the politics of eating

ich bin ein schwieriger esser. ich war mal ein verdammt schwieriger esser, heute bin ich – zum glück – nur noch schwieriger esser. als ich noch verdammt schwierig war, war die zusammenfassung der nahrung, die ich zu mir nehme, schneller erzählt, als „hunger“ per sms an alle meine freunde geschickt.
dann begann sich etwas zu verändern. käse, zum beispiel. okay, das bild ist schief, käse ist schon seit jahren … ähm … derselbe käse. käse war etwas, was ich über jahrzehnte verschmäht habe. bis der punkt kam, an dem ich feststellte, dass so ein bisschen parmesan auf der pasta nicht nicht schmeckt. ehrlich gesagt hatte ich den käse überhaupt gar nicht geschmeckt, aber wenn er mir schon nicht nicht schmeckt, dachte ich mir, könnte ich einerseits den parmesan auf der pasta beibehalten und mir andererseits so ein paar lästige fragen („wie? kein parmesan?“) ersparen. kurz darauf habe ich dann auch mal mozarella gegessen…
ähnlich verhält es sich mit anderen lebensmitteln. nicht mit allen, aber immer noch mit genügend. es ist nicht so, dass ich diese anderen nicht näher genannten nahrungsmittel grundsätzlich ablehne. ich will sie einfach nicht in meinem mund haben. manche betrifft es heute noch immer. sinnigerweise habe ich dann aber sehr viel müll in mich reingestopft. statt mit marmelade, in die andere ihre wurstmesser steckten, aß ich mein brötchen lieber trocken und später das eine und andere milky way. statt ravioli aus der dose, die unaufgewärmt meinen optischen erwartungen von trennkost entspricht, gabs bis zu den musikfestivals (andere geschichte) essen im restaurant oder milky way. vielleicht auch mal kitkat. von raider bis twix hab ich auch vieles mitgemacht. ich habe mich nicht wirklich gesund ernährt.
das ist jetzt nicht völlig anders, aber wenigstens ein bisschen anders. und kaum fange ich an, mich gesund zu ernähren, kommen die schwierigkeiten an anderer stelle. ich will jetzt nicht mit dioxin anfangen oder was auch immer die vorhergehenden lebensmittelskandale ausmachte, dafür habe ich echt viel zu viel gülle in mich hineingestopft. trotzdem werde ich bei lebensmitteln – soweit es meine liquidität zulässt – wählerisch. auch bei meinen gewohnheitsmäßigen lebensmitteln. früher war beispielsweise bratensoße noch vor ketchup meine favorisierte beilage. als ich früher zum zwecke der selbsterhaltung das braune pulver oder einen gleichfarbigen würfel in erhitzendes wasser rührte, war meine welt in ordnung. bis ich irgendwann mal eine vergleichbare soße ohne pulver kochte. auch wenn ich darin nicht geübt war/bin, lagen doch welten zwischen tüte und frisch. natürlich ist das weder ein geheimnis noch eine große erkenntnis. nur wenn man dann mal vom eigenen essen probiert hat, dann will man eigentlich gar nicht mehr zurück an die tüte.

… nur da gibts ja noch das problem der liquidität.
doch das ist unterm strich auch wieder nur eine frage der prioritäten und diese prioritäten werden von vielen politisch aufgefasst. immer mehr auch von mir.

… und das alles nur, weil mir heute ne tütensoße nicht gelungen ist. aber eigentlich eine willkommene gelegenheit, um mit diesem fraß mal aufzuhören.

7 Gedanken zu „the politics of eating“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert