toy story 3

„fortsetzungen nudeln sich ab“ lautet sinngemäß eine filmregel, die von pixar einmal mehr widerlegt wird. bestes beispiel: toy story 3. dezente 15 jahre nachdem der erste film der toy story trilogie in die kinos kam, und schon damals das genre in neue sphären hievte, spielt der animationsfilm einen weiteren vorteil aus: seine protagonisten werden – anders als schauspieler – nicht älter. im gegenteil. woody, buzz & co gewinnen an ecken und kanten. während die stetig bessere computertechnik in „normalen“ filmen kleine unreinheiten vertuschen, arbeiten die programmierer im pixar-studio immer mehr feinheiten heraus. derlei verbesserungen reizen offensichtlich die drehbuch-autoren die geschichte auszureizen. in toy story 3 gelingt das auffallend häufig.
kurz zur geschichte: seit toy story 2 – immerhin auch schon 11 jahre her – sind einige jahre vergangen und spielzeugliebhaber andy zieht ins college. wie so viele andere muss er nun sein zimmer ausräumen und die verbliebenen lieblingsspielzeuge stehen am scheideweg zwischen college, speicher, kindergarten und müll. es beginnt eine große odysee, die einige freundschaften der spielzeuge auf eine harte probe stellt. natürlich gibt es ein happy end – schließlich handelt es sich um einen disney film – doch bis es dazu kommt, gibt es einige überraschungsmomente und anspielungen an die dramen der kindheit.
natürlich ist es hilfreich, toy story 1 und 2 zu kennnen, aber auch wenn dies nicht der fall ist, macht es der film dem zuschauer leicht, die eigenheiten der figuren zu begreifen und ganz neue facetten wertzuschätzen. die kritiker sind voll des lobes und auch ich finde jeden cent, den ein kinosamstag und die 3d version so mit sich bringt, gut investiert. auch der obligatorische kurzfilm „day & night“ (auch in 3d) ist sehr gelungen.

whatever works

wo kommt eigentlich dieser glatzkopf bei woody allen her, frage ich mich in dieser sommerlichen open air kino nacht. hätte man da nicht vielleicht in der maske nachhelfen können? aber je länger der film dauert, um so stimmiger wird diese „frisur“ des zynischen genies boris yellnikoff. umso unstimmiger, weil zu versöhnlich mutet das ende an. am ende ist es zu viel friede, freude, eierkuchen, obwohl zuvor bereits überzeugend die new yorker antithese zu houellebecqs elementarteilchen erzählt wurde. für ein paar szenen wurde die liebe von der entropie tatsächlich befreit.
ich hätte es ahnen können (wollte ich aber nicht) oder wissen müssen (dafür kenne ich jedoch zu wenige filme von woody allen). jetzt bin ich einfach nur beeindruckt von whatever works. sehenswert.

der glatzkopf von woody allen gehört übrigens larry david.

friendship!

das thema freundschaft bewegt mich nicht erst seit meiner masterarbeit. trotzdem hatte ich für friendship!, den neuen film von marcus goller, zunächst so gar nichts übrig. der trailer ließ böses blödes erahnen und so bemühte ich mich um einen großen bogen. vergangenen freitag kam dann etwas dazwischen und ich saß plötzlich und unverhofft im kino um friendship! zu sehen.1
inzwischen bin ich auch recht froh darüber, den film gesehen zu haben. denn wo ich plumpe ostalgie oder teeniekomödien/roadtrip-zoten erwartet hatte, wurde von den beteiligten schauspielern, autoren und vom regisseur ein beeindruckendes bild von friendship freundschaft gezeichnet. auch die begebenheiten, die sich durch die politischen umstände zwangsläufig aufdrängten (ossi-jungs im land der unbegrenzten möglichkeiten), wurden nicht als skurilitätenkabinett ausgeschlachtet, sondern meist gut getimed mitgenommen. oft zum vergnügen des publikums. auch charakterdarsteller matthias schweighöfer, was die herausforderung anging im lässigen urlaubsmodus, sah man den spaß an diesem film an.
nur das berlinern ist mir – anders als das radebrechende englisch – manchmal etwas unangenehm aufgestoßen.
kurz – und möglichste spoilerfrei – zur geschichte, die sich nicht hunderprozentig aus fantasie speißt, sondern anleihen in der tatsächlichen geschichte zweier jungs hat: tom und veit reisen nach der maueröffnung in die usa um die golden gate brücke zu sehen. mangels finanzieller möglichkeiten muss der lange weg in new york seinen anfang nehmen. die zeit drängt etwas, um zum wunschdatum vor ort zu sein. doch danke ein wenig fügung und einer attraktive helferin namens zoey (gespielt von alicja bachleda-curuÅ›) gelingt die letztlich durchwanderung von traurigen und lustigen nebenschauplätze, auch wenn das ziel am ende nicht so erreicht wird, wie erwartet.
die komödie hat durchaus einige dramatischen momente in sich und gerade die wart und wiese, wie diese situationen gemeistert werden, machen den film sehenswert, empfehlendswert und richtig gut.

es bleibt nur eine große frage, die friendship! für mich aufwirft: was macht eigentlich jens lehmann in diesem film und wieso nennt man ihn im abspann friedrich mücke?

  1. so viel zum thema verweigerung, das ich hoffentlich in kürze nochmal aufgreifen kann.

ganz nah bei dir

dinge, dir mir gefallen, empfehle ich bekanntermaßen gerne weiter. deshalb komme ich auch ganz schnell zum anlass des gestrigen abends: ganz nah bei dir. der film lief im kino in der kulturbrauerei als „schöner film“ von radio eins.

der als „charmante singlekomödie“ beworbene streifen dreht sich um den von bastian trost verkörperten phillip, ein soziopath vor dem herrn, und die blinde cellistin lina, beeindruckend gespielt von katharina schüttler.
während phillip sich sehr darum bemüht sein leben möglichst dem seiner schildkröte anzupassen stolpert lina in sein leben und verschafft dem biederen bankmitarbeiter einen neuen blick aufs leben. gerade wegen ihrer behinderung lässt sich lina offenbar keine grenzen setzen, ganz im gegensatz zu phillip – der nicht fühlen will, was er nicht denken kann – und daher einen großen panzer um sich errichtet hat.

neben vielen skurilen und lustige szenen war für es mich sehr spannend zu sehen, wie der panzer, der in herrlich trostlosen szenen förmlich greifbar ist, kleine risse erhält. da hier bereits der terminus komödie fiel, muss ich zum ende nun wirklich nicht viel verraten, aber ich möchte an dieser stelle regisseurin almut getto, die schon mit fickende fische für begeisterung und filmpreise sorgte, hoch anrechnen, dass die wendungen bis zum schluss auch ein dramatischeres ende offenlassen. für die berliner gilt: möglichst noch vor sonntag die kinos besuchen, dann haben die, die bis sonntag keine zeit haben im optimalfall die möglichkeit den film sogar in der folgewoche zu sehen.

hier gibt es noch den trailer von „ganz nah bei dir“:

mein danke geht übrigens an visualblog.de. dank denen war mein kinoplatz +1 sicher. danke

der seltsame fall des benjamin button

vier satellite awards nominierungen, fünf golden globe nominierungen, acht broadcast film critics nominierungen und 13 oscar nominierungen sind nichts im vergleich dazu, dass ich zum ersten mal seit einer gefühlten ewigkeit – genau genommen seit der herr der ringe triple-night – am erscheinungstag einen kinofilm gesehen habe! behaupte ich jetzt mal.1 in einem verlassenen kino in tuttlingen fand die abhandlung des seltsamen fall des benjamin button – ein geradezu historische ereignis – statt.

benjamin buttons leben beginnt tödlich für die mutter und findet in den ersten jahren auch in einer vom tod beeinflussten umgebung statt. die im altenheim stattfindende allgegenwärtige konfrontation mit dem lebensende, die heutzutage sehr gerne in vergessenheit gerät oder verdrängt wird, löst regisseur david fincher in einer sehr wohlwollenden, schmerzfreien weise: die geballte weisheit des alters mildert die persönlichen zäsuren etwas ab und außerdem lebt die zentrale figur, das eigentliche kind benjamin in dem körper eines greises und entzieht sich durch ständige äußerliche verjüngung – zumindest optisch dem jähen ende. als zuschauer mag man sich ständig vor den kopf gestoßen fühlen, wie so etwas denn passieren kann, doch für die von brad pitt solide verkörperte figur ist es ein normalzustand, was das ständige reflektieren während des films geradezu provoziert. die beeindruckenden technischen möglichkeiten, die die inszenierung dieser prozesse erleichtern und nicht zu unrecht oscar-nominiert sind, tun ihr übriges.
im gemächlichen tempo entfalten sich die seltsame geschichte und das dramatische zwischenmenschliche leben benjamin buttons. cate blanchett verkörpert die große liebe daisy mit der, angesichts der ungewöhnlichen bedingungen, nur wenige glücklich verlebten jahre möglich sind. manchmal bedächtig unauffällig und manchmal in latent aufdringlicher forrest gump manier streift der film episoden des zeitgeschehens von den 20ern des vergangenen jahrhunderts bis in die heutige zeit. von zwei szenen abgesehen, in denen der film die poesie mit einem kolibri gewalt erzwingen will, entwickelt sich eine anregende posie rund um das leben und die ereignisse, die ein leben ausmachen.

insgesamt ein sehr gelungener sehenswerter film. auch in einem verlassen kino in tuttlingen.

  1. und ich stelle fest: ich habe den eintragsentwurf ein paar tage vernachlässigt.

batman – the dark knight

heath ledger hat mit seinem ableben nicht nur sich vieles genommen, sondern auch uns die unbeschwerte unvoreingenommene rezeption seines letzten filmes. dabei wäre jeder text zur zweiten batmanverfilmung von regisseur christopher nolan auch so schon nicht an der figur des jokers vorbeigekommen. aber auch die ethik batmans, die kritiken von lucius fox (morgan freeman) und alfred (michael caine) hätten genug anlass gegeben, stundenlange streitereien über den film vom zaun zu brechen.
dank der technischen möglichkeiten ist das bild der janus-figur harvey dent letztlich bei weitem nicht so blass, wie das spiel von aaron eckhart und leider nimmt die unsägliche synchronisation der deutschen fassung auch wesentliche highlights im schauspiel von christian bale. insgesamt ist „batman – the dark knight“ jedoch eine würdige fortsetzung und mit interessanten anknüpfungspunkte für den zu erwartenden dritten teil gespickt. an catwoman wird es dann wohl kein vorbeikommen geben. hoffentlich bleibt aber robin aus dem spiel.

spielerei

der keinohrhase bloggt (hoffentlich ausdauernder als horst schlämmer). er scheint wohl ganz schön rumzukommen und etwas sagt mir, dass das erst der anfang ist.
ich war ja ehrlich gesagt schon mehrfach davor mir dieses plüschunwesen zuzulegen um die wartezeit auf die dvd zu verkürzen, aber die bloglektüre ist aus anderen gründen gerade wohl die unterhaltsamere und finanziell schonendere beschäftigung (und aus einer interessierten beobachterperspektive in etwa so unterhaltsam wie dieser kleine filmausschnitt).