morrissey im zenith

die vorzeichen waren denkbar ungünstig. eine mail vom kollegen offenbarte, dass der mozfather in frankfurt unzufriedenheit ob des münchner ticketabsatzes äußerte, die eigene gesundheit verabschiedete sich spührbar und am nächsten tag drohte eine klausur… der ganze abend konnte nur schiefgehen.
um ca 18 uhr an der halle angekommen tummelten sich auch gerade mal 30 leute vor dem eingang. bei eiseskälte. dazu standen noch ein paar autos auf dem parkplatz, aber es roch streng nach desaster…
im laufe des tages hatte sich noch unerwartete begleitung angekündigt auch hier drohte unglück in form einer verspätung, das drama mit happy end (aber sowas von happy) möge man bitte hier zwischen den zeilen der ersten absätze herauslesen.

das zenith füllte sich nur gaaaanz langsam, selbst der verpflegungsstand hatte demonstrativ nur ein drittel der auslage mit käsebaguettes ausgelegt, da morrissey – wie zu erwarten war – den verkauf von fleisch nicht gestattete. immerhin gab es neben weißbier und krombacher (in münchen!) auch wein und härtere alkoholika (wozu wohl? frustsaufen???). als unverhofft um 19.45 die lichter ausgingen und die von il mozzalini verehrte kirsteen young mit schlagzeuger die bühne betrat schwante mir böses. offensichtlich drückte jemand aufs gaspedal und wollte wohl etwas schnell hinter sich bringen.

die frau, die sich nach zweidrei liedern bereits für das auftauchen von harmonien entschuldigte erhielt höflichen applaus seitens des publikums. richtige begeisterung blieb jedoch aus. mich persönlich hat der inflationäre einsatz ihrer kopfstimme gestört. ansonsten wirkte die musik schön spröde und verstört. beinahe schon zu perfekt für zu erwartende enttäuschungen.

kirsteen young

nach immerhin 45 minuten spielzeit wurde die bühne für den mozza bereitet. weit und breit keine kollegen in sicht, aber immerhin füllten sich die ersten reihen vor im zuschauerraum. zur unterhaltung projezierte ein beamer ein paar auschnitte unter anderem vom 69er eurovisions-contest. dabei auch ein schwedischer beitrag, der mich grinsen machte:


tommy körberg – judy, min vän;

falls jemand die platte zu hause rumstehen hat, bitte in den kommentaren melden.

kurz nach 21uhr betrat dann steven patrick morrissey mit „panic“ die bühne. mit einem schlag waren sämtliche bedenken wie weggeblasen. er stand tatsächlich vor mir (und ca. 1.800 anderen, aber vor allem: vor mir), er sang für mich (bei gut abgemischem sound). und auch wenn ich eigentlich schlecht sehend (d.h. brillenträger) bin, war der mann aus manchester sowas von deutlich zu sehen. kein vergleich zu schweden (wo immerhin nicht geraucht wurde!).
ich zückte die kamera und erfreute mich an den gelungenen bildern, verfluchte mich, weil ich sonst andere verfluchte, die nichts besseres zu tun hatten, als auf konzerten die ganze zeit fotos zu schießen und hing den rest der zeit an den lippen des sängers… wenn sich nicht gerade ein paar riesen vor mir aufbauten.

morrissey machte auf mich einen recht lockeren eindruck. er wirkte weitaus gelöster, als noch im stockholmer hovet. es wäre verfehlt zu sagen, dass der auftritt gerade im zusammenhang mit der band routinierter wirkte, dafür schien er (der auftritt – morrissey sowieso) zu sehr einmalig zu sein, aber es passte einfach alles. und um mich herum herrlich unaufgeregte, wie begeisterte menschen, die telefone noch mit wählscheiben kennen (wie auch ich, aber die meisten haben im gegensatz zu mir mit diesen noch über smith-konzerte gesprochen). es wurde applaudiert, mitgesungen, die hände zum mozza gereckt und alle strahlten, die meisten in grotesk hässlichen aber zeitlosen smith/morrissey-shirts, denen die exemplare am merch in nichts nachstanden.

