auf den ersten blick!

das cover vom spiegel, das den titel „deutsche forschung – zurück zur weltspitze“ in szene setzen soll, erinnert das nicht eher daran, dass, wie roland emmerich mal gezeigt hat, aliens jederzeit über regierungsgebäude fliegen und diese dann zerstören können?
die kuppel des reichtagsgebäude hätte ich zumindest nicht mit der prämierten wissenschaft in verbindung gebracht. aber für sowas gibt es ja kreative.

5 Gedanken zu „auf den ersten blick!“

  1. Diese äußerst ungelungene Kombination im Spiegel-Titelbild »Zurück zur Weltspitze« mit einem brennend-qualmenden Reichtag und sich aufdrängender Assoziation mit Raketen- und Antriebstechnik, läßt für mich nur einen Schluß zu: Die Spiegel-Macher bilden sich ein, daß jeder Titelblattrezipient (Stichwort Kiosk) auch automatisch ein/e Spiegel-Leser/in sein muß. Das ist keineswegs so. Und wenn aktuelle Umfragen – aus aktuellem Anlaß – im Kern dahingehen, daß ein Viertel der Deutschen der Meinung sind, daß doch nicht alles so schlecht war in der Nazi-Zeit, also diese beknackten Autobahn- und unter-Adolf-fuhren-die-Züge-noch-pünktlich-Thesen-Vertreter, dann kann ich nur zusammenfassen: Das ist mit hoher Sicherheit das schlechteste Spiegel-Titelbild aller Zeiten. Sozusagen reziproke Weltspitze! Mein Leserbrief an die Spiegel-Redaktion mit ähnlichem Inhalt wurde in der Folgeausgabe des Spiegel nicht gedruckt. Das war das erste Mal, daß ein Leserbrief aus meiner Feder im Spiegel nicht veröffentlicht wurde. Dann bleibt mal schön STOLZ auf das Titelblatt, das ich so nur als TITANIC-Cover erwartet hätte…

  2. hui, ist das nicht ein bissl weit hergeholt? vom spiegeltitel zu den nazis? und was hat nun der stolz damit zu tun? tut mir leid, aber wenn der inhalt des leserbriefs tatsächlich diesem kommentar entsprach, dann hat die spiegelredaktion mein vollstes verständnis.

  3. …es ist doch zu fragen, wo genau in dieser Collage sich die Textzeile „Zurück zur Weltspitze“ spiegeln soll… wo ist der genaue Kontext? Genauer: Welche Zeitstellung soll das „zurück“ haben und welche „Weltspitze“ soll bei dieser Zeitstellung gemeint sein?

  4. ach daher weht der wind. okay. wenn man die „zeitstellung“ recht kurzfristig und retrospektiv sieht, verstehe ich deinen einwand, tue mich aber nach wie vor schwer damit, den spiegel in die von dir interpretierte ecke zu stellen

    allerdings – und das ist mir erst vor kurzem aufgefallen – steht auf dem gebäude nicht „dem deutschen volke“ sondern „den nobelpreisträgern“, wenn ich mich recht erinnere. also wird hier ja noch in mehrfacher hinsicht abstrahiert (ohne dass ich jetzt den grafiker in schutz nehmen möchte. meine meinung zu dem bild steht ja weiter oben zwischen den zeilen).

  5. ..habe ich mich denn da so undifferenziert ausgedrückt? Wenn ich lediglich das Titelbild subjektiv als ungelungen einstufe, bedeutet das doch in keiner Weise, daß ich damit ein ganzes Magazin (Der Spiegel) in eine Ecke gestellt habe. So habe ich auch deutlich auszudrücken versucht, daß es Titelbildrezipienten und Spiegelleser gibt, die jeweilige Menge ist nicht identisch.

    Vielleicht war der/die Graphiker/in noch recht jung und dachte eher nur an einen knallenden Sektkorken als daran, daß der Reichstag in der Vergangenheit schon einmal mächtig qualmte. Heute lautet die headline „Es war nicht alles schlecht“ und stellt einen eindeutigen Kontext zur 68-er Szene her und ist auch m.E. gelungen. Auch hier passte ein darunter gesetztes, qualmendes Reichstagsgebäude nicht; egal, was man ihm für einen Text auf die Gebäudefrontseite setzen würde (wer hat da immer eine Lupe zur Hand…im Vorbeihuschen am Kiosk schon gar nicht)…

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