#2013 ade #2014 ole

wenn ich dem jahr 2013 etwas vorwerfen könnte, dann vielleicht, das nun nicht mehr so viel zeit bleibt, um es zu würdigen. verdammt ging das schnell vorbei. wie im flug. und dieses jahr saß ich immerhin ein paar stunden im flugzeug, weiß also wieder, wovon ich rede.

2013 weiß ich auch wieder wer da redet. am ende von 2012 habe ich mich ja selbst nicht mehr erkannt. jetzt liegt bald ein jahr zwischen einem bisschen hölle und einem kleinen bisschen seligkeit jetzt. es ist noch viel nachzuholen. vermutlich liegt aber auch noch viel auf der strecke. doch nach den kräftezehrenden jahren komme ich nicht so schnell wieder zu kräften (man ist ja nicht mehr der jüngste), wenn auch schneller als erwartet (hurra, doch noch nicht soooo alt). und das beste daran: das ganze gelingt ohne rückzug, ohne „ich brauch mal ne auszeit“-auszeit. also irgendwie das komplette gegenteil von 2012, 11, 10 in 2013. dafür halte ich dich in guter erinnerung, 2013.

von den ganzen dingen, die sich in den vergangenen tagen 365 tagen so getan haben, hebe ich mal exemplarisch ein paar dinge hervor:
yoga – in meiner ersten yoga-stunde ever gab es kein om-gedöns. das war nach 90 minuten und zahlreichen schweißtreibenden körperhaltungen irritierend wie anfixend zugleich. es war die einzige yoga-stunde ohne om-gedöns und seitdem singe ich mit. ich muss dabei die augen geschlossen halten, weil dieses singen und ein paar varianten davon dann doch sehr intim sind, aber ich fühle mich dabei wohl. darum geht es doch, oder?! yoga bedeutet auch wieder (eine art) sport in den alltag zu integrieren. selbst-ausgeübten-sport. in den alltag. ein fixpunkt. fixer als die bundesliga (danke für die anstoßzeit und fahr zur hölle dfl). inzwischen befindet sich sogar eine yoga-matte in reichweite. mir ist es ernst. und ich bin froh und dankbar, dass du mich mitgenommen hast, d.

bier – wer hätte es gedacht. seit mai habe ich pi mal daumen 2l bier getrunken. kein durst. ich präzisiere: kein bierdurst. von der abstinenz bin ich (selbstauferlegt) ein paar stunden für die dauer eines monats entfernt, aber dann doch wieder nicht, denn mir schmeckt beispielsweise wein sehr gut. bei bier bin ich gerade etwas gelangweilt. sogar von augustiner oder astra. und weil ich schonmal dabei bin und ein satz wie „seit mai habe ich pi mal daumen 2l bier getrunken“ – dass sind etwa sechs bier – sehr gut klingt, kam der verzicht des stadionbieres dazu. bei auswärtsfahrten kein problem. die problemfans rund um den fck bekommen schon seit längerem kein bier ausgeschenkt (zumindest, wenn ich dabei bin/war), aber bei heimspielen tut es mir in sehr schwachen momenten doch manchmal leid um das leckere karlsberg. wer weiß, wann der bierdurst wieder zurückkommt.
hier in berlin gibt es zwischenzeitlich ja einige vielversprechende mikrobrauereien, aber: hier in berlin gibt es auch die cordobar, deshalb ist „bier“ vielleicht gar nicht soooo der punkt. aber bier muss herhalten für das, was mal war. bier war integriert. zwar kein ständiger begleiter, aber eben nicht weit weg. vergleichbar mit 2012. im vergleich dazu war 2012 etwas aufdringlicher, aber seitdem zeit und raum zwischen uns geschaffen wurde, ging es mir besser. so ist das mit bier.

abschied – sterben ist scheiße. das war 2012 so, ist 2013 so und wird auch in zukunft bleiben. es ist weniger schlimm, wenn es am ende eines schönen lebens passiert. erst recht, wenn es ohne allzugroße schmerzen gelingt, aber die stehenden ovationen hebe ich mir lieber für andere gelegenheiten auf. und so stand ich trotzdem 2013 unweit des rheins am deinem grad und nahm abschied. monate nachdem du dich von mir verabschiedet hast. du hattest damals vielleicht allen grund dazu, aber mich hatte das überfordert. dass du etwas voreilig warst, hatte ich nicht mehr ausnutzen können, was du mir gesagt hast, trage ich im herzen.
es gab dann noch einen anderen abschied. räumlich. dabei blieb es aber. in den anderen bereichen geht es weiter. ein umzug ist kein beinbruch und eben auch kein umbruch. da ist dann auf einmal mehr zwischenraum. in meiner kindlich-naiven wahrnehmung geht es aber nicht um zwischenräume. und bevor das hier zu esothärisch wird, breche ich mal ab.

brennen – mir graut es vor den kommenden stunden. die einschläge rücken näher. irgendwann zwischen altem und neuen jahr bricht dann der krieg in der luft aus. dagegen finde ich es im fußballstadion schon seeehr paradiesisch. da stört es mich auch nicht, wenn neben mir eine fackel angeht. derjenige/diejenige geht damit verantwortungsvoll um. zumindest in den bereichen, in denen ich mich dann aufhalte. im stadion weiß ich, wo ich stehe oder/und hingehöre. das hat fußball meinem alltag noch voraus. aber inzwischen ist es nicht nur das fandasein in der exklave, das fansein im verein und im fanclub, inzwischen schreibe ich auch darüber. es sind spielberichte. und eigentlich will ich es nicht sooo an die große glocke hängen, weil es etwas ist, dass mir unheimlich spaß macht und sowas muss man nicht zerreden, aber es ist nunmal so, dass dies keine kleine wendung des jahres 2013 war. es muss gewürdigt werden, also: würdige.

gesundheit – bis zu dem quasi neu-anfang im yoga ging – also bis 2012 – ich recht rücksichtslos mit meiner gesundheit um. hui, wie naiv. was für ein luxus. tatsächlich bin ich auch sehr gesund durch dieses jahr hindurchgekommen. wenn ich irgendwo meinen beitrag dazu leisten kann, dass das auch 2014 gelingt, werde ich es tun.

von den dingen, die ich mir für 2013 vorgenommen habe, ist nicht alles gelungen oder passiert. man hat ja nicht alles im griff oder es mangelte an hartnäckigkeit oder aufmerksamkeit und letztlich muss man sich ja noch etwas für später aufheben. aber der schritt, den ich in den vergangenen zwölf monaten machen konnte, überrascht mich dann doch hier und dort. dann muss auch nicht alles gelingen. dafür bleibt 2014 zeit. dafür bleibt sogar danach noch zeit. 2014 werde ich wieder auf hochzeiten tanzen, im stadion stehen, auf weinfesten feiern oder bei wein feiern, musik hören, für musik herumreisen, großes theater erleben (noch so ein feines feature von 2013). so lange ich dabei nicht alleine bin, wird 2014 ein glückliches jahr. neues jahr, du kannst jetzt reinkommen. (fast) alles ist gesagt.


she & him – don’t look back from merge records on vimeo.

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