programmatisches: quit your dayjob im kula

das studium neigt sich dem ende entgegen. es wird zeit für die berufswelt. aber zuerst spielen quit your dayjob (qyd bei myspace) heute abend im kulturladen und so steht kurzfristig feierei und eskapismus im vordergrund.
bevor die irren schweden ihr feuerwerk auf der bühne starten, zünden raketenkind mit ihren liedern. warum ich mir bei letzterem so sicher bin? raketenkind sind 2/4 des team:lawine … und die haben mich schon begeistert.

kula shocker

in der onlineausgabe des südkurier steht ein artikel, dessen erscheinen ich schon wesentlich früher erwartet habe, der mich nun aber dennoch beunruhigt und traurig macht:

kulturladen steht vor dem aus

demnach gehen im kula die lichter aus, wenn nicht öffentliche gelder in den verein fließen und konstanz wäre um eine institution ärmer, die es schon gab, bevor konstanz nur den hauch von nachtleben spürte. misswirtschaft hin oder her, der laden und die adresse müssen bleiben.

*update* gerettet fürs erste

(via twitter)

fakten zum gestrigen muff potter konzert im kula

muff potter @ kula

  • „punkt 9“ – was soviel heißt wie: klappe halten! – wurde christoph blocher gewidmet.
  • es heißt nicht „schön dass ihr hier seid“ sondern „schön dass ihr auch hier seid, wixxer“
  • ein konzert von muff potter funktioniert auch an rauchfreien orten, auch wenn diese – wie r zu recht anmerkte – nicht mehr verraucht sondern nach menschen riechen.
  • die 4 rheiner sind verdammt glücklich mit chuck ragan auf tour zu sein, die zuschauer, dass dieser ausreichend zeit für den auftritt erhält.
  • apropos rauchfrei. halbmarathon und kippe danach schließe sich nicht zwingend aus. gratulation brami.
  • die goldene jacken zum goldenen herbst dienen nur sporadisch als bühnenoutfit. zum glück!
  • schneller gesungen als veranschaulicht ist die „standing ovations auf allen vieren“ („das halbvolle glas des kulturpessimismus“)
  • „wir können auch ohne spaß alkohol haben“ („alles nur geklaut“)
  • pogo statt nogo

    es wirkte leicht autistisch, wie frontmann john baldwin gourley sich beim gestrigen konzert von portugal. the man im kulturladen weigerte, blickkontakt mit dem publikum aufzunehmen. mit dem mikro zwischen keyboarder und drummer drehte er den zuschauern meist den rücken zu und trotz temperaturen, die sich zwischendurch im bereich des siedepunktes bewegten, behielt er auch seine mütze auf.
    bereits zweimal in kurzer zeit spielte die band aus alaska bereits an gleicher stelle am bodensee und die live-qualitäten mussten sich rumgesprochen haben, denn der kula war gut gefüllt (aber noch lange nicht ausverkauft … noch lange nicht!). nach einem kurzweiligen warm up dank saboteur (auf der suche nach einem neuen bandnamen. mein vorschlag: ads [für: auf der suche]) füllte sich mit deren abgang bereits der platz vor der bühne. für mich in diesem laden ein novum. dennoch muss es auch an der bar mächtig eng geworden sein, denn j und mein neues altbier ließen doch ein weilchen auf sich warten.
    etwas eiliger hatten es dann portugal. the man. in jacken und mützen gehüllt schnappten sich die fünf ihre instrumente und legten los mit ihrem konstant ausufernden songs. sicher eines der konzerte des jahres im kula. unglaublich filigran starkste basser zachery scott carothers über die bühne und ging ab wie schmitts katze. bei all der energie die auf der bühne explodierte musste ich mich doch arg wundern, dass niemand plötzlich einen gitarrenkopf ins gesicht bekam. die blauen flecken vom sich gegen ende auftuenden pit wären ein scheiß gewesen. blut floss dann aber doch nicht, dafür aber literweiser schweiß.
    fotos gibt wie – wie gewohnt – bei flickr, aber auch hier sollen noch ein paar exemplare folgen:

