eine kleine meta-diskussion

thomas vom blogblog, ja, genau der thomas, der auch bei fiket.de bloggt nutzt sein meta-blog für einen kommentar zur behandlung alter texte im eigenen blog. diese frage beschäftigt mich auch von zeit zu zeit und die knappe antwort lautet, dass ich orthographische ausrutscher behebe, inhaltlich jedoch nichts ändere.
da ich aber noch ein paar zeilen mehr hierzu verlieren möchte, mache ich mal etwas neues. ich schreibe nicht, wie beinahe geschehen, direkt in das kommentarfeld, sondern nutze die trackback-funktion und lasse mich auf vertrauterem terrain (das ist mein blog. nichts gegen dein blog thomas, da bin ich auch gerne, aber eben auch gast) aus. das ist vielleicht nicht wirklich der diskussion dienlich, da nun immer hin und her gewechselt werden müsste, aber auf der anderen seite komme ich so auch der gefahr zuvor, dass mein gedanke an anderer stelle verloren geht, wo es doch auch diese seite hier betrifft. denn der schnell getippte text eignet sich auch selbstermahnung, also:

ich hab mich schon mehrfach bei der lektüre meiner texte ratlos am kopf kratzen müssen und nicht selten komme ich ums verrecken nicht drauf, was ich nun eigentlich meinte. wie muss es da erst anderen lesern ergangen sein? nun, diese frage – so ich sie denn nicht gerade vergesse – ist antrieb genug „besser“ auf den punkt zu kommen. ich denke, gerade im jahresvergleich sollte auffallen, dass sich stilistisch etwas verändert hat. und für meine begriffe ist das auch der fall, nur wie wird sich das wohl in ein paar jahren verhalten?
das löschen der texte kommt für mich nicht in frage, da sie – auch wenn ich sie nicht mehr verstehen sollte – ein kleines mosaiksteinchen des schorleblogs sind, auch wenn die zusammenhänge mitunter schwer einzusehen sind. dabei fällt mir auf, dass meine einträge zwar zum teil in sich geschlossen sind, aber selten anknüpfungspunkte enthalten. die texte an denen man anknüpfen könnte, geraten von mir wiederum zu schnell in vergessenheit. für richtige serien, wie bei c oder m fehlt mir (zur zeit) das durchhaltevermögen. außerdem geht der anlaß viel zu schnell unter oder gerät in vergessenheit. ist erstmal etwas geschrieben, ist es für mich auch fürs erste erledigt. die kommentare tun das ihrige um einerseits den gedanken/vorgang abzuschließen und um den text richtig abzurunden.
und die laufende nummer merke ich mir schon dreimal nicht.
wer sich zudem ausführlich über die jahre mit meinem „long tail“ auseinandersetzen wird, dürfte über einige widersprüche stolpern, vielleicht vermag man dann auch zu erkennen, wo ich stand, wie ich stand und was ich verstand. freiwillig löschen würde ich jedoch nichts davon. anders als viele blogger mangelt es mir an der fähigkeit der korrekten kategorisierung. eine konsequenz daraus wird wohl demnächst von den kategorien hin zu schlagwörtern (sog. „tags“) gewechselt. die bisherigen einträge – etwas mehr als <>900 850 – werde ich aber wohl allenfalls nach und nach entsprechend anpassen. für ein komplett neues blog ist es zu spät und nur weil sich hier demnächst im layout was tut, heißt das ja noch lange nicht, dass sich danach nichts mehr verändert.
apropos veränderung: das searchphrase-plugin ist wieder deaktiviert. wer nach „schorleblog“ googelt bekommt zur zeit nicht die inhalte, sondern die suchbegriffe auf der trefferliste angezeigt. und die treffer sind meist eher abschreckend. finde ich zumindest.

6 Gedanken zu „eine kleine meta-diskussion“

  1. *verständlichkeit ist eine fiktion.

    *unverständlichkeit ist sicher nicht das gegenteil von verständlichkeit.

    *unverständlichkeit ist eine fiktion.

    *schreiben produziert effekte.

    *lesen produziert effekte.

    deMan sagt: Was ein Text sagt, ist nicht schon – und vielleicht nie – was er bedeutet.

    und: The impossibility of reading should not be taken too lightly.

  2. ganz und gar nicht. relativierung, nein danke.

    viel eher: ein plädoyer für verkomplizierung. genau darum scheint es nämlich zu gehen, wenn man erstmal anfängt über bedeutung, texte, intention, lesbarkeit, verständlichkeit, unverständlichkeit etc. nachzudenken.

  3. naja andererseits steigt somit die gefahr andere vor den kopf zu stoßen. nicht dass ich so etwas tunlichst vermeiden möchte, mir liegt auch etwas an provokation. aber im idealfall bin ich mir der provokation lieber vonm beginn an bewusst, als mir etwas herbeizuspinnen was sich langfristig nur schwer halten lässt

  4. ich vermute wir reden von unterschiedlichen dingen. mir geht es im moment ausnahmsweise mal nicht um provokation (es sei denn in dem sinne, dass sprache ein generelles, vielleicht prinzipiell unbewusstes provokationspotenzial birgt – d’accord).
    ich wollte eigentlich da anknüpfen, wo es in deinem obigen beitrag um verständlichkeit ging, an so sätzen wie „ich hab mich schon mehrfach bei der lektüre meiner texte ratlos am kopf kratzen müssen und nicht selten komme ich ums verrecken nicht drauf, was ich nun eigentlich meinte.“

    und sagen, dass ich das für unvermeidbare spracheffekte halte. weil sprache spinnt. verhext ist. sich verspricht. man selbst natürlich auch. in und durch sprache.

    und vielleicht ist es ja manchmal so, dass sich alles umso mehr verstrickt, je mehr man nach eindeutigkeit strebt.

    so ungefähr. ob das was mit vor den kopf schlagen zu tun hat weiß ich nicht. vielleicht.
    unabsichtlich.
    sich selbst.

  5. achso.
    das sich solche spracheffekte nicht vermeiden lassen, okay. geschenkt. jedenfalls so lange, die sprache als lebendiger begleiter im alltag eben der umgebung angepasst wird, der wortschatz entsprechend in der jeweiligen truhe lagert.

    allerdings ändert sich das ein wenig, wenn die wahrnehmung verrückt, und das ausdrucksvermögen am konkreten vorbeizielt. ganz ohne anknüpfungspunkt geht hier der inhalt verloren. und darum geht es doch. inhalt.

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