frei zum abschuss

was habe ich mich früher über leute lustig gemacht, die trainingsjacken trugen, auf denen städtenamen/ländernamen/überhauptnamen standen. vor allem in solchen fällen, wo die bezüge dermaßen an der realität vorbeischrammten, dass nichts als schlimmstes posing blieb.

seit ein paar wochen besitze ich eine „sverige“-trainingsjacke. heute trage ich sie zum ersten mal in der uni.
ja, macht mich fertig!

die fünf stufen im solna-leben des oliver l.

heute mal ein text, der nicht von mir stammt, aber – in anlehnung an „die 5 stufen des alkohols“ von jürgen von der lippe – für mich geschrieben wurde. vielen dank t&m:

  • stufe 1

23.00 uhr. ein normaler werktag, sagen wir mal dienstag. du hattest ein paar folköl, willst jetzt eigentlich nach hause gehen, denn du mußt ja morgen früh raus – nicht zur uni. da laufen dir zwei mädels über den weg und fragen, ob du mit in den angesagtesten club der stadt kommst, um die angesagtesten bands zu sehen. du sagst dir: „ach komm, solang ich noch sieben stunden schlaf habe, ist es okay“.

  • stufe 2

24.00 uhr. du hattest noch vier öl und hast gerade 20 minuten angeregt über den sinn des systembolagets diskutiert – du warst dagegen. du willst eigentlich jetzt nach hause, denn dein schutzengel sagt: „he, geh jetzt, du mußt morgen – nicht zur uni“. da erscheint auf deiner rechten schulter das kleine teufelchen und sagt: „nein, es ist gerade so lustig, ist ne super clique hier. komm, bleib noch! solang du noch sechs stunden schlaf hast, ist es okay“

  • stufe 3

01.00 uhr. du hast mit folköl aufgehört, zu gunsten von starköl. du hast gerade wieder 20 minuten leidenschaftlich über den sinn des systembolagets diskutiert – du warst dafür! darüber hinaus bist du der ansicht: „die frau neben mir am tisch ist die schönste frau der welt.“ auf dem weg zum klo gibst du dem unbekannten slavi am ende des tresens einen aus, einfach weil dir sein gesicht gefällt.

  • stufe 4

02.00 uhr. letzte bestellung. du bestellst eine tonic und eine flasche gin. du fühlst dich wie ein systembolaget. auf dem weg zum klo kotzt du dem unbekannten slavi in die bude, weil dir sein gesicht nicht gefällt. auf dem klo kriegst du einen lachflash. denn da steht ein neuer spruch an der wand, den du noch nicht kennst. „wie heißt der andreas noch mal mit nachnamen? der halbtürke?“

  • stufe 5

du beschließt nach hause zu gehen, direkt nachdem du rausgeflogen bist. zu hause fällt dein blick auf einen viertelvollen tetrapack weißwein, den du umgehend zu dir nimmst.
anstatt jetzt ins bett zu gehen, hast du eine großartige idee: du legst die neue tomte-platte auf, die du seit ner halben stunde nicht mehr gehört hast, dann stehst du, mit geschlossenen augen, auf socken, schwankend, den weinkarton in der rechten, auf dem tisch, singst das lied mit:“…ich lebe mich durch eines der schönsten leben mit den schönsten songs der welt…“
und während dir die tränen in bächen die wangen hinunterlaufen und du auf einer woge des gefühls davon getragen wirst, wird dir eines klar: du bist nicht betrunken, vielleicht ein bißchen angebrütet, aber in guter körperlicher und seelischer verfassung, dafür dass es halb vier uhr morgens ist und die nachbarn von hinten gegen die wand klopfen.
nachdem du bei einem halben liter whiskey noch in unglaublich langsamer geschwindigkeit in deinem fotoapparat geblättert hast, beschließt du: solche abende muss es öfter geben. bevor du endlich in eine barmherzige ohnmacht fällst sagst du dir: „wenn ich diese cabin kaufe, dann können wir für immer zusammen sein.“
du wachst am nächsten morgen um 9 uhr, von der sonne geblendet, verschwitzt in deinem stockbett auf. dein kater ist von einem anderen stern und du beschließt, etwas zu essen: huhn!
als dein blick dann noch in deinen gähnend leeren geldbeutel fällt, sprichst du die magischen worte:

