tour of refusal 2009 – morrissey in berlin

morrissey @ columbiahalle

seit monaten ausverkauft und trotzdem war ich dann doch noch dabei: morrissey in der columbiahalle zu berlin und twitter machts möglich. denn auf diesem wege kam ich dann doch noch zu einer karte. damit dort auch alles reibungslos klappte, befand ich mich auch schon kurz nach einlass in der sicht stetig füllenden halle.
die vorband doll & the kicks erinnerten auf den ersten hör noch an kirsteen young (damals 2006 im zenith), die unangenehm erinnerungen hinterlies, aber: die lieder der band nahmen zum glück noch eine richtig schöne wendung und erstmals muss ich angesichts der bandauswahl seitens des mozzers nicht den kopf schütteln.
gleich nach verklingen des letzten akkords begann – wie üblich – das filmische vorprgramm mit einem hübschen „lighten up morrissey“-video der sparks und auch einem song der new york dolls. tommy kjörbergs „judy min vän“ wurde von dennoch mir schmerzlich vermisst.
morrissey selbst betrat dann leger gekleidet und – man kann es nicht anders sagen – gut gelaunt die bühne. es gelang ihm über die volle distanz hinweg seine hämischen kommentare vollends zu verkneifen oder sie so extrem zu ironisieren, dass es keiner bemerkte – „so after all … i’m german“ oder so ähnlich. julia glänzte durch abwesenheit, zwei unbekannte mit stürmung der bühne und die band mit einer spielfreude, die von tour zu tour zunimmt. bei „let me kiss you“ musste erneut ein hemd dran glauben, es war den moment wert, auch wenn hier eine gewisse routine nicht zu übersehen war. mit „nur“ einer zugabe, war der abend um etwa viertel nach zehn bereits vorbei und 3.000 seelige zuschauer strömten aus der halle in den berliner freitag abend. anders als bei den drei morrissey-konzerten zuvor, setzte ich mich in den bus und war nach 15 minuten zu hause.12
die setlist (wie immer aus zuverlässiger quelle):

this charming man
billy budd
black cloud
ask
when last i spoke to carol
how can anybody possibly know how i feel?
how soon is now?
i’m throwing my arms around paris
the world is full of crashing bores
girlfriend in a coma
why don’t you find out for yourself?
seasick, yet still docked
some girls are bigger than others
one day goodbye will be farewell
i keep mine hidden
irish blood, english heart
let me kiss you
the loop
i’m ok by myself

first of the gang to die

fotos von morrissey gibt es hier schon zu genüge und mangels ausrüstung kann ich eh keine nachliefern, aber die besten hat allerdings peter wafzig am abend zuvor in köln eh schon gemacht.

*update* für morrissey 2009 im tempodrom zu berlin, einfach auf den link klicken.

  1. na gut, stockholm 2006 war eine vergleichbare situation, aber das war damals ja auch noch erasmus
  2. und wer sich jetzt fragt, was jetzt diese bemerkung soll, dem sei gesagt: es ist ein teil meiner umzugsverarbeitung.

