niels frevert ist zur zeit unterwegs auf seiner „zettel auf dem boden“-tour zum neuen album. immerhin auch schon die vierte nach vier nationalgalerie-platten. dementsprechend zahlreich erschien das publikum im zwar nicht ausverkauften aber dennoch kuschlig gefüllten lido in berlin-kreuzberg.
doch niels frevert allein war nur der halbe abend. the late call, schwedischer label-kollege bei tapete war noch als support dabei. wer mein blog hier und da verfolgt, weiß, dass für mich kein weg an diesem doppelpack vorbeiführt. deshalb stand ich auch recht schnell vor der bühne, als johannes g. mayer selbige allein mit gitarre betrat.
es war kein lautes konzert. die lauten töne glänzen auch auf den bislang zwei veröffentlichten alben durch abwesenheit. doch dennoch gelang es the late call die meiste zeit, die gespräche hinten bei der bar stattfinden zu lassen, während sich immer mehr zuschauerinnen und zuschauer gebannt an die bühne heranlauschten. in fließendem deutsch berichtete johannes davon, dass album drei in er mache sei und spielte sogleich ein lied von vor. mich würde mal interessieren, wie the late call live mit band klingt. da dies erst der zweite besuch in berlin war, muss ich feststellen, dass der dritte besuch nicht lange auf sich warten lassen soll. „fribourg“ gab es natürlich auch und nach einer gefühlten halben stunde, also viel zu kurzer zeit, hatte der schwede genug supported. die bühne war bereitet für niels frevert. nach kurzer pause lies sich dieser dann auch mit fünf weiteren musikern im saal blicken und nahm erstmal platz.
jetzt müsste oder könnte ich über die charmanten dialoge zwischen künstler und publikum berichten, die gespannte stille zwischen zwei liedern, gespielte klassiker („seltsam öffne mich“) oder neo-klassiker („ich würde dir helfen,eine leiche zu verscharren,wenn’s nicht meine ist“) und natürlich viele lieder der aktuellen platte. zugaben gab es natürlich auch. meine erinnerung ist allerdings reichlich diffus. ich stand lange zeit ziemlich benommen vor begeisterung vor der bühne und hörte einfach nur zu. hier und da lagen sich menschen in den armen und tauschten zärtlichkeiten aus, andere schossen fotos oder nippten an ihren bieren oder sie sangen die texte mit. es war ein erstaunlich entspanntes konzert. es war sogar eines der friedlichsten konzerte, das ich dieses jahr erlebte und als solches werde ich es auch in erinnerung behalten. dank niels frevert und the late call war es rund um gelungen.
nach dem auftakt in hannover im faust und dem aufwärmen für berlin im uebel & gefährlich zu hamburg, gab es inzwischen schon ein samstägliches konzert in der leipziger moritzbastei. weiter geht die tour wie folgt:
12.12.11 – zwölfzehn (stuttgart)
13.12.11 – das bett (frankfurt)
14.12.11 – luxor (köln)
15.12.11 – hansa 39 (münchen)
16.12.11 – b72 (a-wien)
17.12.11 – zeche carl (essen)
noch ein paar weitere fotos vom konzert gibts im picasa-album.
Ein Gedanke zu „the late call & niels frevert @ lido“