rückschau in zwei absätzen

länger zurück:
rocko schamoni war in konstanz und hat aus dorfpunks gelesen. es war eine raucher-, trinker- und handy-lesung. sehr lustig und unterhaltsam, aber bei grottiger luft (auf wunsch von roddy dangerblood blieb die klimaanlage aus) wurde es mir zwischendurch immer wieder schlecht. rauchverbot, was wird aus dir?! in schweden waren babys bei konzerten! trotz anfänglicher tonprobleme, die den beginn um gefühlte 10 minuten hinauszögerten, war der schulterschluss zwischen autor und publikum schnell erreicht. die geschichten wurden lebhaft erzählt und launisch kommentiert. noch tage später schwärmten viele gäste davon. ein jammer, dass ich den text nicht zeitnäher geschrieben habe. aber da ich nach der lesung mitverantwortlich für die musik war und am nächsten morgen nach hamburg fuhr, kam ich leider nicht dazu.

ein paar tage zurück, genauer: zwei, hat die sprechstation heinz strunk, den heinzer, den mucker, den starrer an den see geholt. mein subjektiver eindruck, wonach er noch ein bisschen besser als schamoni war, wurde von den meisten nicht geteilt. objektiv wurde die kürze, oder der mangel an länge, kritisiert. was allerdings auch wiederum zu dem schluss führt, dass die meisten gerne „noch mehr“ gehört hätten, er also doch schon sehr/ziemlich gut war. ganz groß waren die momente, wenn heinz strunk sich über die grenzen des geschmacks hinwegsetzte und auskostete, sei es das „melken“ oder beschreibung der akne. außerdem gab es, neben einem tiffanys-medley auch noch zwei lieder seiner jürgen-dose-cd („teilebahn“ und „stupor“). nicht nur, dass er im vergleich zu rocko dem scheitern näher stand, er genießt es offenbar auch, immer wieder davon zu erzählen. in sachen eloquenz und präsenz nehmen sich beide wohl eh nicht viel. die party danach, musikalisch angereichert durch tino, ließ sich ebenfalls sehen und wurde dem ruf, den ich dem laden von herzen wünsche, durchaus gerecht *g* ein jammer, dass das gespräch über mods, britische luftwache und haltung nicht fortgesetzt wurde. das nehme ich auf meine kappe. tschuldigung.

fotos gibt es hier.

4 Gedanken zu „rückschau in zwei absätzen“

  1. Gruezi!

    OK, keine Lesung aber auch gut: MANDO DIAO am Sonntag in Fribourg!

    Vorband waren Johnossi und…äh…eine ganz ansehnliche RocknRoll- Band aus NY, deren Namen ich aber vergessen habe. Johnossi waren gut und das eben gerade weil sie nur zu zweit sind: Schlagzeug, Gitarre und Gesang reichen für musikalischen Genuss völlig aus. Danach kamen die erwarteten Stars dann mit etwas Verspätung und hinter samtweissem Vorhang auf die Bühne. Der fiel mit Blitzlicht nach etwa 15 Takten: schöner Anfang! Im Hintergrund hing eine Wand aus Leuchtdioden, die eine sehr schöne Sixties- Disco- Style- Atmosphäre verbreitete.
    Natürlich musste ich mich als noch neu im aktuellen Rock- Geschäft erst einmal an die Attitüde gewöhnen. Sackos, schwarze T- Shirts und die obligatorische Lederkrawatte versprühen für mich immer noch einen etwas arroganten Kate- Moss-Stil, der sowohl für Männer wie auch für Frauen gilt (kennt jemand noch die alte Calvin- Klein- Werbung?). Da aber Models und Rock wohl irgendwie zusammengehören, soll die Kritik hier nicht überbewertet werden.
    Die Songs nach der zweiten Hälfte des Sets waren nämlich wirklich mitreissend (besonders ab „God knows“!). Die Herren auf der Bühne engagierten sich ausserordentlich- der Schweiss floss bei Zuschauern und Kommunikatoren gleichermassen in Strömen. Die Interaktion per Mikrophon hielt sich in Grenzen, das war aber wegen der guten Stimmung im ausverkauften Fri-Son auch nicht weiter erforderlich. Den Rest erledigte die Dioden- Wand nach einer schönen Zugabe: „Thank You Fribourg“ erschein dort in Laufschrift.
    Dieser Rock ist nicht neu aber ehrlich und auch seine Protagonisten sind ehrlich. Während Punk, Grunge, Crossover und Metal diese Rolle nicht gerne spielten sind Mando Diao und Co. ganz bewusst Teil des Mainstream und wirken dadurch irgendwie sogar authentischer. Kate Moss ist ja auch ein Rebell. Ohne Ideologie lebt es sich heutzutage einfach besser: deswegen Danke für einen schönen ehrlichen Abend, liebe neuen Schweden!

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