das konzert dauerte etwa eindreiviertel stunden mit zwei liedern als zugabe. zwischendurch wechselte il mozzalini dreimal das hemd. einmal, zum ende von „let me kiss you“, stand er gar mit nacktem oberkörper auf der bühne, was meines wissens nicht mehr der normalität entspricht. anders als mein waschbärbauch konnte sich big m durchaus auch so sehen lassen. ästhetische gründe mal außen vor, von mir aus hätte er auch drei vier rettungsringe anliegen haben können. so lange die stimme weiterhin so klingt wie sie klingt, soll es mir recht sein. trotz aller unguten vorahnungen lieferte morrissey das beste (oder zumindest eines der besten 3) konzert, das ich je besucht habe. heute hat schon der gedanke an einen ton ausgereicht und ich bekam eine gänsehaut. als nächstes widme ich mich dem backkatalog von den smith und morrissey. koste es was ich mir leisten kann.

apropos leisten. marek lieberberg (kein link) hätte sich, wie morrissey sicher auch, über eine ausverkaufte halle freuen können, wäre der preis nur 10 euro niedriger gewesen. 45,20 euro sind und bleiben eine frechheit. die entsprechenden festivals boykottiere ich schon länger, nun werde ich auch in zukunft meine besuche bei konzerten dieses veranstalters verweigern. so gerne ich auf konzerte gehe. ich werde das einfach nicht mehr unterstützen.

weitere lobeshymnen auf moz erspare ich mir und lasse stattdessen bilder in loser reihenfolge sprechen:

morrissey @ zenith (munich)
morrissey @ zenith (munich)morrissey @ zenith (munich)
morrissey @ zenith (munich)
morrissey @ zenith (munich)morrissey @ zenith (munich)
morrissey @ zenith (munich)

und noch ganze viele mehr.

morrissey @ zenith (munich)

die setlist reiche ich nach…:

panic
first of the gang to die
the youngest was the most loved
you have killed me
disappointed
ganglord
i’ll never be anybody’s hero now
william, it was really nothing
irish blood, english heart
i will see you in far-off places
girlfriend in a coma
everyday is like sunday
in the future when all’s well
i’ve changed my plea to guilty
let me kiss you
the national front disco
dear god, please help me
how soon is now?
i just want to see the boy happy
life is a pigsty

please, please, please let me get what i want
don’t make fun of daddy’s voice

in kürze

für den fall, dass ich am wochenende in den alpen abstürze, will ich mal dafür sorgen, dass – von popaganda und erasmus einmal abgesehen – das blog hier auf aktuellem stand ist.

hierzu muss ich aber nochmal kurz auf meinen köln trip eingehen. wie es dort insgesamt war, hab ich ja schon ganz kurz geschrieben (ich war müde und brauchte den schlaf – sorry m), aber unter den tisch fiel bislang, dass ich auf zwei konzerten war.

auftakt: peter bjorn & john im gebäude 9. die vorband little man tate haben wir verpasst, so gut es ging. zum einen zündeten die hörbeispiele nicht und dann kam es auch noch zu kurzen verwirrungen ob der lokalität. kann natürlich auch mit dem wein zusammenhängen, den wir uns schon vorher gönnten, aber was solls, wir wollten ja nur die drei schweden sehen. haben wir dann auch.

während wir von riesling auf soave umstiegen und ich mich endlich vollkommen an snus gewöhnt habe, erschienen peter bjorn und john auf der bühne, in anderer aufstellung als noch beim popaganda. wenn john der drummer ist, heißt das, dass peter und bjorn die plätze, aber nicht die instrumente getauscht haben. darüber hinaus hatte peter auch keinen bart mehr, dafür aber eine brille.
gott sei dank war die musik die gleiche und sie war gut. sehr gut. um nicht zu sagen: großartig. vielleicht im dunklen intimen rahmen noch einen tick heftiger als open air, aber anders als noch vor monaten kam die akkustik-gitarre auch nicht zum einsatz. auch wenn pb&j schon drei alben auf dem buckel haben, fühlte sich das konzert wie ein debüt an. natürlich gab es auch ein paar stücke von den ersten beiden werken, der schwerpunkt des sets lässt sich aber von der titelliste von „writer’s block“ entnehmen. „young folks“ überstrahlte vieles, selbiges galt auch für die anwesenden.
im anschluss gab es noch nen kurzen schnack mit dem ebenfalls sympathischen mann vom merch, der mir eine ep schenkte, aber leider funktioniert der link zu seinem dazugehörigen label nicht :-(
nach dem großen kater, kam das nächste konzert. mein wiedersehen mit lo-fi-fnk und hot chip ist bei laut.de nachzulesen. dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

weiter zu den fotos:

peter bjorn & John VI
peter bjorn & John IV
peter bjorn & John

soweit meine musikalischen versäumnisse hier im blog.

außerdem möchte ich noch an mein kleines satteltier-gewinnspiel erinnern. schickt mir fotos von rädern, die ein wenig mehr pepp vertragen können.

jetzt muss ich packen…

let’s get ready to rumble

ich hab grad die niederlage des fc st. pauli miterleben müssen, davor schon den papst, jetzt boxt regina halmich und ich boxe blogge mit. erste runde!