    portugal. the man-dwarf
    „portugal. the man“-schlumpf
    portugal. the man @ kula
    portugal. the man @ kula
    portugal. the man @ kula
    portugal. the man @ kula

    death by penis – relaxed drinking

    die memento-fassung:

    gerade aufgewacht, es ist hell, der rechner noch an und ich verspüre einen leichten kopfschmerz. es ist dienstag. der morgen bahnt sich seinen weg durch den fluss der zeit. vor mir steht eine zwar geöffnete aber ungeleerte flasche wasser. das panische bekämpfen meiner trunkenheit blieb also erfolglos. ich beschließe ins bett zu gehen und klappe den rechner zu.

    gerade heim gekommen, das fenster ist noch auf. keine gute idee in kalten verregneten nächten. ich stelle mir eine flasche wasser und eine packung kokossaft auf den tisch und verabrede mit mir erst wenn beide ausgetrunken sind ins bett zu gehen. s hat mich freundlicherweise heimgefahren und mich so vor schlimmeren gesundheitlichen schäden bewahrt. ein kleiner infekt – mitbringsel aus münchen – droht mit verstärkung zurückzukommen. ich beschließe rss-feeds zu lesen, bis die flüssigkeitsaufnahme abgeschlossen ist.

    gerade auf den sprung. der tante renate, pathosfm, bondage fairies mitsamt merchmensch verließen soeben die kantine(kn) gen taxi und auch drinnen bezeugen die stummen boxen das ende des abends. vielleicht täuscht mich hier aber auch meine erinnerung und ich habe noch ein weilchen getanzt. s sammelt ihre schäfchen für die heimfahrt ein und ich frage sie höflich, soweit dies mein zustand noch zulässt, ob ich den freien platz im auto besetzen darf. ich darf, wir gehen.

    gerade den vierten gin and tonic geleert. zu feiner 80er discomusik fröhne ich dem tanzsport, meinem letzten hobby mit schwerpunkt auf bewegung. ich weiß nicht warum, doch plötzlich stehe ich draußen und unterhalte mich mit m und seinem kumpel c. m zieht es wieder nach drinnen, aber der merchmensch von bondage fairies schnappt ein paar fetzen auf und man kommt ins gespräch. erstaunliche parallelen tun sich auf. es gibt ein zwei alben, die man gerne veröffentlichen würde. sehr sympathisch und hoffentlich von erfolg gekrönt. weniger erfolgreich verläuft die konversation mit dem bassmensch des schwedischen duos. die anstehenden drei tourfreien tage werden mit ausgeschossenen lichtern zünftig eingeläutet. immerhin entlocke ich ihm das bekenntnis hammarby-anhänger zu sein, wenn er denn fußballfan wäre. mission erfüllt. in der zwischenzeit stellte die bar den dienst ein und erspart mir gin and tonic nummer fünf. den tourtross zieht es ins hotel und ich rufe ein taxi für die künstler.

    gerade in der kantine angekommen. s ermöglicht m und mir nach exklusivem eskortservice einen reibungslosen eintritt und leiht die mittel um bei einem (maximal zwei) gin tonic den abend zu guter musik ausklingen zu lassen. disco don und disco dan spielen schon feine discomusik auf und halten anderer leute hüften in bewegung. der erste gin and tonic ist bestellt und schnell ausgetrunken. nicht dass die zwei flaschen wein vom vorglühen nicht schon genug gewesen wären. die bar meinte es gut, ebenso halten es m und ich mit der bar und zur untersützung des eigenen tanzvorhabens folgen in überraschend kurzer folge gin and tonic zwei, gin and tonic drei und gin and tonic vier.

