von wegen

jetzt kann ich es ja sagen. in den letzten monaten setzte bei mir eine gewisse blogmüdigkeit ein. also jetzt nicht in direktem bezug auf meine bloggerei, auch wenn es manche sich vielleicht wünschen oder andere es denken würden. es geschah mehr in bezug auf andere blogs. einige geschätzte blogger wechselten in den vergangenen jahren zu twitter und beschränken sich dort auf weniger (weniger ist mehr!) zeichen oder ließen ihre blogs kommentarlos verstummen. derart um liebgewonnene schätze beraubt, fiel es mir schwer, mich auf neue blogs einzulassen. ich habe es versucht, aber oft hat es mich nicht mehr gepackt. noch immer lese ich meinen feedreader leer, aber nur wenig kommt davon hier im schorleblog vor.

das war früher mal anders. da wurden texte gelesen und schon bei der lektüre kribbelte es in den fingern und kurz danach wurde im blog darauf verwiesen. passenderweise stammten besagte texte aus aus anderen blogs. es wurde vernetzt und kommentiert (noch etwas, das irgendwie auf der strecke blieb). manche texte entwickelten ein eigenleben, andere zeigten „nur“ völlig neue facetten… ein wenig trauere ich dieser zeit schon hinterher, diesem diffusen damals.
naja und jetzt lesen ich einen tweet von enno. darin ist die rede von „aus gründen“ und „prokrastinieren“ und ein nerv ist getroffen. ich folge dem link und lande auf drüberleben, fühle mich ertappt und da ist das kribbeln wieder. allerdings folgt auf das kribbeln auch gleich wieder etwas hemmung weil das blog von kathrin weßling so einige fässer aufmacht. in der beschreibung auf der startseite heißt es: „depressionen sind doch kein grund traurig zu sein!“ und darüber wollte ich ja eigentlich schon länger mal was geschrieben haben. bei den skizzen komme ich mir dann aber immer anmaßend vor weil sich diese nicht um „sind doch kein grund“ oder „zu sein“ drehen, sondern um den rest. und das passt ja irgendwie gar nicht, vielleicht als hirngespinst, als idee, aber zu mir?
„aus gründen“ – gegenwärtig der vorletzte text – ist dann nicht nur eine art bloßstellung sondern klingt irgendwie auch wie mein offenbarungseid. nur eben nicht aus meiner feder. das querlesen durch die kommentare dort bestätigt, dass es noch anderen so geht und wenn ich mich der gespräche mit meinen freunden erinnere, kommt es mir um so bekannter vor. da muss ich nicht einmal flüchtig in den spiegel blicken.
wie auch immer. ich habe hier ein neues blog liebgewonnen und freue mich auf das, was da noch kommt.

und wenn sich jetzt einer der leser der ersten stunden oder ein mitblogger der ersten tage sich bis hierhin durchgelesen hat: schön, dich hier wiederzusehen. danke, dass du mir erhalten geblieben bist.

Ein Gedanke zu „von wegen“

Erwähnungen

  • ab wegen | schorleblog

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