scrubs 2001-2009

can you see me?

„the book of love is long and boring
and written very long ago
it’s full of flowers and heart-shaped boxes
and things we’re all too young to know“
peter gabriel – the book of love

ein ende ist immer dann am erträglichsten, wenn es eine fortsetzung gibt.1 und so lange niemand stirbt, gibt es für alle eine fortsetzung. vielleicht mit anderer besetzung, vielleicht auf einem anderen kanal. vielleicht mit neuen drehbuch. vielleicht werden kritiker ihre nase rümpfen. aber wenn sich die beteiligten dabei wohl fühlen, bleibt eh keine zeit, kritiken zu lesen.
was kritiker mitunter nicht wahrhaben wollen: letztlich geht es um szenen wie diese. und es geht um das, was lieder wie „the book of love“ beschreiben und hervorrufen.

  1. so auch bei scrubs. mir doch egal, ob neuanfang oder fortsetzung.

i’m from barcelona 27 gratis mp3

I'm from Barcelona I
bald sage und schreibe 4 jahre her: i’m from barcelona auf dem popaganda 2006

2006 stellten i’m from barcelona ihre freunde vor (mit anderen worten: let me introduce my friends für mich ein sicheres fünf punkte album). vergleichen mit dem aktuellen projekt war das eine kurze angelegenheit. nach dem etwas weniger euphorischen und mitunter spannungsarmen „who killed harry houdini?“ kündigt sich allmählich album nummer 3 an. es heißt: „27 songs from barcelona“ und in anlehnung an kiss im jahr 1978 (verdammt, da war ich ja nichtmal gebohren) vertonte jede und jeder der inzwischen 27-köpfigen band (es gab auch mal zeiten mit satten 30 mitgliedern) einen der vielen songs. begleitet mit einem schicken artwork für jedes stück, gibt es die lieder seit dem 27. januar tag für tag als mp3 gratis zum download auf der eigens geschaffenen 27 songs from barcelona-seite. die buschtrommeln in kleinbloggersdorf kündeten diese aktion zwar bereits letztes jahr an, doch vielleicht wusste eine oder einer meiner geschätzten leser noch nicht davon?!

raps paragraf 823

vor geschätzt einem jahr machte konstanz und juras erster gangsta rapper die runde durch meinen freundes und bekanntenkreis: advokat (großer hit: studentenhass) war 3-sekunden-aufmerksamkeits-liebling. wesentlich weiter brachte es klaus peter berger, ein professor aus heidelberg köln. der macht mit seinem gerappten §823[weiterführende infos hier] des bgb zur zeit die runde und wurde nun sogar von der zeit interviewt.
neben den ausgefuchsten „rhymes“ finde ich – und das meine ich vollkommen ernst – auch die liebevolle einbettung des raps in ein telefonat zwischen student und professor äußerst gelungen. mal gespannt, wann es davon einen kingelton gibt.

na und wenn das mal nicht ein offenes ohr beim law blog findet, weiß ich auch nicht.

(via no sleep till konstanz)

top 15 singles 2008

[anmerkung von olli: ich hatte matze um einen text zu meinen top 15 singles gebeten, um das nüchterne charts-schema etwas aufzubrechen. und weil es sein text ist, habe ich gleich einen autor-account angelegt. ordnung muss ja schließlich sein… außerdem erspart mir das die unterschlagung der großschreibung. meine rezensionen seiner top 15 – eine hand wäscht schließlich die andere – gibt es über diesen link]

Am Anfang muss ein Geständnis stehen. Fast die Hälfte der Songs, über die ich schreiben soll, habe ich gerade zum ersten Mal gehört. Die Nachlässigkeit, halb berufsbedingt, halt berufswechselbedingt, soll nicht als Ignoranz verstanden werden, auch wenn ich wiederum gestehen muss, einige der Bands aus vorliegenden Jahrescharts geflissentlich ignoriert habe. Wie dem auch sei, ich kaschiere meine seelige Unwissenheit mit Buchstaben.

Die Top Drei aus Ollis Jahrescharts sind Olli as fuck. Olli wie er leibt und lebt. Pathos, Gefühle in 16:9, Indieschlendrian meets Mythenbildung. Mythenbuilding statt nation building. Kettcar, die Band, die mich irgendwie nach ihrem grandiosen Debüt „Du Und Wieviel Von Deinen Freunden“ verlassen hat. Und denen ich wohl mal wieder einen Besuch abstatten muss, wenn ich „Kein Außen Mehr“ so höre. Dieser kleine, noisige Ausbruch nach der ersten Strophe, oder wie Wiebusch das nennt, was er da zusammenhexametert.