… das sieht doch gut aus. die runde geht an die badenserin… und wie soll man bitte das „ist ganz einfach zu boxen“ schon in der ersten ringpause bewerten? hallo? fallobst?

… zweite *sch* runde *schsch* wohl auch *sch* an die weltmeisterin, bin noch unschlüssig, ob ich für die hose punkte abziehen oder extra geben soll

… runde drei. regina halmichs gegnerin heißt übrigens ria ramnarine, nur für den fall, dass sie sich nicht daran erinnern kann. das fünfte glas weißwein ist übrigens der unglücklichen niederlage von st. pauli geschuldet

… rene hiepen beglückwünscht die dame aus trinidad & tobago schon drei runden überstanden zu haben. ob es zum k.o. reicht? ich denke schon … runde 8 würde ich mal schätzen. spätestens

… 15.000 euro schmerzensgeld?! naja

… ich muss zugeben, dass meine zeiten als box-laien-experte etwa nach meinem abi endete. ein jahr später hatte ich keinen fernseher. die technischen kommentare erspare ich mir. ich trink stattdessen lieber noch ein gläschen. prost

… gibt es eigentlich live-blogging von trinkgelagen?

… das wars . sechste runde. der dumpfe schlag war der aufprall des fallbostes

popaganda-popagenda

nach torsdag kommt der

fredag

und weil der donnergott (thor. kennen wir) einiges an regen brachte, machten meine nebenhöhlen dicht (der magen krampfte vergnügt nebenher). dazu das noch stärker verregnete wetter und der tag beginnt … später.
die pünktlichkeit konnte warten, sollten doch strip squad und pascal ohne mich spielen. ich stand erst bei den irischen language of flowers vor der bühne (wobei stehen, leicht übertrieben ist, wanken trifft es besser). was mir im gedächtnis blieb, im zusammenhang mit der band war „goldig“, jetzt nicht im bezug auf das edelmetall, sondern mehr hamstermäßig, einfach wegen der leicht untersetzt wirkenden sängerin, mit süßer mädchenstimme. die lieder waren okay, aber nicht der rede wert.

also blick nach vorne und ab zu loney, dear. dahinter steckt mal wieder ein singer/songwriter aus schweden: emil svanängen, der auf der bühne noch weitere musiker um sich versammelt.
er ist ein guter. zwar nicht mit „der“ single im gepäck aber mit liedern, die nicht nur nachmittags bei regen oder sonne, bei guter oder schlechter laune, bei gemütlichkeit oder hektik nicht untergehen, sondern bereichern, situationen ummalen.

lo-fi-fnk spielten als nächstes auf der kleinen bühne. hätte ich mir nicht anhören müssen, habe ich aber auch nicht wirklich lange getan. zwei jungs am synthesizer, drum-pad und drei hupfdollen, von denen sich eine sogar einen bass umhängen konnte. gleichstellung sieht anders aus (zwei der drei mädels sangen nach dem ersten lied darüberhinaus nicht mehr, sondern hüpften diletantisch vom einen bein aufs andere), aber das projekt ist ja nur ein ein ding der jungs.

höhepunkt, weil feierlicher abschluss: david & the citizens. großartig! wunderbar! mitreißend! und zwischendurch strahlte auch mal die sonne. vier rockende schweden und ein durchgeknallter keyboarder (auch schwede), der am ende des konzertes ein dermaßen durchgeschwitztes hemd trug, dass ich mir bei den temperaturen einen moment lang keine sorgen um meine gesundheit machte.

konnte es noch besser werden? new young pony club? frida hyvönen? the embassy? le sport? die fragen stellten sich mir nicht. ich brauchte eine auszeit und hab mir den rest des abends freigenommen und noch lecker gegessen… außerdem stand ja schon der lördag bevor. hier die bilder vom freitag:

Language of Flowers
goldig!

Loney, Dear I
loney, dear… warum muss ich hier immer an ronney rooney denken?

Lo-Fi-Fnk
ich bin mir sicher, dass der typ links, mal pete doherty werden will… wenn er groß ist

david & the citizens III
david und der rest, links das duracell-männchen

david & the citizens IV
musiker von an der stange

pop pop popaganda!

drei tage festival sind vorbei.

popaganda 2006 ist geschichte. und was für eine, jedenfalls für einen musikbegeisterten austauschstudenten, der vor zwei monaten noch nichts ahnte, was da auf ihn zukommen würde. von donnerstag bis samstag wechselten sich die bands auf einer großen, einer kleinen, einer ganz kleinen und einer eingebäudeten bühne ab. neben den lange erwarteten lieblingsbands gab es auch ein paar angenehme überraschungen, aber alles der reihe nach.

torsdag

das letzte „richtige“ festival lag ja schon ein wenig zurück. southside 05, fast vergessen, aber auch lange vorbei. um sicher zu gehen, dass der ganz bestimmt massive besucherstrom kein hinderniss für mich darstellt, war ich pünktlich. k auch. und wir beide hatten unsere handtücher dabei… und durften erst einmal warten. wir waren etwa eine halbe stunde zu früh und konnten erst um 14 uhr aufs gelände und dort wiederum eine stunde auf die erste band warten.

den auftakt machte the gray brigade mit charismatischer rampensau und hübschen schwedischem indiepop im gepäck. das wird schon alles gut werden, sagen die lieder und klopfen auf die schulter. da konnte es noch so nieseln, die gesichter vor der bühne strahlten. als nächstes traten the kid auf. auch hier spielte die schwedische popmusik, aber diesmal ein wenig verzerrter. nicht so ganz meins, hat aber auch nicht weh getan.

wegen peter, bjorn & john hätte ich dann um ein haar den auftakt von i‘m from barcelona verpasst. drei schweden mit gitarre, bass und schlagzeug und ins herz zielende melodien. die umsetzung auf der bühne war natürlich weit ab von spektakulär, aber in den ohren schwangen trommelfell, hammer und amboss und feierten ein fest. ich wollte ihnen ursprünglich 15 minuten zeit geben, am ende sah ich fast das ganze konzert.
der eigentliche höhepunkt des tages stand dann aber schon bevor. als erste combo auf der großen bühne stürmte emanuel lundgren mit seinem sack flöhe i’m from barcelona. wer sich ein bild von „den schweden“ machen möchte, möge sich die besetzung der band anschauen. „die“ laufen hier tatsächlich so rum (nicht zu vergessen: die gothic/emo-kinder). neben nahezu allen bisher veröffentlichten liedern gab es fürs publikum noch eine ukulele, tröten und bananen, auf denen „now you’re from barcelona, too“ stand. so einfach ist das. die erste sekte, in der ich nur zu gerne mitglied wäre…
auch wenn der himmel konstant bewölkt war, strahlte die sonne aus den gesichtern und boxen direkt von der bühne. und wir strahlten alle mit (abgesehen von der offenbar ur-langweiligen „stockholm-city“-rezensentin, die nur 2 von 5 punkten gab).

natürlich war das festival aber hier noch lange nicht vorbei. die eigentliche „verschnaufpause“ tunng aus dem vereinigten königreich entpuppten sich dann als astreine lagerfeuer-rocker, als hätten simon & garfunkel freundschaft mit einem computer geschlossen. der rhythmus ging direkt in den bauch und die zwei gitarren sanft ins ohr. und apropos gehen: henrik berggren ging danach unter. der kontrast war aber auch enorm. zuerst etwa 30 durchgeknallte wie rastlose schreihälse und dann ein kleiner mann mit gitarre, verloren auf der großen weiten bühne. vielleicht war es aber auch schon die erste sättigungserscheinung. was nicht überaus großartig erscheint, tangiert nicht mehr. den luxus darf man sich auf dem popaganda schon erlauben.