„pure vernunft darf niemals siegen!“

kann das gut gehen?

einmal hat es gekribbelt. auf der startbahn am flughafen hahn, als die turbinen kurz vor dem start immer lauter rotierten. für einen kurzen augenblick, war da keine müdigkeit, sondern völlige klarheit. all das, worauf ich hin-„gearbeitet“ hatte konnte endlich losgehen. ein gedanke hallte die rollbahn entlang: „verdammt. ich sitze wirklich im flugzeug auf dem weg nach schweden!“ dann bin ich eingeschlafen und begann zu träumen.

in dem traum tauchte anfangs ein verschneiter campus solna mit kleinen gemütlichen hütten auf. immer häufiger erschienen interessanten wie netten menschen, mit denen ich auf partys und konzerte ging, die traumzeit verbrachte und vertrauter wurde. zwischendurch besuchten mich freunde, wir hörten gute musik und erfreuten uns am land, an der stadt und an dem zusammensein. gerade nach einer schönen durchfeierten nacht bin ich aufgewacht. in kürze sitze ich wieder im flugzeug, dann aber in umgekehrter richtung. ein einwöchiger kurzurlaub im alltag, der nicht nach schweden mitkommen konnte.
… nächste woche träume ich weiter.

berns motherfucker berns!

achtung! ab jetzt hier wirds persönlich:

mein abi habe ich seit bald sechs jahren in der tasche. ein studium geschmissen, ein anderes in arbeit. die schule abgeschlossen habe ich noch nicht. ab und an spreche ich zwar davon, mit der zeit abgeschlossen zu haben, aber zwischendurch blitzen nach wie vor die momente durch, in denen ich einsehen muss: es ist noch nicht vorbei!

wenn man einmal davon absieht, dass die schulzeit einen 13 jahre andauernden kreativitätsfresser darstellt, macht auch das lehrpersonal einen beträchtlichen teil des lebensweges aus. die noten, für die man sicher auch selbst leistung erbringen muss, hängen nach wie vor in letzter konsequenz an leuten, die zu einem großen teil meines erachtens gescheitert sind oder an den schülern scheitern. auf der strecke bleiben dann leute wie ich (ego-boost!)…

liest jetzt noch jemand mit?!
ich hatte gute und schlechte lehrer. manche haben mich gefördert, andere legten mir steine in den weg. für ganz wenige gilt beides. einer lehrerin habe ich es zu verdanken, dass ich 1999 für zwei wochen in brighton verweilen durfte. der grund war meine englischnote. die reaktion der native speaker war meist totale irritation (ego-boost!!!). stundenlang konnte ich mich problemlos über gute musik (oasis!) oder schottische tradition unterhalten, schotten unter den tisch trinken und außerdem fatboy slims geburtstag in seinem resident-club mitfeiern. darüber hinaus, habe ich einige nette menschen kennengelernt… und eine besonders nette.

im schriftlichen abi hatte ich trotzdem nur einen punkt, was einer 5- entspricht. der zweitkorrektor korrigierte nicht nach oben. offenbar reichte meine vorbereitung (4 dvds in englischer originalfassung) nicht aus.
ein jahr später führte ich geschäftsverhandlungen auf englisch.
scheiß auf die abi-note, ein lächerliches datum, dass seinesgleichen sucht. ich frage mich noch immer, warum selbst die „alternativsten“ anarcho-leute mit spickern vollgepackt in die abi-klausuren gingen. so von wegen scheiß system und so…. egal, ich drifte ab.

diese eine schon erwähnte lehrerin, die mich zwischenzeitlich zum inoffiziellen „moelk“ (member of english loser kurs) machte, wird mich mein leben lang verfolgen. vielen dank! nicht nur, dass sie meine letzte englischlehrerin sein sollte. nein, diese frau mutiert zu meinem schatten. am freitag gehe ich auf ein beschauliches phoenix-konzert in stockholm. die vorfreude trübt nur der name der lokation: berns.

