ich wünschte ich würde mich fürs jeans team interessieren

(*so, der eintrag ist bereits online, dabei fehlt jedoch noch der text. jedenfalls für diejenigen, die noch kurz vor 12uhr hier vorbeischauen… tut mir leid, ich hab mich verklickt.*)

in der februar-reihe „unser nachtleben soll schöner werden“, folgte nach dem großartigen teitur ein kula-inteam: team:lawine aus konstanz/lausanne und jeans team aus berlin (aus berlin!).

erstere wurden im programm als lokale größen schmackhaft gemacht, allerdings bin ich bei dieser stadt, wie auch den bands leicht skeptisch. völlig zu unrecht, wie ich dann feststellen musste. im gut gefüllten, aber längst nicht ausverkauften kulturladen begeisterten die vier jungs weit mehr als sonst übliche vorbands und vom repertoir her könnte das auch völlig ohne bonus durch zahlreich vorhandene freunde funktionieren. die band ist noch recht neu, deshalb empfehle ich unbedingt das visitieren der seite, dort gibt es neben einer kurzen biographie auch drei vollständige hörproben. vor ein paar jahren drückte mir subkontext/timo warken mal eine cd in die hand (danke dafür), in der aus schroffen lofi-aufnahmen, ein paar schöne indieperlen blinzelten. mit team:lawine ist jetzt mehr druck dahinter und es klingt richtig richtig gut…
der begeisternde auftritt wurde mit einem tocotronic-cover (na??? kommt jemand auf die idee, wie der titel heißen könnte?) gekrönt und mit einer zugabe beschlossen. plattenfirmen, aufgemerkt!

danach hat mich das jeans team enttäuscht.

team:lawine @ kula
team:lawine…
team:lawine @ kula
eine band…
team:lawine @ kula
der ich echten erfolg wünsche.
jeans team @ kula/kn
jeans team im kula
jeans team @ kula/kn
… routiniert
jeans team @ kula/kn
… mit den hits
jeans team @ kula/kn
… begeistern die gäste

es folgen noch: klee

schöner abend ohne überschrift

teitur spielte nun also im kula. vor ihm musizierte allerdings phil vetter, der mit teil absurden geschichten und liedern den empfangsservice spielte. weil die get-crossed-party gleich im anschluss an das konzert stattfinden solltem war eile geboten. (an dieser stelle: es ist eine schlechte idee, die später erscheinenden disko-gäste ins laufende konzert-geschehen hinein zu lassen. der dadurch entstandene geräuschpegel hat enorm gestört. beeindruckend, dass teitur sich davon nicht irritieren lies). richtig in erinnerung beim münchner blieb mir allerdings nur die tragische liebesgeschichte zweier fliegen… muss man aber nicht gehört haben.

nach kurzer pause schwankte ein sichtlich angetrunkener singer/songwriter auf die bühne. sein bewegungsapparat zeigte diese sympathische minimalsekundenverzögerung, die irgendwo zwischen hilflosigkeit und vernebelter zielgerichtetheit verortet ist. bei sämtlichen liedern war teitur allerdings hochkonzentriert und blieb im takt. nur mit der setlist, die laut eigener aussage jeden abend geändert wird, verlor er kurz die orientierung.
während des konzerts nüchterte der mann von der insel aus, spielte sich allerdings geradezu in den nächsten rausch (welcher allerdings keinen kater nach sich zieht). den großteil des abends ergänzten ein schlagzeuger (ich glaube aus new mexico/usa) und basser (faröer) die musikalische untermalung herzzerreißender gitarren-(und seltener auch orgel-)lieder.

gemessen am liedgut (und dem auftreten, dass meinen vorstellungen von connor oberst nahe kam), dem das label „sensibler künstler“ anhaftet, traute sich der musiker enorm viele konversationen mit dem publikum zu. die reaktionen fielen entsprechend herzlich aus. keine übertriebenen aufmerksamkeitsheischenden kampfapplaudierer, aber viele entzückte klatscher. zu intim und zu schön waren die lieder, von denen man jedes einzelne den besten freunden ans herz legen oder der herzdame auf kassette bannen möchte. ja, es war wieder ein großartiger konzertabend.

teitur
teitur
teitur
teitur

mehr meiner fotos & weitere vom abend sind in der kula-flickr-gruppe zu finden.

mitten drin statt nur dabei –

seit ein paar tagen fahre ich auf dem weg zur uni oder in die stadt mit dem bus an plakaten für eine wm-rivival-party vorbei und frage mich, was der scheiß denn soll. mehr noch: ich frage mich, wer tatsächlich auf eine solche party geht. es gibt doch so viele gründe zu feiern, muss es da ausgerechnet das aufwärmen einer einmaligen euphorie sein? gerade weil im außland teilweise wohlwollend festgestellt wurde, dass sich hier wohl etwas gedreht, hilft es doch niemanden sich wieder alter (wenn auch nicht „den“ alten) zeiten zu widmen. die party wirkt für mich schon von weitem wie stillstand.
das beste ist aber: während konstanzweit offensichtlich die bunteste fußballerische vergangenheitsbewältigung seit „das wunder von bern“ stattfinden soll, jagen einmal mehr im eigenen land männer einem ball hinterher.
nun haben sich die wm-veranstalter redlich mühe gegeben, die sommerlichen ereignisse in die halle zu verlegen (auch so ne art revival, aber wenigstens eins mit anlaß), was angesichts der jahreszeit und dem gemüt schlicht schwierig bleibt. aber vielleicht kann das team um heiner brand ja etwas reißen es wäre dem team von heiner brand zu wünschen, dass sie mit neuer begeisterung, altbackenes in die tonne kloppen. wer braucht schon ein wm-revival, wenn man gerade mitten drin ist?

rückschau in zwei absätzen

länger zurück:
rocko schamoni war in konstanz und hat aus dorfpunks gelesen. es war eine raucher-, trinker- und handy-lesung. sehr lustig und unterhaltsam, aber bei grottiger luft (auf wunsch von roddy dangerblood blieb die klimaanlage aus) wurde es mir zwischendurch immer wieder schlecht. rauchverbot, was wird aus dir?! in schweden waren babys bei konzerten! trotz anfänglicher tonprobleme, die den beginn um gefühlte 10 minuten hinauszögerten, war der schulterschluss zwischen autor und publikum schnell erreicht. die geschichten wurden lebhaft erzählt und launisch kommentiert. noch tage später schwärmten viele gäste davon. ein jammer, dass ich den text nicht zeitnäher geschrieben habe. aber da ich nach der lesung mitverantwortlich für die musik war und am nächsten morgen nach hamburg fuhr, kam ich leider nicht dazu.

ein paar tage zurück, genauer: zwei, hat die sprechstation heinz strunk, den heinzer, den mucker, den starrer an den see geholt. mein subjektiver eindruck, wonach er noch ein bisschen besser als schamoni war, wurde von den meisten nicht geteilt. objektiv wurde die kürze, oder der mangel an länge, kritisiert. was allerdings auch wiederum zu dem schluss führt, dass die meisten gerne „noch mehr“ gehört hätten, er also doch schon sehr/ziemlich gut war. ganz groß waren die momente, wenn heinz strunk sich über die grenzen des geschmacks hinwegsetzte und auskostete, sei es das „melken“ oder beschreibung der akne. außerdem gab es, neben einem tiffanys-medley auch noch zwei lieder seiner jürgen-dose-cd („teilebahn“ und „stupor“). nicht nur, dass er im vergleich zu rocko dem scheitern näher stand, er genießt es offenbar auch, immer wieder davon zu erzählen. in sachen eloquenz und präsenz nehmen sich beide wohl eh nicht viel. die party danach, musikalisch angereichert durch tino, ließ sich ebenfalls sehen und wurde dem ruf, den ich dem laden von herzen wünsche, durchaus gerecht *g* ein jammer, dass das gespräch über mods, britische luftwache und haltung nicht fortgesetzt wurde. das nehme ich auf meine kappe. tschuldigung.

fotos gibt es hier.

gib mir korn & sprite

mensch, was bin ich gerade aufgekratzt und was war das für ein abend. für mich ganz genau verordnet zwischen großartig, lustig, unterhaltsam und schön. also in etwa so, wie ich es mir erhofft aber auch erwartet habe, denn selbst wenn matzinho und ich vorher noch nicht gemeinsam aufgelegt haben, konnte kaum etwas schief gehen. da ist zuviel liebe zur musik dabei und offenbar stößt diese auf offene ohren.

vielen dank an all die, die in der kantine waren, weil sie wussten, dass suicide on midsommar stattfanden und einem weiteren stattfinden sollte eigentlich nichts im weg stehen. en gång till, minst!

bitte zum tanz

die letzten tage ging es fernab von rechnern ein wenig rund. schön wars, lustig wars. so soll es auch morgen sein. freitag 15. september stellen sich matzinho und icke hinter die plattenspieler und beschallen den tanzflur in der kantine. der auftakt von suicide on midsommar.
wer also am freitag abend mal lust auf etwas neues in konstanz hat, sollte ab 22uhr in der kantine im neuwerk vorbeischauen. anajo mussten ja leider absagen. gefeiert wird aber trotzdem. mit indiepop, schwedischen perlen und langzeitstudentencore.

eintritt wird nicht verlangt, da bleibt jedem mehr geld für die bar.