schon seit längerem ist bekannt, dass google einen algorithmus einsetzt, um den abwanderungswillen der mitarbeiter zu erfassen, noch bevor diejenigen sich selbst darüber im klaren sind. das heißt, wenn jemand vielleicht einmal zu oft auf ein jobangebot bei der konkurrenz klickt, ein negatives wort zu viel verfasst oder irgendein anderes handlungsschema erfüllt, läuten an irgendeiner stelle die alarmglocken und die motivation für einen jobwechsel rückt in den mittelpunkt der verantwortlichen.
ich frage mich, ob das auch bei facebook funktioniert? natürlich sind die einzelnen user wichtig. aber je präziser die verbindungen abgebildet sind, also auch freundschaften, kollegiale verhältnisse oder verwandtschaften, um so besser für die werbung auf facebook. bei einem besuch der arbeitskollegen auf facebook, können sich die werbetreibenden die einblendung von weiterbildungsangeboten sparen. wer die pinnwände und fotos seiner freunde abklappert, der will gerade vielleicht gar nichts zu tun haben mit versicherungen. und wer das profil seiner partnerin oder seines partners anklickt, ist wohl weniger an partnerbörsen interessiert.
mit einer ausnahme: wenn sich veränderungen andeuten. vielleicht läuft in einer beziehung nichts mehr so wie erwünscht, warum dann nicht doch eine partnerbörse einblenden? vielleicht ist es zeit, den job zu wechseln, wieso also nicht mit einer weiterbildung anfangen oder gleich ein paar stellen anbieten? und vielleicht planen die freunde gerade den nächsten winterurlaub, da kommt eine reiserücktrittsversicherung oder auslandskrankenversicherung vielleicht gerade recht?
mit den nutzerzahlen, die das derzeit angesagte soziale netzwerk vorweisen kann, sollte man doch auch die facetten der verbindungen erfassen können. abgesehen von ein paar aufgeklärten spaßvögeln nutzern, die ihre verbindungen familiärer, professioneller, historischer oder freundschaftlicher art nicht offenlegen oder pervertieren, machen es sich viele zur aufgabe, möglichst präzise anzugeben (no pun intended) was man mit den freunden, bekannten und dem ganzen rest zu tun hat und warum.
natürlich verbringt nicht jeder seine 24 stunden alltag innerhalb von facebook, doch die dort verbrachte zeit nimmt für viele zu. immer häufiger dürften sich damit bestimmte vorgänge wiederholen. dementsprechend müsste doch auch facebook ahnen können, wo was im argen ist. vielleicht – analog zu google – bevor die personen selbst es mitbekommen. oder irre ich mich?
man stelle sich vor, facebook würde irgendwann warnen, dass sich freunde oder bekannte in absehbarer zeit von einem abwenden werden… da wäre doch die gesichtserkennung, ein witz dagegen.
naja, noch kann man seine „freundschaften“ bei facebook noch heimlich still und leise wieder beenden.