wer nun nach dem nachnamen der lehrerin sucht, möge meinen text ein weiteres mal lesen.

kater abzugeben

irgendwo zwischen alkohol und exzess habe ich mittwoch nacht meine meinung verloren. neugier wich der lethargie und apathie machte sich breit (rum sei dank, war ich das ja schon).

jetzt stichelt die erkenntnis, dass der nullpunkt – sofern denn möglich – schon wieder vorüber ist.

morgen hole ich sie mir zurück. die meinung. bis dahin muss ich erst wieder schritt fassen und den zeitgeist einholen.
zuviel meta? ich hab noch mehr davon.

nachbetrachtend

also das, war definitiv nicht indie.
das war auch keine feier, das war ne („musikalische“) qual!

ich habe dennoch dem abend mich als bieropfer gebracht und nun kopfschmerzen (jaja zu viel befindlichkeit).

darüberhinaus habe ich den eintrag vor diesem gelöscht und deswegen ein schlechtes gewissen. ein hinweis auf einen fehler (der keiner ist) macht aber echt keinen sinn… man möge es mir verzeihen. heiklere themen werden natürlich nicht in dieser form entfernt… denke ich

mitt drömhus

mitt drömhus är inte ett slott, mer en liten villa villekulla, ett enkelt litet hus, men med stor trädgård. i trädgården finns en strand (med en sjö) för att ligga i solen och ett stort snötäcktberg for att åka „snowboard“. i mitten finns en igensnöad skog (med älgar) för längdåkning. allt hör förstås/självklart till mitt drömhus.

det röda huset har få rum, men många fönster – ljuset i natten kommer oftast bara från ljusen. i huset finns det fyra rum: ett kök, ett badrum med toalett, en boningsrum och en sovrum på översta våningen.
det finns en stora (vatten-)säng i sovrummet och en stor byrå för att lägga mina t-shirtar, som jag har köpt på konserter, i och mina andra kläder.
i vardagsrummet finns det två grammofoner och mycket musik, en stor dator, ett matbord, en stor soffa och tre eller fyra fåtöljer. det finns också affischer, liksom i sovrummen.
köket har allt vad som behövs i köket: ett stort kylskåp, en spis och många drycker som öl och grogg.

mitt drömhus är inte stort, men behagligt och med kärleksfullt iordninggjor och utsmyckat med små detaljer. faktiskt jag lever jag ofta i ett drömhus, men jag har inte någon drömträdgård.

*update* dieser text entstand übrigens im schwedisch-sprachkurs im rahmen meines erasmus-semesters an der uni stockholm.

bis hierhin und nicht weiter

zwei grenzen und fortsetzungen

gestern saßen wir in einem restaurant und tranken bier. harmlos. problemlos. alle hatten das gesetzliche alter erreicht. jeder durfte.

trotzdem fühlte es sich komisch an, als die polizei im rahmen einer gastro-kontrolle auch die ausweise von ein paar gästen, den offensichtlich jüngsten, von uns, verlangte. es konnte ja nichts passieren, war ja alles legal. aber an genuß war danach nicht mehr zu denken (was vielleicht aber auch am biergeschmack lag)

heute sitze ich am rechner und möchte im rahmen des st. patrick’s day auf guinness verlinken. guinnes.com wäre zu banal. zumal auf dieser seite eine kleine hürde zu nehmen ist um an inhalte zu gelangen. unter anderem auch eine altershürde. natürlich, nach wie vor, kein problem. hey 25 lenze öffnen türen. aber es gibt da auch die frage nach der herkunft, bzw. dem ort an dem diese seite genutzt werden soll. schweden führt da nicht weiter. muss ich wohl meiner herkunft ins spiel bringen. danke deutschland!
bei den systembolagets habe ich noch müde gelächelt, hier, in den weiten internetzräumen fühlte ich mich eingeschränkt. es geht hier um inhalte, nicht um das bier im glas.

wird mal zeit sich genauer mit dem thema zensur auseinanderzusetzen…