Dann Tomte. Schwierige Sache. Ich erzähle bei solchen Gelegenheiten ja gerne, dass ich mal bei Thees Uhlmann auf der Terrasse saß und Kaffee getrunken habe, kurz nachdem er nach Berlin gezogen war. Aber das gehört nicht hierhin. Tomte. Schwierige Band für mich. Live immer mitreißender als von Platte. Betrunken MP3s hören ist halt nicht das gleiche, wie betrunken vor der Bühne wanken. Ich hätte an Thees‘ Stelle ja aus „Das Orchester Spielt Einen Walzer“ einen Walzer gemacht. Aber mein Humor ist sicherlich nicht so subtil wie der von Thees.

Nach den beiden Kronprinzen des Pathos folgt der König des Pathos. Der Kaiser. Der Papst. áœber Morrissey muss man nicht viel Worte verlieren. Wenn er ein Lied herausbringt, gehört es in jenem Jahr auch in die Charts. Basta. Und „That’s How People Grow Up“ ist sogar noch eine würdige Nummer. Hat sogar Cowbell. Ganz unpathetisch folgt der Wechsel zu Death Cab For Cutie, und hier ärgere ich mich das erste Mal richtig. Warum ist mir „I Will Possess Your Heart“ nicht eingefallen, als es ums Listenfeilen ging?

Gesamt gesehen ist „Narrow Stairs“ sicher zu vernachlässigen, aber die Aufnahme dieses lässigen Achtminüters in die Jahrescharts verbindet musikalisches Checkertum mit coolem Understatement. Wenn Olli mal getragene Unterwäsche wegen seiner Charts zugesendet bekommt, dann wohl wegen Platz Vier. (Das geile an „I Will Possess Your Heart“ ist übrigens nicht die schiere Länge, sondern die Tatsache, dass in den ersten viereinhalb Minuten eigentlich gar nix passiert. Death Cab verbringen die Zeit einfach damit, ihre Hörer zu hypnotisieren.)

Zurück zu den deutsch singenden Indieschluffies. Niels Frevert gehört wiederum zu den von mir bislang völlig ignorierten Musikerzeitgenossen. Und hier divergieren Olli und ich uns auseinander, aber ich lasse Gast-freundlich Toleranz walten und sage: Klingt schick! Muss ich mal genauer hören, irgendwann. Vielleicht nach der nächsten Clickclickdecker-Platte. Oasis sind so ein weiteres Ärgernis meinerseits. Nur weil ich die Platte immer noch nicht gehört habe, ist die Single vergessen. Dabei gehört sie zu den besseren der doppelzüngigen Schnodderschnauze Gallagher. Keine Frage: Olli hat Sorgfalt walten lassen, wo ich einfach einen Haufen Songs in meine Top 15 geworfen habe und zum Schluss nachgesehen hab, was oben liegt.

Die Acht lässt mich stutzen. Falco? „Vienna Calling“? Der ist doch schon vor Jahren … Und die Nummer ist doch auch alt? Woran macht er das fest? Ah, an der „Symphonic“! Wie dem auch sei, der wohl überraschendste Track (wie Falco sicher gesagt hätte) in den Charts. Und so frisch. Wien, Du kennst mich up, du kennst mich down … Bei Get Well Soon hat mich erstmal der Hype abgeschreckt. Da kommt jemand und macht total geniale Musik, und das bei oberschwäbischem Hintergrund, da steckt doch Voodoo dahinter. Mindestens. So ist mir auch das wunderbar schwermütige „Christmas In Adventure Parks“ entgangen. Shame shame shame!

Zu „Waving Flags“ habe ich ein Bild im Kopf, Olli in einer typischen Pose: In einer Hand einen Gin Tonic, beide Arme weit ausgebreitet, den Kopf im Nacken seiner Schweden-Trainingsjacke, den Mund zum Mitgröhlen aufgerissen. Man hört natürlich nix, wir stehen uns ja im Indieclub gegenüber, oder noch besser, hinter den Plattentellern und drücken wehrlosen Eintrittszahlenden unseren mediokren Musikgeschmack auf. Das passt super zu British Sea Power. Und natürlich gebe ich den Daumenhoch für die stilsichere Wahl.

Also, Goldfrapp, das hätte ich jetzt ja nicht gedacht. Aber gut. Muss ich wohl auch mal hören. Auch wenn ich die discoiger in Erinnerung habe. The Aim Of Design Is To Define Space ist eine Band, die man eigentlich auf Grund ihres bescheuerten Bandnamens hassen müsste. Doch dann stellt man fest, dass da eigentlich ganz ordentliche Musik dahinter steckt, das stimmt versöhnlich. „Geboren Im Winter“ bezieht für mich seinen Reiz dennoch eher aus dem lässigen BMX-Video und der coolen Gitarrenline. Didedidedidel … Nice!

Ob „Arbeit Nervt“ es auf Grund seiner musikalischen Güte in die Top 15 geschafft hat oder auf Grund seiner fast schon imperativen Aussage bleibt meiner Spekulation überlassen. Kann man wählen, muss man aber nicht. Es sei denn, man wählt Videocharts. Dann hätte Deichkind sicher gute Chancen auf den Thron. Bei Peter Fox ärgere ich mich noch ein letztes Mal. Peter Fox ist die coole Sau von Seeed, ein Soloalbum von ihm war eigentlich längst überfällig. Das liegt jetzt bei mir rum, ungehört, versteht sich. Zu Unrecht, wie ich feststelle. „Haus Am See“ ist ungefähr so das zurückgelehnteste, wozu Deutschland im Moment fähig ist.

Dass Olli seine Jahrescharts mit einer schönen Soulpunknummer abrundet, spricht für seine Liebe zum Detail. Und noch einmal für meine Nachlässigkeit. Das Album „Why Not?“ eher so mittelmäßig, hab ich natürlich auch „Ja, Ich Bereue Alles“, dieses Anti-Piaf, übergangen. Und wippe jetzt doch mit dem Fuß. Ich habs wohl nicht besser verdient. Eine Prognose wage ich für 2009: Olli hat wieder eine Morrissey-Nummer in den Top 15. Da geb ich einen Strauß Lilien drauf.

[anmerkung von olli: der vollständigkeit halber hier (doch) noch die top15 *g*:
1. kettcar – kein außen mehr
2. tomte – das orchester spielt einen walzer
3. morrissey – that’s how people grow up
4. death cab for cutie – i will possess your heart
5. niel frevert – waschmaschine
6. oasis – the shock of the lightning
7. björn kleinhenz – at night we die
8. falco – vienna calling (falco symphonic version)
9. get well soon – christmas in adventure parks
10. british sea power – waving flags
11. goldfrapp – a&e
12. the aim of design is to define space – geboren im winter
13. deichkind – arbeit nervt
14. peter fox – haus am see
15. superpunk – ja, ich bereue alles

und die album-jahrescharts schlechthin]

burning down da christmas tree – a camps stille nacht

cardigans nina persson führt mit dem a camp bekanntermaßen ein musikalisches doppelleben, das in den kommenden wochen und monaten ihren kalender und sicher die terminpläne einiger fans weltweit dominieren wird. in deutschland muss man sich allerdings noch bis zum 2. februar etwas gedulden, bis das nächste album colonia erscheint. bis dahin und weil gerade weihnachtszeit ist, nehmen a camp die zuschauer auf einen visuellen besinnlichkeitstrip und bringen „stille nacht“ in einem sprachmix aus schwedisch und deutsch ins videoformat:

wer an dem lied gefallen findet und für die kommenden jahreszeiten gerüstet sein möchte, erhält eine mp3-version von „stilla natt“, nach der eintragung in die mailingliste auf der webseite.

javisst

der ein oder andere hat vielleicht mitbekommen, dass ich begeisterter fan der musik von hello saferides annika norlin bin. und als solcher freue ich mich auch auf das demnächst erscheinende album ihrer neuen band säkert. so ich denn überhaupt an die platte ran komme. vorbestellungen sind derzeit nur mit kreditkarte möglich :-(
als große hilfe erweist sich hierbei einmal mehr swedesplease, wo exklusiv die erste single „vi kommer at dö samtidigt“ kostenlos zum download vorliegt. (as i think, that you might check this link, in a nutshell: i’m a big fan of annika norlin/hello saferide, looking forward for the säkert album and really glad that there is one song i can listen to whenever, wherever i want. thank you so much craig)

alle jahre wieder: last christmas

es kommt die zeit, in der nicht mehr weihnachten, sondern das release von „last christmas“ gefeiert wird! bis dahin versuche ich mich an die jährlich wiederkehrende panik, wenn das lied mir denn das erste mal um die ohren gedudelt wird, zu gewöhnen. es hilft ja nichts.
eine gute gegenstrategie fährt radio fritz (offensichtlich nicht zum ersten mal, aber ich habe erst heute davon erfahren). für seine radiohörer gibt es einen adventskalender und hinter jedem türchen eine andere interpretation der mutter aller weihnachtsschmachtfetzen.
tapete records brachte hierbei auch ein paar seiner bands unter und deren versionen auf die firmeneigene website. bisher zum download bereit und sehr zu empfehlen:
wolke mit deutschem text und mon)tag mit einer keanescen version.

ich hasse die menschen im fernsehen

der folgende blogeintrag wurde von mir ursprünglich an anderer stelle veröffentlicht. der text soll hier archiviert und gesichert werden. inhatlich nehme ich keine änderungen vor, nur die internen verlinkungen werden entsprechend aktualisiert.

christoph und lollo haben vollkommen recht! (aber das lied leider noch nicht auf tonträger veröffentlicht)

current mood: grinsend