als nächstes kündigte sich final fantasy aus canada an. auf der bühne erschien ein hagerer typ mit geige, zog sich die schuhe aus und dann legte er loop über loop und hätte man die augen geschlossen, das ohr hätte einem ein ganzes streichorchester auf der bühne vorgegaukelt. die musik, alle ebenen zwischen brüchigkeit und entschlossenheit auslotend, hat mich fast zu tränen gerührt (und nebenbei: ich habe kurzfristig bereut, das geigenspiel aufgegeben zu haben). nach dem konzert, mitsamt zehnminütigem schlussapplaus – der ohne zugabe versandete – führte kein weg am merch-stand vorbei und nun zählt „has a good home“ und „he poos clouds“ zu meinem archiv.

mew aus dänemark waren die nächsten. wo bei final fantasy noch ein overheadprojektor zum geschichten erzählen eingesetzt wurde, strahlte nun ein monster-beamer auf die große bühne und unterstrich den bombastischen sound. im herz und ohr war aber noch final fantasy und wollte nicht platz machen. so richtig reinpassen konnte (wollte?) auch c.aarmé nicht. in einer halle hätte die energie, der punkrocker jedem gast eins in die fresse geschlagen, an offener luft verpuffte da aber einiges.
als letztes spielte noch jenny wilson und bei strömendem regen war nach drei liedern schluss für mich und der heimweg das ziel. mag sein, dass ich mich hiermit als totalen ignoranten oute, aber die singer/songwriterin berührte mich in keinster weise (was man vom regen nicht behaupten kann. hatschi!)
das war tag eins von dreien. die anderen beiden tage folgen noch, ein paar bilder gibt es aber hier schon

The Gray Brigade
the gray brigade

The kid
the kid

Peter, Bjorn & John
peter, bjorn & john, die je nach durchsagendem auch schonmal die reihenfolge der namen ändern

I'm from Barcelona I
einmal sonnenschein, bitte. i’m from barcelona

I'm from Barcelona VI
v.r.n.l. frida, emma, ???

Final Fantasy I
hier tanzt er noch. final fantasy vor dem konzert

final fantasy IV
mit bühnenshow auf leinwand

mehr gibt’s bei flickr.

step into my office, baby

junge geht das rund hier. und immer weiter mit den schönsten songs der welt. am mittwoch abend spielten belle & sebastian im annexet zu stockholm. eine konzerthalle mit teppich. mit teppich? ja genau, das rauchverbot machts möglich.
bevor die sympathischen schotten die bühne betraten, spielten allerdings die suburban kids with biblical names vor. in sachen vorbands bin ich ja inzwischen ein gebranntes kind, aber die nicht minder sympathischen schweden ließen hoffnung aufkeimen. vorbands müssen in schweden also nicht immer scheiße sein (habe ich gerade „scheiße“ geschrieben?).
sieben musiker, einer band (vom empfehlenswerten labrador-verlag), die meines wissens nur aus derer zwei besteht legten vor 2.000 zuschauern, wenn auch recht schüchtern, die messlatte auf angenehme sprunghöhe, die stuart murdoch mitsamt kollegen jedoch schon im ersten lied elegant genommen haben. dass das konzert aus dem kuscheligen, aber edlen berns ins großräumige, aber kühle annexet verlegt wurde, habe ich ja schon erwähnt. um die halle dann auch gefüllt zu bekommen, kannten die eingänge keine altersgrenzen. trotzdem (oder gerade deshalb) fand man ohne weiteres in der sechssiebten reihe vor der bühne platz zum herumstehen und richtung-bühne-starren. der größte zuschauer stand trotzdem natürlich ausgerechnet vor mir. nach dem konzert konnte ich trotz erheblicher nackenschmerzen die euphorie verstehen. für beinahe fast zwei stunden spielte schließlich zuvor eine großartige live-band, bestehend aus einem haufen von ober-sympathen. der abend war wirklich jeden öre wert (in 50er münzen derer 700). wird zeit, dass ich mich mal dem oeuvre der gruppe genauer widme. der bericht direkt am abend fiel dann leider dem sightseeing zum opfer. im gegensatz zu den wochen davor klingelte am nächsten morgen der wecker (die uhrzeit lasse ich mal weg, bevor hier noch ein falscher eindruck ensteht).
belle & sebastian sollte dann das große finale kostenpflichtiger konzerte in stockholm vor/mit dem popaganda sein. dem war dann auch so… bis freitag!
das debaser bat zum svenska musikklubben. um die augen und ohren schallten und glänzten in chronologischer reihenfolge: the acid house kings (happy-go-lucky-schweden-pop mit der glücklichsten sängerin der welt), don lennon (kein großartiger, aber unterhaltsamer/guter/trauriger singer/songwriter) und the legends (zu 3/5 aus der ersten band bestehend, mischung aus synthie-pop und melancholie-indie, zwischen „nett“ und „okay“). ein würdiger (und nun wohl auch endgültiger) abschluss, der mit der anschließenden indie-disko versüßt wurde. (zu süßem indie passt übrigens herbes bier! ich sag’s ja nur!)
und wenn ich jetzt schon von musik schreibe, dann kann ich ja noch nachreichen, dass ich phoenix im berns nicht nur sehen wollte, sondern auch gesehen habe und sie mir gefielen. das verschrobene bild vom southside-festival 2004, dass mir eine belanglose band vermittelte, wurde zurecht-ver/gerückt. das neue album kommt dennoch nicht in meine plattensammlung (da haben andere vorrang), ich werde aber sicher selig lächeln wenn ich es zu hören bekomme.
wenn ich noch weiter in meinen hirnrinden grabe, kommt auch noch ein akkustik-vorspiel von joey burns (richtig, der von calexico) in der pet sounds bar zum vorschein. auch hier werde ich mir das aktuelle album der band nicht kaufen. neben der konzert-zeile schlecht hin „thank you stockholm, you make me feel so …. alone!“ bleibt mir der abend nämlich vor allem im gedächtnis, weil ich mich nur wenige stunden später völlig um den verstand gesoffen habe. rock’n’roll!

