hallo tag,

heute erwarte ich mal nicht viel von dir. du darfst kommen, ein weilchen bleiben, aber heute abend bist du dann hoffentlich wieder gegangen. bitte nimms nicht persönlich, aber du und ich, das wird wohl nichts. du kannst nicht mein lieblingstag sein. lieblingstage beginnen anders, fühlen sich anders an. du bist nur ein tag. ich weiß, das klingt jetzt hart. wer will schon gerne vorverurteilt werden? abgestempelt bevor man zur vollen entfaltung kommen kann? grausam, nicht war?!
bitte nimm das nicht persönlich. vielleicht ist nur das timing schlecht. vielleicht schaue ich in ein paar jahren auf dich zurück und sage: ja, das war mein tag. und du bekommst rote kreuzchen in den kalender und jedes jahr verweisen die 14.7. auf dich. wer weiß das schon.


(morrissey – trouble loves me)

falsch verbunden?

wenn ich mir die stellungnahmen der meisten von mir abonnierten blogs zum g8-gipfel in heiligendamm durchlese und dazu die meinung meiner lieblingsbands heranziehe, muss ich zum ergebnis kommen, dass mein standpunkt irgendwie widersprüchlich ist. denn im großen und ganzen teile ich die und deren kritik nicht. ich verstehe sie auch nicht, jedenfalls verstehe ich nicht, was genau kritisiert wird.
was spricht gegen ein informelles treffen der vertreter der acht (mehr oder weniger) stärksten staaten? immerhin handelt es sich bei sieben der teilnehmer, bzw. den vollmitgliedern um demokratisch legitimierte vertreter. die demonstranten/g8-gegner sind doch nicht etwa demokratie-gegner?
was spricht dagegen, wenn man sich auf diesem treffen mit globalen dingen beschäftigt? immerhin ist die wichtigkeit und der einfluss der teilnehmer nicht zu leugnen.

bei der art und weise, wie die sicherheit instrumentalisiert und durchgesetzt wird, bin ich dann wieder bei ihnen, aber das ist meines erachtens wiederum eine völlig andere diskussion.

philosophischer briefwechsel

beim abschweifen während einer recherche zum kommenden referat, bin ich über „philosophische briefwechsel“ gestolpert. dabei bieten experten, bzw. sachkundige an, antworten auf fragen im philosophischen kontext zu geben. da diese sachkundigen ihren lebensunterhalt teilweise damit bestreiten wollen, ist dieser dialog leuten vorbehalten, die bereit sind, dafür zu zahlen.
gibt es diese leute?
wie weit geht die bereitschaft zu zahlen?
wie sehen solche fragen aus?
diese fragen würde ich gerne in den kommentaren diskutieren. in der rechten spalte habe ich außerdem – nach langer zeit – eine hierzu passende umfrage.

zeitgemäß

ich möchte ein geständnis ablegen. es soll als reaktion verstanden werden, auf die vorwürfe, die von verschiedenen seiten auf mich einprasseln und mich, sowie mein privates umfeld zunehmend belasten:
ja, ich habe über jahre meinen musikgeschmack auf t-shirts vor mir her getragen und ich möchte mich daher bei allen entschuldigen, denen ich dadurch ästhetische sorgen bereitete oder musikalisches halbwissen antrug, auch wenn diese nicht ansatzweise damit zu tun haben wollten. ich wiederum habe niemanden jemals betrogen oder mir einen unfairen vorteil gegenüber anderen verschafft. es soll jetzt aber niemand auf die idee kommen und mir meine t-shirts wegnehmen, denn sie sind mir sehr wichtig und ob des mangels an alternativen weiterhin ein wesentlicher begleiter in meinem alltag.

ich weiß nicht wie andere menschen damit in der vergangenheit umgegangen sind oder an solcherlei textilien geraten sind, ich möchte nur betonen, dass dies früher durchaus üblich war. ich habe mir, zur besseren vorsorge sogar kleiderbügel zugelegt und in der jüngsten vergangenheit den informationsgehalt der drucke durch sogenannte buttons erweitert.

mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mit meinen t-shirts und meinen musikalischen vorlieben leben zu müssen und lege hiermit meinen geschmack in die hände derer, die darüber richten sollen.

herzen

ich muss demnächst wohl anfangen bäume zu umarmen. bevor ich noch wildfremde menschen in der stadt in meine arme schließe oder schlimmer noch, bei freunden möglicherweise gar nicht erst loslassen möchte, wären bäume die geeigneteren … wesen.
das ganze erkläre ich dann zur manie und nur deshalb, weil du nicht da bist. weiß der teufel, wo du gerade steckst, wir kennen uns wahrscheinlich ja eh noch nicht einmal. ich weiß nur, dass ich dich noch nicht gefunden habe, denn sonst würde ich dich jetzt umarmen. einfach so. ganz ohne manie und garantiert mit loslassen.

nullstunde

aufstehen, immer und einfach wieder aufstehen. sich eingestehen, dass es dinge gibt, die einen umhauen können. aber sich nicht von diesen abhalten lassen.

trotzdem bleibt kein platz für neuanfänge. was gelebt wurde bleibt erlebt, verleben sollen bitte die anderen. einatmen, ausatmen

(aus der reihe: entwürfe, die nicht verworfen wurden und ohne bezug veröffentlicht werden)