karlsruhe – berlin (mit meinfernbus)

660 kilometer, laut maps.ios 6:50 stunden liegen zwischen meinem elternhaus v5.0 und meiner wohnung in berlin. ich bin zu spät in die hauptstadt gezogen, um noch von der flugverbindung berlin – hahn oder berlin – zweibrücken profitieren zu können. daher bewältigte ich die strecke meist per bahn oder als mitfahrer im auto. heute kommt eine neue variante hinzu.

neue verbindung nach berlin: über karlsruhe mit dem bus von meinfernbus

mit meinfernbus.de fahre ich heute über karlsruhe (also mit kleinem umweg) über heilbronn, würzburg, suhl (gefühlt nicht weniger abumwegig) nach berlin. weil das so schön neu für mich ist, nehme ich das mal als gelegenheit, sporadisch live zu bloggen. gerade sitze ich im regionalexpress zwischen neustadt/wstr. und karlsruhe. ganz ohne bahn geht es vorerst also nicht. dank bahncard25 zahle ich auch „nur“ 8,30€.
für die strecke karlsruhe – berlin, zahle ich 20€. die fahrt habe ich anfang dezember 2012 gebucht, da gab es noch den günstigsten preis (25€), den ich dank eines gutschein-codes um 5€ senken konnte. die entscheidung für meinfernbus.de fiel mir nicht nur wegen meiner neugierde leicht. hätte ich seinerzeit ein bahnticket für die strecke neustadt/wstr. – berlin gekauft, hätte mich das trotz bahncard25 etwa 60€ gekostet. würde ich jetzt spontan doch den zug nehmen, kostet mich das aktuell 99,75€ zuzüglich 4€ sitzplatzgebühr. bei meinfernbus ist der sitzplatz garantiert. die spontane buchung würde mich dort jetzt 57,5€ kosten. da der heutige bus schon ausgebucht ist, ginge es allerdings erst morgen los. der mfg-preis liegt bei ca. 40€, bei freunden gehts noch günstiger.

deidesheim - karlsruhe -berlin
fahrplan am zob karlsruhe

vor der abfahrt ein kleiner schock

ich stehe jetzt (ca. 15.20) am zob in karlsruhe. dank internet und der – ich nenne es mal – vorbildlich informativen website, weiß ich, wo der bus abfährt. trotz des auffälligen grünton kann man den abfahrtsplatz leicht übersehen, solange dort noch kein bus steht. einen kurzen herzstillstand musste ich zwischenzeitlich schon verkraften, als mich 14.34 die mail von meinfernbus.de erreichte:

Lieber MeinFernbus-Gast,

wir freuen uns, dass Sie sich für MeinFernbus entschieden haben und hoffen, dass Sie eine angenehme Fahrt haben. Wie Sie bereits vom Busfahrer erfahren haben, führen wir eine regelmäßige Befragung unserer Kunden durch. Damit Sie sich bei uns an Bord immer wohlfühlen, liegt es uns am Herzen, unseren Service und unser Angebot stetig zu verbessern.

schön und gut. aber vom busfahrer hatte ich zu diesem zeitpunkt nichts erfahren, geschweige denn, diesen zu gesicht bekommen. ich saß auch noch gar nicht im bus. hab ich etwa die abfahrt verpasst? der blutdruck schießt durch die decke und knallt gleichzeitig in den keller. nervöses suchen nach der bestätigungsmail. dort steht: abfahrtszeit 15.45. durchatmen. alles gut. da ich nun weiß, dass eine kundenbefragung auf mich zukommt, habe ich nun immerhin einen kritikpunkt: liebe leute, schickt mir niemals vor der abfahrt so eine mail! ihr wisst, wie ich, wann ich im bus sitzen sollte. also berücksichtigt das um himmels willen bei der mail. oder war das nur der perfide plan, kurzfristig noch platz im bus zu schaffen?