fotos reiche ich nach

„dear god please help me“

hat er aber nicht!

IMG_2273.JPG

vor etwa drei stunden war das konzert von morrissey im stockholmer hovet schon wieder vorbei. eine ganze zugabe hat er gespielt. und während ich gerade die setlist des abends suche, stolpere ich über die erste rezension von stockholm city. die wertung: drei (von fünf) punkten. offenbar konnte sich jemand vor lauter hektik nicht auf den abend einlassen.
die euphorie war an diesem abend allerdings tätsächlich nicht so spürbar wie seinerzeit bei oasis, aber was heißt das schon?! oasis war mehr kindergarten, was heißen soll, dass der dortige altersdurchschnitt locker 6-8 jahre unter dem moz-schen musikabend lag.

IMG_2284.JPG

heute gestern abend saßen im nicht ganz ausverkauften stadion friedliche menschen um mich, die größtenteils bei trennung der smiths tränen geheult haben oder sich zu damaligen zeiten in den pubs geprügelt haben (weil sie alt genug dafür waren), und dann eben ich, der den zugang zu den smiths noch nicht so ganz perfekt vollzogen sieht (scheiß kopfgewichse), aber ob „you are the quarry“ und „ringleader of the tormentors“ erfuhrchtsvoll vor steven patrick morrissey niederkniet. (in einem morrissey spezial der metro ging man ausführlich auf das sexualverhalten des herren ein, allerdings ist mir das schwedische vokabular nicht wirklich geläufig. an anderer stelle steht auch etwas dazu).

mozza

klar im vordergrund stand natürlich der sänger selbst. seine band traute sich gegen ende des konzertes allerdings auch mal häufiger in die 3 mal 20 meter auslaufzone von morrissey. das sah dann auch schon recht organisch aus. moz (darf ich den überhaupt so nennen?) plauderte zwischendurch immer mal wieder mit dem publikum, dass in höflicher zurückhaltung die ein und andere reaktion vermissen lies. paradebeispiel die frühe bitte dem leadgittaristen ein lautes „uioioioioi“ zu spendieren, als er diesen vorstellte. daraufhin spendeten die zuschauer lediglich applaus. als morrissey später seine lieblingsschokolade (plopp) nannte, kam diese allerdings geradewegs auf die bühne geflogen.

wer noch ein morrissey-konzert vor sich hat, darf getrost noch ein stückchen mehr ausrasten. der mann ist tatsächlich in seinen besten jahren…

moz-mearch
merch :-) unter den höschen wurde irgendwann auch die neue cd angepriesen

vorband waren übrigens the boyfriends aus london, die bisher beste vorgruppe, die ich in stockholm erlebt habe, das heißt aber nichts, hörte sich aber trotzdem gut an (der stempel, wie auch die musik) – as album werde ich mir aber nicht zulegen. ein paar weitere randnotizen gibt es hier und ach ja, die playlist (gefunden):

the first of the gang to die
still ill
you have killed me
the youngest was the most loved
reader meet author
i have forgiven jesus
i will see you in far off places
my life is a succession of people saying goodbye
girlfriend in a coma
let me kiss you
life’s a pigsty
trouble loves me
how soon is now?
at last i am born
i just want to see the boy happy
irish blood, english heart
last night i dreamt that somebody loved me

fuck me I’m a wissenschaftler

soeben zuende gegangen: das we are scientists konzert im rahmen des wöchentlichen fritz’s corner zum stockholmer debaser.

we are scientists

schön wars, sehr gut wars.eröffnet haben die (einmal mehr- die serie geht weiter – weil: vorband in stockholm) schlagmichtot mit zwei gitarren keyboard und programmierten drums. sehr nett, aber das hatten wir vorher schon ein paar mal. der name, den man sich deswegen nicht zwingend merken muss, lautet: the domus. fairerweise sollte aber an dieser stelle angemerkt werden, dass der applaus hier nicht nur höflich sondern auch mal etwas enthusiastischer ausfiel.

glamerous indie rock'n'roll

um 23 uhr betraten dann, wie an gekündigt we are scientists die bühne. und brachten eine prise (mehr dazu ein anderes mal) socal-punk mit. so von wegen anmoderation und so. die szene-applauswürdigen dialoge möchte ich hier aus zwei gründen nicht allesamt wiedergeben, denn erstens: außerhalb der konzertsituation sind diese wohl nur halb so witzig und zweitens: ich konnte sie mir eh nicht merken. es wäre aber zu schade gewesen, diese unter den tisch fallen zu lassen.

letztes konzert der europa-tour
ein beinahe-gruppen-foto

das konzert kostete 90 kronen und (mich) ein paar nerven, da offiziell niemand einlass erhalten sollte der/die jünger als 20 jahre war/ist. letzteres wurde dann aber nicht allzuernst genommen und so stand dem ungetrübten konzerterlebniss nichts im wege.
das liedgut umfasste sämtliche mir bekannten stücke (eines!) und darüber hinaus noch einige andere und (ich-rocke-mir-den-arsch-ab-und-brauche-deshalb auch) keine zugaben! was ich zugegebenermaßen sehr schätze. etwa eine stunde lang staunten die zuhörer bauklötze und ließen die kinnladen, wenn nicht richtung mellan-öl, dann doch in richtung boden fallen.
kollege möller, dessen text mich neben dem nerdcore video-link sanft in richtung konzert trieb, hatte ein fettes live-ausrufezeichen hinter seiner platz-in-den-jahrescharts-vermutung. das albumfunktioniert auch „in echt“. diese musik macht laune, was auch immer das (im nüchternen zustand) bedeutet und fotos … ja fotos… die folgen bald.
nachdem ich die letzten tage hier kaum etwas von mir habe hören lassen, bin ich froh, die konzertreviewtradition aufrecht erhalten zu können…. die stars schauen übrigens auch bald vor ort vorbei, aber ich spare wohl besser für mozza big m morrissey.

mind the gap

ein abend im confrontation camp!

the soundtrack of our lives @ nalen

himmel … gleich noch ein untertitel. der 1. märz bot reichlich alternativen, aber für mich gab es keine wirklich wahl, ich musste the soundtrack of our lives sehen. nachdem ich sie schon mehrfach verpasst habe, zuletzt beim visions anniversary festival in stuttgart. diese band, die nicht lieder sondern große rock’n’roll-epen spielen, mit denen ich in nur zwei minuten schon eine tanzfläche leergespielt habe (um sie gleich danach wieder zu füllen … fürs protokoll), nur weil die leute pathos nicht ertragen haben.
sechs schweden in ihrem heimatland, nach einer us-tour, vor einer mehrmonatigen pause, mit neuem bassisten, eigentlich … nun ja … interessante vorraussetzungen.im nalen war ich zu dieser gelegenheit auch das erste mal, hübscher laden mit hoher sehr hoher wahnsinnig hoher decke und ganz viel atmosphäre darunter. das publikum dazu angenehm durchmischt und der eintrittspreis mit 295 kronen im rahmen.

nalen

doch vor dem vergnügen gab es erst einmal langeweile. in sachen vorbands fehlte mir hier bisher noch ein echtes schlüsselerlebnis. auch the whyte seeds vermochten den zuschauern nur höflichen applaus abzuringen. die „john mcenroes des rock“ wirkten auf mich eher so spannend, wie anna kournikova erfolgreich tennis spielte (anna sah aber mit ganz viel abstand besser aus). die band ist wohl eher was für leute, die bisher den fahrenden zügen hinterherwinken mussten. der sound klingt dabei mehr nach draisine. „bold as love“, das neue album, das wohl möglicherweise (weil schweden-hype), dann noch in deutschland landen könnte, ist alles andere als bold und auch nicht kursiv, geschweige denn unterstrichen.

sieht irgendwie ...

nach kurzer umbaupause füllte sich der saal dann merklich und die band betrat die bühne. ebbot hatte sein predigergewand an und noch bevor er ein wort an die menge richtete schon das erste weinglas (!) bier gefüllt und geleert. die menge nahm es freudig zur kenntnis und eine riesen nervensäge neben mir zum anlass alle fünf minuten seinen scheiß-plastikbecher in richtung sänger zu richten oder alternativ luftgitarre zu spielen. dazu hat er nach schweiß blut und tränen und tabak gestunken, irgendwann noch eine kippe im mund (zur erinnerung: rauchen ist hier in öffentlichen räumen verboten) und einfach nur … genervt. penetrant. ausdauernd. es gibt also auch in schweden: idioten!
natürlich könnte man jetzt fragen, wieso ich nicht den platz gewechselt habe, zumal ich direkt vor den gitarrenboxen stand und kaum gesang gehört habe. daraufhin würde ich dann antworten, dass ich zum einen eben eine guten platz hatte – vom nebenmann einmal abgesehen – und den mädels neben mir ein wenig deckung geben wollte (nein spaetzlescheich, dass ist nicht so gemeint, wie du es jetzt liest! das gilt auch für die, die jetzt grinsen müssen). die mimik und gestik der mädels in richtung nervensäge, nachdem ich dann kurz vor dem ersten abgang dann doch meinen platz gewechselt habe, honorierte meine opferbereitschaft im nachhinein.
ja okay, also ich hab von den lauteren lieder epen also kaum etwas verstanden. eine der lautsprecherboxen für die gäste hing etwa einen meter über mir und vor mir stand ein weiterer völlig irrer schwede (aber weitaus sympathischere) gitarrist. es gab also hauptsächlich guten anschauungsunterricht und ein mächtiges pfeifen in den ohren für den heimweg. zum ersten mal. offenbar ein erster dezenter hinweis, vielleicht doch mal über ohrstöpsel nachzudenken.

the soundtrack of our lives @ nalen

zwischen den liedern gab es einiges an kommunikation zwischen der band und dem publikum (notiz an mich: „learn the words“). „big time“ zu spielen war leicht überflüssig, das spürte/wusste so ziemlich jeder. nach seinem kölner bühnensturz am dritten visionsfestivalabend in der dritten stadt hätte sich rampenwampe ebbot auch beinahe in stockholm zwischen bühne und absperrung danieder gelegt, es ging aber gerade nochmal gut. vielleicht wollte gott mich nur in meiner position bestätigen, denn vor dem beinahe-sturz, hatte ebbot der nervensäge neben mir auch noch das mikro vor die nase drückt. ich zitiere: „ooooh grunz blabla hui iiii rülps“, ein jammer, dass sich der kerl aufgrund diverser biere (oder was weiß ich noch für drogen) am nächsten morgen wohl kaum an diesen abend erinnern konnte.
ja, der typ hat mir eigentlich ziemlich den abend versaut
die show war insgesamt recht euphorisch. die arme habe ich mehrfach richtung himmel decke gereckt, der körper wippte hinterher und trotz nervensäge die mundwinkel blieben konstant oben. drei mal kam die band zurück auf die bühne und zum abschluss gab es „ace of spades“. um kurz nach 0 uhr war der abend dann gelaufen. ich hoffe mal, dass ich fürs nächste tsool-konzert nicht wieder nach stockholm muss, auch wenn ich natürlich nichts dagegen hätte sie erneut „vor (schwedischem) ort“ (isv vor der haustür) zu sehen.

wunder der technik
schau mir in die linse…

was kommt als nächstes? es sieht verdammt nach we are scientists im debaser aus… ich bin gespannt.