kaffeehaus nun

das kaffeehaus nun in karlsruhe war mir bisher völlig unbekannt. wenn es um musikveranstaltungen ging, wusste ich nur vom substage und ich muss zu meiner schande gestehen, noch kein einziges mal dort gewesen zu sein. nun spielt im nun heute abend the book of daniel und musika 77, aus schweden dort und vom bodensee gibt es nun auch den ausgehbefehl (nicht, dass ich mir diesen befehl selbst auferlegt hätte).
ich bin gespannt auf das nun. diverse quellen erwecken den eindruck, dass es sich um einen sehr angenehme lokation handelt: rauchfrei, gratis-wlan, biergarten, soziokulturelle initiativen und der webauftritt im blogformat. ich freue mich.

bajen 5 – gais 2

kommer från söder

gestern begab sich das letzte erstliga allsvenskan-heimspiel vor der wm-pause für hammarby. da das derby gegen den aik leider ausverkauft war (und nebenbei mit minimum 240 kronen sauteuer), ging es nach einem kurzem abstecher in einen bestimmten kiosk und dem obligatorischen vorglühen im gröner jägeren (södermalm) erstmalig und pünktlich zum anpfiff ins söderstadion.

old school
old-school trainerbänke

nach dem glorreichen 2-0 heimsieg gegen den lokalrivalen aus dem norden, blamierten sich die grünweißen auswärts beim 4-1 gegen kalmar ff. es war also mit einer „reaktion der mannschaft“ zu rechnen. die überschrift nimmt es vorweg: bajen hat reagiert und von wenigen dummheiten einmal abgesehen, die gegnerische mannschaft „über 90 minuten im griff“.

floskeln beiseite. wir (m, k, h, und ich) standen im k-„block“, also mitten drin im fanblock, der sich – für mich ungewohnt – nicht in der kurve, hinter einem der tore, sondern seitlich vom feld befand. die stimmung – das muss ich leider zugeben – war für mich auch ungewohnt – ausnahmslos gut. die fangesänge, setzten insgesamt für maximal zwei minuten aus (und in diesen überschaubaren zeitraum fielen fünf ausgelassene torjubel). zweimal sangen sich die hammarby fans über die tribünen hinweg in einen kleinen kanon wechselgesang (einen davon habe ich auf video festgehalten).

und weil es so schön war, gleich noch eine (längere) gesangsprobe hinterher.

(hier sollten eigentlich jeweils youtube-filmchen zu sehen sein, aber ich hab da wohl das falsche plugin… bin für tipps dankbar)
meinen schlechten augen und der mangelnden mannschaftskenntnis geschuldet, erspare ich allen beteiligten eine kommentierung der einzelnen spielzüge, was aber neben der großrtigen atmosphäre definitiv hängenbleibt, ist:

  • der erneute führungstreffer von hammarby direkt nach dem 1-1-ausgleich von gais.
  • das 4-1, kurz nach der pause, welches ich beim bierkaufen nur akustisch vernehmen konnte (bzw. die reaktion der fans)
  • der moment des 1-0, dank bildbeweis:

tor

der verein (mitsamt seinen fans, die beim mannschaftsspiegel im stadion-heft als zwölfter mann aufgeführt sind) wird mir immer sympathischer. die treue zu lautern wird dabei allerdings nicht aufs spiel gesetzt, zumal ich mich mit der behauptung, dass auf dem betze (wieder) der bessere fußball gespielt wird, nicht zu weit aus dem fenster lehnen muss. das neue fußball-trikot, dass ich mir aller vorraussicht aus schweden mitnehmen werde, wird wohl trotz allem blå-gul sein und über der nummer, die ich mir noch einfallen lassen werde, steht dann – sofern möglich – petersson (klingt besser als wernersson, entspricht aber weiterhin der wahrheit). oder aber, ich fahre am kommenden sonntag mit zum auswärtsspiel nach gefle.
hier noch ein paar fotos:

freistoß hammarby
freistoß bajen

< bajen 5 - gais 2
verdienter applaus für die fans

ein student in uppsalalala

valborg, das ist weniger die mehr destruktive deutsche hexennacht in der vorderpfalz, sondern ein gefühlter skandinavischer spring break. mit sehr viel alkohol 1.

während am 30. april schwedenweit hauptsächlich der winter verfeuert wird und der könig in stockholm seinen geburtstag feiert, finden sich in der mit ca. 120.000 einwohnern viertgrößten schwedischen stadt uppsala gefühlte 50.000 junge und junggebliebene menschen ein und feiern.
traditionell beginnt der tag mit einem sektfrühstück. um 7uhr! zu der zeit habe ich allerdings noch in stockholm gepennt. das forsrännigen – eine art seifenkistenrennen mit flößen – um 10uhr habe ich ebenfalls verpasst, allerdings schon im wachzustand und duschend.

nach kurzer und kostenloser zugfahrt (zug überfüllt, valborg-touristen ruhig) warfen sich meine begleiter und ich in den alkoholgeschwängerten wahnsinn. etwa zehn minuten nach der ankunft trafen wir die ersten solna-„mitbewohner“ (alle sympathisch!), weitere fünf minuten später zogen derer 14 (nicht minder sympathisch) durch die historischen gassen. ich war aber leider in anderer mission unterwegs und musste den kreis zugunsten der übernachtungsmöglichkeit und nation-party leider vorzeitig verlassen.

kleiner exkurs: nationen sind in uppsala kleine herkunftspools, die forum und heim in der fremde sein sollen und die sozialaufgaben der uni übernehmen, sowie das partyprogramm unterhalten. exkurs ende.

als nach kurzem bbq auf überfüllter wiese mein gepäck im wohnheim verstaut war, wollten wir (gemütlich eingepegelt) dem uni-rektor und den studenten dabei zusehen wie sie mit einer mütze (die es zum abi gibt) dem frühling zuwinken, wir kamen aber zu spät und zogen zur nächsten nation um uns eine halbe stunde anzustellen. im garten des anwesens gab es eine art wet-shirt-contest in dekadent: champagnergalopp! für den preis von 100 kronen gab es champagner flaschenweise zu kaufen und da die meisten schon seit 7uhr am saufen waren, spritzten und schütteten sich die studenten den inhalt gegenseitig in die augen oder über die klamotten.
vielleicht war es die frische luft oder lag es an der euphorie der menschen,
ich musste mit der ersten müdigkeit kämpfen (liegt wohl auch daran, dass ich ne spaßbremse bin). zur hilfe kam mir eine pfälzerin, deren namen mir nicht mehr einfällt, die ich aber wohl eh nicht mehr sehen werde.

als sich die musikqualität der alkoholquantität anpasste vollzogen wir einen kleinen ortswechsel in die bude einer schwedin, die wohl zum ersten und letzten mal unbedacht ein paar freunde zum kaffee eingeladen hat („ska vi fika?„) und dann etwa 15 kaffee-bailys ausschenken musste. danach gab es eine ruhe pause vor der größten after-valborgåsk-party vor ort. (war es die värmlands-nation?)
die musik war teilweise richtig grausam – hey, ich hab 15 minuten zu hiphop getanzt – aber, da ich mir den kater am nächsten tag ersparen wollte, verordnete ich mir alkoholfreie gute laune und hatte ne menge spaß.

auch wenn die vorzeichen für die feierlichkeiten für mich eher ungünstig waren, denn planmäßig hätte ich gar nicht mitfeiern können, war/bin ich froh, diese gelegenheit dann doch beim schopfe gepackt zu haben. (viel zu wenige) bildeindrücke hier:

vallborg
im hintergrund (nicht zu sehen und nicht zu hören): eine band

valborg @ uppsala
vormerken für meinen nächsten geburtstag und mit einer solchen mütze mir eine freude machen

champagnergalopp
hopp hopp hopp champagnergalopp

vallborg
schlechte musik ins richtige licht gerückt

  1. und einem sehr, dass mindestens 21 „e“ umfasst (da wären auch wieder die parallelen zur pfalz)