unterwegs mit meinfernbus

mit etwa 10 minuten verspätung fahren wir los. das passiert nicht selten auch bei der bahn. da ich nicht mehr umsteigen muss, kann ich damit leben. wer weiß, was noch alles auf den autobahnen passiert?! oder wie großzügig mein fernbus.de kalkuliert hat? trotzdem wäre mir eine pünktliche ankunft in berlin sehr recht. andernfalls wird aus der direkten u-bahn-verbindung in berlin eine kleine nachtbus-odyssee. andererseits: nach planmäßig 8,5h busfahrt, lässt sich eine weitere stunde verkraften. der bus ist tatsächlich gut ausgelastet und das wird vermutlich auch für das wlan (momentan in einer testphase, anschließend hoffentlich standard, wenn man mich fragt. wenn man das controlling fragt, wärs wohl ne willkommene kostenpflichtige option) gelten. 8, bzw. 16 teilnehmer verkraftet das wlan laut info.

keine 15 minuten unterwegs und wir stecken im stau… mir egal. ich sitze und muss nicht fahren, sondern kann munter drauflos und weiterbloggen.

keine 5 minuten und der verkehr fließt schon wieder.

19.45 uhr und zwei zwischenstopps später, gibt es die erste und vermutlich einzige pause (15 minuten) an der autobahnraststätte „mellrichstädter höhe“ irgendwo im nirgendwo. die fahrzeiten sind gut kalkuliert, die strecke ist frei. spätestens seit würzburg wird im reisebus auch angeregt kommuniziert. das wlan ist allerdings irgendwo vor heilbronn verloren gegangen. o2 ist hier ein zuverlässiger helfer, wenn auch mit gewohnter (gedrosselter und gefühlt noch trägeren) geschwindigkeit.

0.00 uhr. das ziel ist in sicht. ob pünktlich, überpünktlich oder unpünktlich wird sich noch zeigen. ich gehe allerdings fest davon aus, dass ich noch meine u-bahn erreiche.
morgen werde ich den artikel noch mit ein paar weiteren beobachtungen und eindrücken ergänzen, für die dauer der reise stelle ich jetzt aber erstmal das bloggen ein. vielen dank fürs mitlesen. ich hatte meinen spaß.

nach einer nacht drüber schlafen mein fazit mitsamt anregungen

meinfernbus hat mich überzeugt. der bus war sauber (und so neu, dass der abfluss im waschbecken auf dem klo noch mit schutzfolie beklebt war) und sogar einen tick komfortabler, als ich es erwartet hatte. über den preis müssen wir nicht reden. die 25€ könnten natürlich aber noch getoppt werden, wenn ich keine 10 euro zusätzlich ausgeben müsste, um zum abfahrtsort zu kommen.
das wlan (mit unterstützung von vodafone) sollte noch stabilisiert und platz für mehrere nutzer geschaffen werden.
von einer mitfahrerin habe ich erfahren, dass in den doppeldeckerbussen steckdosen vorhanden sind. dann sollte das doch auch in den normalen bussen möglich sein, oder? der stromverbrauch bedarf bei 8,5h fahrt dürfte bei smartphone und/oder laptop überschaubar sein. zur not leg ich gern nen euro drauf, für nen steckdosenplatz. (den es – soweit ich das beobachten könnte auch auf nachfrage beim fahrer gab. löblich.)
das konzept der vertrauenskasse gefällt mir. das getränke-angebot überrascht mich (angenehm). während gerade alkoholverbot an öffentlichen plätzen diskutiert werden, gibt es im bus bier und sekt. die preise sind sehr fair. bei 1,50€ für 0,5l cola (oder apfelschorle, wasser) kann man sich beim zwischenstop auch den weg zu serways sparen, wo man etwa das doppelte zahlen muss. bei einem zwischenstop würde ich mich als mitreisender übrigens über eine raststätte freuen, deren nahrungsangebot durch bekannte fastfood-marken ergänzt wird.
die achse berlin karlsruhe kommt mir gelegen. wenns ne verbindung nach koblenz (mit dem zug über frankfurt oder köln etwas zeitaufwendiger) oder kaiserslautern gäbe, sehe ich mich häufiger bus fahren.

mal sehen, was der wettbewerb in den kommenden monaten (flixbus? deinbus?) oder jahren (post und adac sitzen wohl grad an einem konzept) noch bringt.

… von der umfrage habe ich um bus übrigens nichts mehr gehört.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert