ich fange mal mit einem bild an:
das ding neben mir ist das gipfelkreuz vom kaiseregg (in der schweiz in der schweiz in der schweiz) ich habe tatsächlich erstmals als reiner wanderer einen berggipfel bezwungen. und auch wenn jetzt meine wadenmuskeln katern, mein meniskus im linken knie op-reif sein könnte (er fühlt sich zumindest so an), ich denke, das war es wert und bestimmt auch nur der anfang.
der weg zum gipfel war steinig und steil, darüber hinaus war ich beschwert mit einem rucksack, der mir die nahrungsaufnahme und frische klamotten für drei tage sicherte. (der zivi ist seine eigene armee!)
am schwersten wog aber das ding auf dem hals. dieses gefäß für und mit ideen und gedanken. dieser kopf, der sich mit begriffen wie „zielsetzung“ oder „disziplin“ schwer tut. der analysiert, kritisiert und einfach keine ruhe gibt. in leicht dünnerer luft, bzw. bei anstrengungsbedingt erschwertem atem, haben wir ein wenig frieden geschlossen. zwischendurch waren nicht mehr nur die gedanken, sondern der kopf frei. es war nicht wie im rausch, es war ein rausch. der trip jedoch nur auf zwei tage angelegt.
ausgehend vom schwarzsee (1046m) nahmen e und ich am samstag die erste hürde hinauf auf 1493 meter mit dem lift, man muss ja nicht gleich übertreiben. über salzmatt (1637m) führte der wanderpfad bei strahlender sonne mit teils zähen anstiegen hinauf auf meinen ersten zweitausender. dort belohnte uns der gipfel mit einer großartigen aussicht, bis hin zu eiger, mönch und jungfrau. doch die freude über die leistung trübte der selbstauferlegte zwang, das gipfelbuch sinnvoll zu bereichern. letzten endes begnügte ich mich mit einem nicht unbekannten zitat meiner lieblingsband. (das bild dazu gibt es bei flickr)
der weg nach unten führte dann allerdings nicht auf direktem weg zum auto, sondern auf/in den schönenboden (1322m). in der dortigen scheune übernachteten wir dann stilecht über dem hühnerstall (der hahn im korb stall begrüßte den folgenden tag um 4.50uhr) in schweizer armeedecken auf einem matratzenlager (und für schlappe 7.50 sfr! insgesamt! in der schweiz!) und blieben gottseidank von flohstichen oder wanzenbesuch verschont… aber wir hatten einen seltsamen matratzennachbar, der immerhin – im gegensatz zu anderen – seinen rausch vor ort ausschlief und nicht wie die gesenngte sau im geländewagen die alm hinunter raste. (dabei war der alpabzug für rindviecher am tag und nicht in der nacht angesetzt)
mehr recht als schlecht ausgeruht bewältigten wir vom schönenboden aus dann am sonntag den ca. 5 stunden lange rückweg über sangernboden, zollhaus (bzw. staatsstraßen, bäche, wiesen und kuhfladen) zurück an den schwarzsee. nachdem die rucksäcke dann verstaut und die schuhe gewechselt waren, standen wir den meisten der anwesenden senioren in nichts nach und humpelten zurück in die zivilisation.
es wird zeit für neue ziele.
der feierliche alpabzug, der unseren hinweg um etwa eine halbe stunde verzögerte
kurze pause am kaisereggpass
blick ins tal
die meniskusfalle
das nachtlager von außen
das bett die schlafstelle für eine nacht
auf dem weg
die route:
Urlaub…..*seufz*
naja, war ja nur ein wochenende :-)
immerhin!