das vorher-bild

um mir im nachhinein nicht anhören zu müssen, dass ich nichts getan hätte, muss ich wohl sicherheitshalber eine vergleichsmöglichkeit schaffen. das heißt, dass ich nicht nur im rahmen dieses blogs auf die besuchten museen eingehe, sondern auch die entsprechenden markierungen auf der karte vornehmen werde. so sah die karte zu beginn aus:

das vorher-bild

und das nachher-bild folgt dann wohl in der zeit, in der wie welt zu gast bei freunden ist. dazwischen gibt es wie gesagt hier ein paar konkretere ausführungen.

stichwort „einrichten“ neben der karte (oben), dem oasis-ticket und einem zeitungsbericht zum besten oasis-konzert, dem ich beiwohnen durfte, und natürlich pipi, ziert nun auch eine erste postkarte meinen so-called arbeitsplatz. vielen dank dafür:

liebe grüße

echt unecht – ja wie jetzt?!

der sonntägliche ausflug in das stockholmer kulturhuset hat mir nicht nur die handtaschenparade beschert, sondern auch noch eine fotos-ausstellung von hasse persson: „real/unreal

zwei worte, die beobachtern im zusammenhang mit den vereinigten staaten von amerika sicher recht schnell in den sinn kommen. und im großen und ganzen ganz gut eingefangen vom guten herren fotografen. ich nehme mal an, dass hier die kunst nur auf dem zweiten blick eine bedeutung erhalten sollte. denn im großen und ganzen ging es um die wortwörtliche abbildung des zustandes eines landes über die jahre. irgendwo zwischen death valley und ku klux klan, von mardi gras bis super bowl schimmern die widersprüche des „land of the free“ durch. etwas für den kurzweiligen zeitvertreib, untermalt von amerikanischer musik der 60er 70er jahre.

kein grund nicht zu lachen, aber grund für weitreichende diskussionen…

tatütata mein täschchen brennt

lange habe ich gewartet, wie ich nun an die museen vor ort mitsamt ihren ausstellungen herantrete um meine eindrücke festzuhalten. die größten schwierigkeiten sah ich verknüpft mit der relation. warum rockt eine königliche münzsammlung mehr als ein rückzugsort eines schwulen prinzen?! was macht ein sagenhaftes untergangsschiff reizvoller als eine sammlung von malereien der vergangenen jahrhunderte?!

der knackpunkt war allerdings (einmal mehr): der schlichte anfang. bei all den tollen sehenswürdigkeiten und orten, die ich passierte, fehlte ein erster aufhänger. ein „dings“, ein „moment mal“, ein grund.

lange rede, kurzer sinn. nun soll es los gehen. bevor ich mich den vergangenen highlights in loser reihenfolge mal mehr, mal weniger, mal mehr weniger ausführlich widme, schnell etwas absolut beknacktes:

ich habe heute folgende ausstellung gesehen: „content – the handbag in contemporary art

… absoluter bullshit! einmal mehr wurde der weiblichen handtasche eine mystik zugeschrieben (was vielleicht noch seine berechtigung hat) und dieser mystik das „kunst“-label aufgedrückt (was absolut keine berechtigung hat). diese „kunst“ (in diesem zusammenhang ohne anführungsstriche undenkbar) wirkte wie das ergebnis eines kaffeekränzchens von 17 emanzipierten frauen, die nach zehnminütigem brainstorming jeweils für sich etwa 30 minuten am eigenen konzept gearbeitet haben, um nach einer woche beispielsweise ein handtaschen-mobile oder 6 fotografien nackter weiblicher hintern mitsamt handtaschen an der seite zu präsentieren (dazu gab es 2 video-installationen). hätte ich hierfür geld auf den tisch legen müssen, wäre mir nach dem kurzen „kunst“-genuß nichts anderes übrig geblieben als mit meiner handtasche wild um mich zu schlagen.


muss das denn sein?