fck – msv duisburg 3:5 – fritz-walter-stadion, kaiserslautern

fck - msv duisburg 3:5

ein letztes mal ging es in dieser saison auf den betze. und ein letztes mal ging es darum die entscheidung rund um die perspektive olympiastadion oder alte försterei in der saison 09/10 – mein heimspiel der kommenden spielzeit – um eine woche herauszuzögern. 43.679 zuschauer sollten ausnahmslos einen trip durch die hölle und euphorische höhen machen. die reihenfolge hing dabei nur davon ab, welchem verein man sich zugehörig fühlte.
die stimmung in der west war schon weit vor dem üblichen aufwärmprogramm mit stadionhymne und „you’ll never walk alone“ prächtig und mit der auszeichnung martin amedicks als spieler der saison und verabschiedung axel bellinghausens als spieler, der den fans fehlen wird, schien das kleine fußballfest bereitet. für duisburg, das war bereits im vorfeld klar, ging es um nichts mehr. der fck musste gewinnen um die chancen um das zweite wunder nach dem herzblutfinale wahr zu machen. klare sache also, dass vor der partie nur die höhe des heimsieges – wenn überhaupt – diskutiert wurde.
der lautrer auftakt war dann auch – für meine begriffe – anständig und vielversprechend… m würde später anmerken, dass es übermotiviert war. denn hier und da unterliefen spieler einzelne fehler, die zu toren führten. trotzdem: das 0:1 von tiffert in der 5. minute war gefühlt eine vorweggenommene fehlerkorrektur, spielte die manschaft danach noch ansehnlich und diszipliniert weiter, auch die west unterbrach nur den bruchteil einer sekunde die angestimmten anfeuerungsrufe. doch als wagner für die gäste in der 25. und 28. spielminute nachlegte, machte sich rat- und ein wenig fassungslosigkeit breit. plötzlich tauchten von allen seiten die üblichen verdächtigen auf, die sich – ich würde hier gerne echauffierten schreiben, aber das wäre über dem niveau – ausließen über trainer, spieler und was sie alles schon vorher wussten. dabei verwendeten sie auffallend häufig den begriff „früher“.
später auf der rückfahrt musste jemand feststellen, dass die mannschaft natürlich die pfiffe zur halbzeit brauchte, um aufzuwachen. natürlich. nimmt man solche „fans“ als maßstab wächst hier wohl eine fangeneration heran, die sich ihre mannschaft erziehen will. es gab tatsächlich pfiffe. gellende pfiffe zur halbzeit aus der westkurve. natürlich gab es hohe niederlagen in dieser saison, aber seinen anfang nahm eine großartige hinrunde ebenfalls mit einem pausenrückstand von 3:0… vergessen. dass die mannschaft vor einem jahr nur knapp eine katastrophe vermieden hatte… vergessen. das axel bellinghausen als vorzeigespieler die ausgezeichnete herzblut-kampagne verkörperte und sich nur an wenigen anderen diese glaubwürdigkeit vermitteln konnte… vergessen. axel bellinghausen wurde ebenso wie ein umstrittener anel dzaka in der 32. minute durch auswechslung hingerichtet. interims-trainer alois schwartz würde das später mit notwehr begründen: „das war kein abstrafen, aber ich musste reagieren. Ich wollte mich nicht abschlachten lassen“. da hätte es sicher auch andere möglichkeiten gegeben.
naja, pfiffe zur halbzeit… vergessen. spätestens mit dem 4:0. allerspätestens nach dem verschossenen strafstoß.
im 9.1er block und gefühlt rund um 8.2 und 7.2 blitzten die alten tugenden der west auf: die leidenschaft, die hartnäckigkeit und das bekenntnis, hinter der mannschaft zu stehen, auch wenn im spiel mal nichts zusammenläuft. die fans machten stimmung für sich und für den verein. es wäre ja auch zu blöd gewesen, wenn man sich den ausklang einer solchen saison, letztlich einer übergangssaison, dermaßen hätte verderben lassen. es fiel das 1:4. nanu? die west hörte nicht auf es fiel das 2:4. der blick auf die uhr bestätigte, dass noch genug zeit für mehr war und es fiel das 3:4. in diesem moment war allen anwesenden klar, dass der fck das spiel noch drehen würde. dass da noch was möglich war. die fans und die mannschaften hängten sich nochmal richtig rein um den ausgleich zu erreichen und plötzlich schlich sich eine kleine nachlässigkeit ein. freistoß für duisburg. sam und dick besprechen, wie sie einen gegnerischen spieler aus dem spiel nehmen und müssen aneinander vorbeigeredet haben. natürlich kommt der ball zu eben jenem spieler. es kommt zum zweikampf und zu einer situation, in der der ball – warum auch immer – am ende doch nicht beim fck-spieler landet und entschärft werden kann. es fällt das 3:5 und die messe war gelesen. wenige minuten später erfolgte der abpfiff. das stadion: abseits der stehplätze auffallend schnell geleert. vielleicht waren manche noch vom pfeifen heiser? die mannschaft sammelte sich. alle – so zumindest der kommentar von stadionsprecher hörst schömbs – kamen zusammen, auch die verletzten spieler. sicherlich enttäuscht. sicherlich auch entkräftet. aber sie kamen zusammen und verabscheideten sich im fritz-walter-stadion bis zum nächsten heimspiel der kommenden saison. vor der west dann teil zwei der inthronisierung amedicks. nachdem axel bellinghausen ihm schon in der ersten halbzeit die kapitänsbinde weiterreichte, war er es auch, der die schlussworte an die fans richtete. es waren die richtigen worte.

nächstes jahr sieht man sich dann also spätestens an der alten försterei.
meine finale dauerkartenquote: 11 von 17 spielen vor ort gesehen und demnach 11,36 pro spiel bezahlt.
die dauerkarte werde ich vermissen. sie hat mir viele aufwendige bestellungen erspart.
fotos folgen demnächst gibt es an gewohnter stelle und ein paare randbemerkungen ebenfalls. ich will hier den rahmen nicht noch weiter sprengen.

breaking news: jesus liebt u



jesus loves you

originally uploaded by dagger_0815.


scheinbar war der heiland wohl zu gast in der sesamstraße und hat seine vorliebe für den buchstaben u entdeckt. jetzt frag ich mich nur, wer davon kenntnis erlangt hat und dies in aller welt – in diesem fall irgendwo in florida – kund tun muss?!

fck – ingolstadt 2:0 – fritz-walter-stadion, kaiserslautern

fck - ingolstadt 2:0

ein glanzloses 2:0 erreichte der 1. fc kaiserslautern gestern gegen den fc ingolstadt 04 und hat somit vor 27.352 zuschauern die pflicht erfüllt. nicht mehr aber auch nicht weniger. es war solide, geradezu ernüchternd, aber es beruhigt ungemein. die erwartungen gehen allmählich spürbar in die höhe – von den 5 punkten bis zum klassenerhalt spricht man ja nur noch im scherz – und ich hoffe, dass manche angesichts der möglichkeiten nicht den verstand verlieren. bei den verantwortlichen mache ich mir da weniger sorgen, aber nach wie vor befindet sich der fck auf wiedergutmachungstour. altlasten müssen abgebaut und beseitigt, respekt wieder verdient und ansehen erarbeitet werden. ein platz auf einem aufstiegsplatz macht noch keinen gesunden verein… und vor dem 28. spieltag bringt es nichts auf die tabelle zu blicken. und selbst dann muss man sich einfach nur die vergangene saison vor augen führen. für viele war der fck damals abgestiegen. er ist es aber nicht.

meine dauerkartenquote: 10/11 – 12,50 €/spiel

und weil es für längere zeit mein letzte mal auf dem betze gewesen sein könnte, gibt es wieder ein flickr-set zum spiel. ich habe allerdings auch schon bessere bilder gemacht.