    gerade noch so dem weg zur bank entkommen. dem beabsichtigten „death by penis“-t-shirt-kauf kommt ein anruf dazwischen. s steht vor der tür. ein gehörig arschkickendes stück konzert liegt hinter mir. zwei behelmte stockholmer saiteninstrumentalisten namens bondage fairies rockten vor eigener „death by penis“-banderole. ziemlich schräg das ganze, allerdings auch zweckmäßig. zumindest erklärte dies die frage des sängers, wer aus dem publikum denn schonmal einen dick im mund hatte. die helme erklärten sich ebenfalls, denn der sänger verzichtete auf ein mikrofon und sang stattdessen in die helmintegrierte kopfhörermuschel (vor dem mund). der bassmensch sang ebenfalls, allerdings in ein mikro, trotzdem verdeckte ein kopfhörerartiges etwas dessen mundpartie. die beats kamen – für schweden nicht unüblich – vom ipod (oder einem ipod substitut), der in der spartanischen bühnendeko völlig im hintergrund verborgenen blieb. gitarre und bass mischten fähige mischer im entgegengesetzten hintergrund dazu und aus den boxen f***te die musik einem das hirn weg. zumindest einem direkt vor der bühne stehenden weinseeligen bald 27er.

    gerade der tante renate gesehen und nun bei pathosfm zwei buttons erstanden. gefühlte zwei jahre konnte ich mich das konsums von solcherlei merchkleinigkeiten erwehren, doch dann wehrte sich mein geldbeutel. der schrank quilt dennoch vor bandshirts über. gleiches gilt für mein button-glas, das früher mal ca. 400ml tomatensauce enthielt. dem edlen und ausgewählten ein-bis-zwei-button träger halte ich seit nunmehr einem jahr die wirre und unkontrolierte nicht-weniger-als-fünf- aber-auch-nicht-mehr-als-sieben-button-verziehrung auf trainingsjacke entgegen. noch bevor ich vom sparkurs abkomme betreten bondage fairies aus schweden die bühne. irgendjemand verschlagwortete die zwei mit elektro death punk. death punk wiederum war mir bisher ausschließlich im zusammenhang mit turbonegro ein begriff, was die vorfreude jedoch nur steigerte.

    gerade betritt der tante renate die kulturladenbühne. es ist etwa 22 uhr und das spiel hammarby – aik nun etwa zehn minuten vorbei. doch von kenntnis des ergebnisses keine spur. da der konzertbeginn auf 21.30 datiert war, verliesen m und ich das weinflaschenmassaker in meiner bude und harten nach kurzem fußmarsch der da kommenden dinge. vier monate zuvor holten drei sympathen den hamburger an den bodensee und vermittelten dem konstanzer partygänger elektro-metal. damals war der tante renate gerade aus haft gekommen und lies pathosfm auf der strecke. dieses mal sind die beiden wieder gemeinsam unterwegs, was erneut wunderbare blogeinträge nach sich zieht (wie diese retrospektive zu konstanz). die begeisterung aus dem mai dürfte so einige neugierige in den kula gelockt haben. dennoch glänzte das konstanzer publikum auch am cheap monday leider mit großteiliger abwesenheit. das von s ad hoc angebrachte wetter-argument lies ich für mich hier nicht gelten und schließlich wurde es ein paar stunden später in der kantine widerlegt. pech für die meisten. ihnen entgeht ein feines wie umfangreiches konzert des der tante renate mitsamt entschuldigung für einen fauxpas beim letzten auftritt, allerdings nicht für diesen.

    fotos verlinkt wie hier.

    relaxed hangovering

    bondage fairies @ kula

    da ich nach wie vor noch nicht in der lage bin, mehr als zwei sätze geradeaus zu denken und zu papier zu bringen, schiebe ich den bericht zum gestrigen abend ver und auf morgen. um die enttäuschung zu schmälern verweise ich auf die unlängst hochgeladenen bilder des abends bei flickr.
    nur mit mühe konnte ich mich heute morgen (also gegen 14 uhr) eines „nie wieder alkohol“-gedankens verweigern.

    der tante renate @ kula

    erwischt

    ich habe mich heute dabei ertappt offenbar ein doppelleben vor mir selbst zu verheimlichen. und damit war ich bis eben erfolgreich, bis mir die meisten songs vom client-konzert im kula seltsam bekannt vorkamen. in meinem alltag spielen die drei damen allerdings keine primäre rolle. woher könnte ich also das liedgut kennen, wenn nicht von meinem zweiten leben? was ich da wohl sonst noch alles erlebe?

    fotos gibt es an der gewohnten stelle und im fotoset.