wortbruch I

jahrelang ging jakob, den alle nur jack nannten, abends in die kneipe seines vertrauens, trank seine feierabendbiere und fragte sich berauscht was das alles soll und wo das alles noch hinführen würde. er funktionierte nur noch für arbeit, fernsehn, schlafengehen.
seine letzte beziehung ging mit dem umzug in die brüche. die neue umgebung behagte seiner seit-jahren-ex nicht. sie musste weg. sie wollte weg und ist dann irgendwann gegangen. jack konnte aber nicht zurück. er wollte auch nicht, aber da war er sich letzten endes dann auch nicht mehr so ganz sicher.
vor ein paar tagen saß plötzlich maja neben ihm. wobei plötzlich nicht ganz der wahrheit entsprach. sie kam schon häufiger in den jacks verlängertes wohnzimmer, aber er nahm sie nicht wahr. jack war zu sehr mit sich selbst beschäftigt um von ihr notiz zu nehmen. doch vor ein paar tagen war er gut aufgelegt und noch vor dem ersten frischgeszapften mit maja im gespräch.
sie lachten viel, sahen sich tief in die augen und jack begann nervös seine hände zu kneten. maja faszinierte ihn. sie wirkte geheimnisvoll, auch wenn sie sich vollkommen natürlich gab. sie strahlte, ohne penetrant herauszuragen. als jack sich gerade nicht damit beschäftigte, das gespräch am laufen zu halten, fragte er sich ob er mit ihr auch schweigen ertragen könnte. in dieser idee völlig verirrt verstummte er. erst majas fragender blick riss in aus seinen gedanken. jack lächelte verlegen. sie nahm seine hand und nach fünf jahren – endlich – war jack aus der zweifelhaft wegen führung entlassen. nun wusste er auch wieder, was zu tun war.

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