 15. Da geb ich einen Strauß Lilien drauf.

[anmerkung von olli: der vollständigkeit halber hier (doch) noch die top15 *g*:
1. kettcar – kein außen mehr
2. tomte – das orchester spielt einen walzer
3. morrissey – that’s how people grow up
4. death cab for cutie – i will possess your heart
5. niel frevert – waschmaschine
6. oasis – the shock of the lightning
7. björn kleinhenz – at night we die
8. falco – vienna calling (falco symphonic version)
9. get well soon – christmas in adventure parks
10. british sea power – waving flags
11. goldfrapp – a&e
12. the aim of design is to define space – geboren im winter
13. deichkind – arbeit nervt
14. peter fox – haus am see
15. superpunk – ja, ich bereue alles

und die album-jahrescharts schlechthin]

das aggregat der albumcharts 2008

handverlesene albumcharts für das jahr 2008: gibt es nach dem klick

1. portishead – third 325 punkte *
2. fleet foxes – fleet foxes 288 *
3. tv on the radio – dear science 285 *
4. get well soon – rest now weary head you will get well soon 256 *
5. mgmt – oracular spectacular 251
6. vampire weekend – vampire weekend 224
7. hot chip – made in the dark 203
8. kings of leon – only by the night 194
9. the kills – midnight boom 172
10. santogold – santogold 164
11. hercules and love affair – hercules and love affair 160
12. sigur rá³s – meá° suá° á­ eyrum viá° spilum endalaust 132
13. death cab for cutie – narrow stairs 131
14. the raconteurs – consolers of the lonely 123
15. foals – antidotes 115
16. the notwist – the devil, you+me 111
17. oasis – dig out your soul 108
18. the ting tings – we started nothing 103
19. bon iver – for emma, forever ago 102
20. bloc party – intimacy 100
21. the last shadow puppets – the age of the understatement 93
22. the streets – everything is borrowed 92
23. robert forster – the evangelist 90
24. elbow – the seldom seen kid 88
25. late of the pier – fantasy black channel 83
26. black kids – partie traumatic 78
27. grace jones – hurricane 76
28. the hold steady – stay positive 64
29. the kooks – konk 63
30. ja, panik – the taste and the money 61
31. why? – alopecia 60
32. ben folds – way to normal 60
33. cat power – jukebox 59
34. lykke li – youth novels 57
35. randy newman – harps and angels 54
36. metallica – death magnetic 52
37. erykah badu – new amerykah part one (4th world war) 51
38. gang gang dance – saint dymphna 50
39. peterlicht – melancholie und gesellschaft 49
40. portugal.the man – censored colors 49
41. nick cave & the bad seeds – dig, lazarus, dig!!! 48
42. okkervil river – the stand ins 48
43. elvis costello – momofuku 48 #
44. the gaslight anthem – the ’59 sound 48 #
45. attack in black – marriage 46 #
46. the felice brothers – the felice brothers 46 #
47. yo majesty – futuristically speaking…never be afraid 45
48. these arms are snakes – tail swallower and dove 45 #
49. sascha funke – mango 45 #
50. the bug – london zoo 45 #

* – in sämtlichen charts zu finden.
# – mit nur einer platzierung in die top50.
die charts setzen sich zusammen aus den redaktionscharts von laut.de (24 mal in den top50), intro (26 mal in den top50), rolling stone (11 mal in den top50 – wobei es hier nur eine top25 der redaktion gab), visions (21 mal in den top50), musikexpress (29 mal in den top50), spex (21 mal in den top50) und fm4 den indie-jahrescharts aus österreich1 (22 mal in den top50 – wobei es hier nur eine top30 gab). berücksichtigt werden – soweit vorhanden – die top 50 wobei der bestplatzierte 50 punkte erhält, der zweite 49 punkte usw. usf.
die albumlinks führen übrigens zu amazon.2 sollte sich jemand über diese links die alben zulegen, dankt es mir amazon mit ein paar cent. für die käufer ändert sich nichts am preis.

  1. fm4 hat leider nur single-charts, ersatzeshalber daher diese offizielle instanz.
  2. noch so eine schamlos geklaute idee.

masterplan

zur zeit macht die verfilmung einer abschlussarbeit zweier ulmer studenten die runde durch klein bloggersdorf. geht es doch um bedenken gegenüber google. doch sollte der einzig ware masterplan nicht in vergessenheit geraten:


(direktmasterplan)

frei nach dem motto: die welt kann nicht so schlecht sein, so lange es noch musik gibt.