windelweich

dem hörensagen zufolge habe ich mir als kleinkind sehr viel zeit gelassen, bis ich zugunsten des kloganges auf windeln verzichtet habe. rein technisch tragen meine eltern vielleicht eine mitschuld daran, aber ich will und kann hier nicht unterschlagen, dass ich schon recht früh ein sturkopf war, ein bequemer sturkopf noch dazu.
wie noch auch immer.
irgendwann bei einem besuch im hohen norden, wurde ich innerhalb eines wochenendes wohl windelfrei und übernnahm die verantwortung für meinen eigenen scheiß. der wandel vollzog sich ausgesprochen friedlich und ohne androhung,bzw. umsetzung von unheil von allen beteiligten seiten. im nachhinein betrachtet, sicher eine erfreuliche entwicklung.
ob ich mit einem kleinen lehrfilm wie dem folgenden etwas schneller gewesen wäre? ich weiß es nicht. (einfach aufs bild klicken)

(via stackenblochen)

bezaubernd

mein kinojahr begann unlängst mit einem fantastischen film:

the prestige

ein werk, das auch an anderer stelle ausführliche würdigung erfährt. im besten falle, ohne viel von der geschichte zu veraten.
um so dankbarer ist die analogie zwischen der magie der zauberei und der des films. bekannte tricks langweilen, bekannte filme nicht (annähernd so schnell). jede wendung der geschichte könnte hier stehen und trotzdem bietet die leistung, die inszenierung genug anlaß ins kino zu gehen. man kann noch so viele kritiken lesen, auf überraschungen vorbereitet werden, man darf sich auch getrost während der vorführung eigene geschichten zurecht legen und trotzdem bleibt bis zur letzten sekunde eine spannung, wie sie nolan schon mehrmals inszenierte, andere regisseure jedoch nicht oft zu halten in der lage sind. die von christian bale (alfred borden) und hugh jackmann (rupert angier) dargestellten magier duellieren sich auf immer höherem niveau und nehmen keine rücksicht auf andere, die zwischen die fronten geraten. glänzend dargestellt („die anderen“, nicht „die fronten“) von unter anderem scarlett johansson und michael caine. david bowie (der mich optisch enorm an ricky gervais erinnerte) überzeugt ebenfalls als kauziger erfinder. wie auch schon bei memento kommen die sich auftuenden abgründe besonders schaurig grausam zu geltung. offenbar ein nolan-trademark
die schönste täuschung beginnt ganz zu beginn und hört auch nach dem abspann nicht auf. nach der beschreibung der fünf stufen des alkohols drei akte eines zaubertricks (the pledge – the turn – the prestige) heißt es:
„now you’re looking for the secret… but you won’t find it because you’re not really looking.“
der satz könnte den ganzen film lang mahnend über der leinwand stehen, es würde nichts helfen. die täuschung geht auf.

ein kritikpunkt muss dann aber doch sein: wenn in der übersetzung (keine ahnung, wie es sich im original anhört) „the prestige“ ständig „prestigio“ mit italienischer modulation ausgesprochen wird, wieso nimmt man dann das englische „prestige“ als titel?

gollum spielt übrigens auch mit.

soeben gesehen und für sehr gut befunden:

fucking åmål von lukas moodysson (aber, das ist doch der, der auch tillsammans gedreht hat, oder? ja, ist er!)!
diesmal musste/konnte ich jedoch nicht ins allhuset, sondern begnügte mich mit dem weg zur videothek meines vertrauens. da musste ich eh noch populärmusik från vittula zurückgeben.

zwei tage und zweimal eskapismus auf dem land (kommt mir bekannt vor), zweimal schweden (ich erinnere mich) – einmal nördlich, einmal südlich – und in beiden geschichten führt kein weg an stockholm vorbei (ja genau!) und trotzdem spielt dort keine einzige filmszene. eigentlich wie im richtigen leben…
beide filme kann ich für die schönen filmabende empfehlen, die eine jahreszeit wie die jetzige so angenehm machen. die schauspielerei ist mitreißend, die bilder sehr schön und auch wenn die auswegslosigkeit in fucking åmål etwas mehr weh tut, bieten beide doch viele anläße für zwerchfelltrainingseinheiten.

d-licious

ich schaue mir ja selten bis gar nicht die intros diverser webseiten an, zu langweilig, zu lang und zu überflüssig. bei der seite zum neuen tenecious d film, kann ich es aber guten gewissens weiterempfehlen, sich die zeit zur sichtung zu nehmen. das intro stellt sogar den „the pick of destiny“-trailer ein wenig in den schatten.

aus cineastischer sicht erwarte ich keine offenbarung, aber gute unterhaltung garantieren die herren jack black und kyle gass auf alle fälle.